Lieblingsplätze Blühendes Erfurt und Thüringen. Daniel Seiler
Herrliche Parks oder grüne Plätze, wie der Hirschgarten und der Benaryplatz, laden zum Spazierengehen, Erholen und Entspannen ein.
Neben dem Mariendom und der Krämerbrücke ziehen der egapark, die Zitadelle Petersberg oder auch der Thüringer Zoopark jedes Jahr Tausende von Besuchern nach Erfurt. Mit der Bundesgartenschau 2021 wird die Erfurter Gartenbautradition, die bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht, erfolgreich weitergeschrieben. Ob Saat- oder Kakteenzucht, ob Kleingärtner oder Brunnenkressebauer – die Erfurter lieben Natur, Blumen und Pflanzen und tragen sorgsam zum Erhalt und zur stetigen Weiterentwicklung der Gartenbautradition bei. Viele von ihnen haben ihre Passion zum Beruf gemacht: So prägen Namen wie Haage, Benary, Reichart, Chrestensen und das Vermächtnis von vielen anderen das Bild und die Straßennamen unserer geliebten Blumenstadt. Ob Waid oder Puffbohne; die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt hängt seit jeher eng mit Blumen und Pflanzen zusammen. Lernen Sie gemeinsam mit uns ihre Geschichte und ihr Wirken in Erfurt kennen.
Den Beinamen »Blumenstadt« erhielt Erfurt zum einen durch das Werk der genannten wichtigen Gärtner mit Erwerbsgartenbau, Saatgutproduktion und Züchtungen; aber auch dank der zahllosen, bunten Blumenfelder, die durch die Zucht lange standen und blühten. So mussten Besucher wie Einheimische, egal aus welcher Richtung sie in die Stadt gelangen wollten, erst scheinbar endlose Blütenmeere durchqueren.
In den 60er-Jahren feierte man in Erfurt schon einmal groß das Grüne und Blühende. Im April 1961 wurde die iga, die erste »Internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder« eröffnet. Aussteller der DDR und Partnerländer zeigten Gemüse, Obst und Zierpflanzen. In den Folgejahren wurde das Gelände um Fläche, Ausstellungs- und Gewächshäuser stetig erweitert und verändert. 1989 wurde die iga geschlossen, 1991 öffnete die Erfurter Gartenbauausstellung (ega) ihre Pforten und hat sich im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt.
Auch rund um Erfurt bietet der Freistaat vielfältige Naturerlebnisräume, die wir in diesem Reise- und Naturführer für Sie zusammengestellt haben. Vom Hainich als Weltnaturerbe über Burgen und Schlösser im ganzen Land, bis hin zum Rennsteig und dem Thüringer Wald im Süden: Es laden erholsame und faszinierende, grüne und blühende Orte in Thüringen dazu ein, die Umgebung mal von einer ganz anderen Seite zu entdecken und sich bewusst den grünen Oasen im Erfurter Umland und im ganzen Bundesland zuzuwenden. Besuchen Sie unsere Lieblingsplätze in Erfurt, Weimar, Jena, Eisenach, Gotha oder auch Bad Langensalza. Sie werden überrascht sein, wie vielfältig ein Tages- oder Wochenendausflug sein kann.
Dass es neben diesen bekannten Orten auch noch einige versteckte Perlen inmitten unserer Heimatstadt gibt, ist selbst uns als langjährigen Stadtbewohnern bei der Recherche für dieses Buch immer wieder aufgefallen. Erfurt gibt sowohl Touristen als auch Einheimischen immer wieder die Chance, seine Facetten neu kennenzulernen – diesmal sind es die blühenden.
Sind Ihnen auch noch besondere, blühende Lieblingsplätze in der Stadt aufgefallen? Unsere Erkundungstouren durch die Stadt haben wir unter dem Hashtag #BluehendesErfurt dokumentiert. Besuchen Sie uns auf Instagram unter @bluehendes.erfurt und teilen Sie gerne mit uns Ihren liebsten grünen Erfurter Ort. Wir freuen uns auf Ihr ganz persönliches blühendes Erfurt!
1 Von Apfel bis Zucchini
Erfurt: Wochenmarkt auf dem Erfurter Domplatz
Im Schatten des St. Mariendoms und der Severikirche lässt sich das Gartenjahr an der saisonalen und regionalen Ware der Markthändler mitverfolgen. Auf dem Domplatz wird von Montag bis Samstag frisches Gemüse und Obst angeboten, die Bottiche voller Blumensträuße und Schnittblumen bilden eine farbenfrohe Umrandung der Stände.
