Montmorency Sauerkirsche. Tobias Duven
und Zellregeneration
Abbildungs- und Rezeptnachweis
Ein Wort zuvor
Schon vor rund 900 Jahren beschrieb Hildegard von Bingen die Heilkraft der Sauerkirsche. In diesem Buch greifen wir dieses alte Wissen auf und zeigen Ihnen, welches Potenzial in dieser Frucht steckt – nicht nur geschmacklich, sondern gerade hinsichtlich ihres einzigartigen Profils an Inhaltsstoffen. Erfahren Sie auf den folgenden Seiten mehr über die verschiedenen Anwendungsbereiche und den gesundheitlichen Mehrwert von Kirschen, d. h. insbesondere der Montmorency-Sauerkirsche. Durch intensive wissenschaftliche Forschung geraten seit einigen Jahren die sogenannten Superfoods, zu denen Früchte wie Heidelbeeren, Granatäpfel, Cranberries, Sauerkirschen etc. zählen, immer mehr in den Fokus unseres Speiseplans. Gerade die Sauerkirsche bietet immenses Potenzial zur Unterstützung einer gesunden Lebensweise und zur Vorbeugung von Krankheiten sowie zum Schutz vor Mehrbelastung durch Stress. Dank der Vielfalt der Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen profitieren junge und alte Menschen genauso von dieser leckeren Frucht wie gestresste Manager, geforderte Sportler oder gesundheitsbewusst denkende Menschen. Durch die unterschiedlichen Darreichungsformen lassen sich die Kirschen wunderbar in unsere täglichen Ess- und Trinkgewohnheiten einbauen.
Bei unseren Recherchen haben wir viele wissenschaftliche Quellen gefunden, die die Wirkungsvielfalt der Früchte dokumentieren. Dieses Buch soll vor allem dem Anwender dienen, indem es praktische Hinweise liefert, wie die Sauerkirsche ihren Platz in seinem Alltag finden kann. Das Buch versteht sich nicht als Fachbuch und richtet sich somit an Leser, die Interesse daran haben, sich aktiv mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen und zu erfahren, was sie im Alltag aus der Natur zu ihrem Vorteil nutzen können.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken der außergewöhnlichen Eigenschaften dieser wunderbaren Frucht, welche über die Jahrzehnte schon fast in Vergessenheit geraten war.
Tobias Duven · Dr. Jürgen Schwarzl
Historischer Rückblick
Ursprung und Verbreitung
Schon in der Antike wurde die Sauerkirsche als schmackhafte und nahrhafte Obstsorte geschätzt, deren Ursprung in den kleinasiatischen Küstengebieten des Schwarzen Meeres lag. Unter Alexander dem Großen brachten Soldaten die Kirsche nach Griechenland und Italien. Von dort verbreiteten die Römer die Steinfrucht dann über die Alpen nach Mitteleuropa ins Land Germanien, u. a. an den Bodensee. Darauf deuten Kirschkerne hin, die man dort bei Ausgrabungen von Römerlagern und Pfahlbauten fand. Schließlich verdankt die Kirsche den Römern ihre Verbreitung und Kultivierung bis nach Nordeuropa. Es ist anzunehmen, dass der Kirschbaum früher hauptsächlich in den Gärten und Anlagen von Fürsten und Adligen kultiviert wurde. Erst seit Ende des 18. Jahrhunderts unterscheidet man übrigens zwischen Süß- und Sauerkirschen.
Begründer der Medizin
Eine der wohl ältesten Überlieferungen zur Anwendung der Kirsche stammt von der griechischen Insel Kos. Hier soll niemand Geringerer als Hippokrates Kirschen zur Behandlung von Epilepsie verordnet haben.
Traditionelle Anwendung
Seit Urzeiten dienen Kirschen den Menschen sowohl als Nahrungs- als auch als Heilmittel. Hildegard von Bingen (1098 – 1179) beschrieb schon vor 900 Jahren in ihren Aufzeichnungen therapeutische Ansätze zur Heilung mit Kirschen. Überliefert ist z. B. die Anwendung einer Kirschkernsalbe auf Basis von Bärenfett bei Neurodermitis, entzündlichen Geschwüren und Schuppenflechte. Gleichzeitig fanden speziell die Früchte, Stiele und Kerne der Sauerkirsche bei Haut- und Erkältungskrankheiten,