Planen Sie für das Wochenende einen Einkauf auf dem Markt, sollten Sie schon morgens das Herz der Erfurter Altstadt besuchen. Gerade am Samstag wird es am frühen Vormittag voller, wenn die Einwohner und Touristen ihre Besorgungen erledigen wollen. Am beliebtesten Markttag der Woche ist auch die Vielfalt der Händler am größten: Zum Beispiel gibt es einen Stand mit einer reichen Auswahl an Antipasti oder einen Käsewagen mit Produkten aus der Schweiz. Die Verkäufer lieben diesen Platz und stehen ihren Kunden immer mit Tipps und Antworten auf allerlei Fragen zur Seite: Wie bereite ich dieses Gemüse zu? Was ist das für eine Obstsorte? Und: Wo kommt es her? Auch mit den anderen Käufern kommt man schnell ins Gespräch und lässt sich von ihren bepackten Körben inspirieren.
Der Marktbesuch ist ein schönes und sinnliches Ritual. Einfach zwischen den Ständen umherschlendern, die leuchtenden Blumen bestaunen und Neues entdecken: lilafarbenen Blumenkohl und seltene Kräuter oder auch regionale Besonderheiten wie die leckere Brunnenkresse. Die vielen Farben und das quirlige Treiben machen sofort Lust, etwas Frisches mitzunehmen – versprochen!
Wer noch nicht genug von Schnitt- und Gartenblumen hat, der sollte sich den Mai notieren. An einem Wochenende im Frühling findet jedes Jahr der Erfurter Blumen- und Gartenmarkt statt. Ein Pflichttermin für zahlreiche Pflanzenanbieter aus dem Umland, die ihre Ware präsentieren. Perfekt, um gut gerüstet in die neue Gartensaison zu starten.
Nach »getaner Arbeit« lockt das Café Hilgenfeld am Domplatz mit einem guten Kaffee oder Espresso. Von hier aus können Sie ganz in Ruhe das Markttreiben beobachten.
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Wochenmarkt
Domplatz
99084 Erfurt
Café Hilgenfeld
Domplatz 4
99084 Erfurt
0361 26569846
2 Auf dem Drahtesel unterwegs
Erfurt: Gera-Radweg ab Erfurter Domplatz
Sportlich muss sein, wer die 75 Kilometer lange Radtour vom Rand des Thüringer Waldes bis ins nördlich von Erfurt gelegene Gebesee schaffen möchte. Vom Rennsteig aus erleben Fahrradfahrer eine abwechslungsreiche Strecke und sehen unterwegs mit Arnstadt und Erfurt die ältesten Städte Thüringens. Steter Begleiter ist die Gera, an deren Seiten sich über weite Teile der Radweg schlängelt.
Die Bachstadt Arnstadt bietet mit der langen Bach-Familientradition einen guten Ort, um sich mit Leben und Wirken des Komponisten auseinanderzusetzen. Unbedingt besichtigt werden sollte die Bachkirche, in der Johann Sebastian Bach seine erste Organistenstelle antrat. Der Gera-Radweg führt weiter, vorbei an Schloss Molsdorf, Bischleben und Hochheim in den Stadtkern von Erfurt.
Hier angekommen liegen noch rund 21 Kilometer vor den sportlichen Urlaubern – eine ausgiebige Pause sollte dennoch eingelegt werden. Die Stadt bietet ausreichend Möglichkeiten für eine kulinarische und kulturelle Pause. Gewissermaßen am Wegesrand warten alle großen Sehenswürdigkeiten Erfurts auf die Besucher: Dom, Krämerbrücke sowie die historische Altstadt. Zahlreiche Lieblingsplätze befinden sich nur einen kleinen Umweg vom Gera-Radwegs entfernt. Biergärten und Cafés laden zum Verweilen und Ausruhen ein.
Weite Teile der Strecke innerhalb der Stadt verlaufen entlang des Flutgrabens, jenem Hochwasserschutz, der seit dem 19. Jahrhundert Erfurt vor innerstädtischen Überschwemmungen bewahrt. Stadtauswärts passieren die Radler den Nordpark und die frisch für die BUGA renaturierte Gera-Aue, die beide durch ihre vielen Grünflächen, Bänke und Parkwege zu weiteren Pausen einladen. Endstation ist schließlich das historische Barockschloss in Gebesee.
Mit guten Backwaren können sich fleißige Radfahrer in der Bäckerei Thieme in der Neuwerkstraße eindecken. Hier wird Backtradition noch großgeschrieben.
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Vom Domplatz kommend Richtung Schloss Molsdorf führen schattige Radwege entlang der Gera und laden zum Verschnaufen ein
Gera-Radweg