Riley Bacon: Feuer & Flamme. T. C. Jayden
besten Freundes. Liam hatte den Laptop zugeklappt und war direkt neben ihm eingeschlafen. Viel zu nah. Sofort spürte Riley ein angenehmes Ziehen im Unterleib.
Moment. Irgendwer hatte gerufen! Er wandte den Blick zur Leiter hinter sich. Liams Vaters strahlte ihn an.
»Wir haben den ersten Zwischenstopp erreicht und wollen den Grill aufbauen. Wie sieht es aus?«
Riley nickte benommen. »Kommen gleich.«
Rudolf musste verschwinden, bevor er sich auf den Rücken drehen konnte. Seine Erektion presste sich nur zu deutlich und schmerzhaft gegen die Matratze. Das musste der Mann nicht unbedingt mitbekommen.
Zum Glück verschwand sein Gesicht gleich wieder und er hörte, wie Rudolf den Wohnwagen verließ. Sein Blick glitt zurück zu Liam, der scheinbar nichts von dem Weckversuch seines Vaters mitbekommen hatte. Rileys Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, gegen das er nichts tun konnte.
»Hey, Liam. Aufwachen.«
Keine Reaktion.
Riley streckte die Hand aus und rüttelte sanft an der Schulter des Schlafenden. Liam trug ein ärmelloses Shirt. Wie weich seine Haut war.
»Liam … wir sind da.«
Ein leises Brummen, aber keine Anzeichen des Erwachens.
»Hey …« Riley zögerte, dann strich er Liam eine der blonden Strähnen aus dem Gesicht, streichelte ihm über die Wange. Noch mal. Seine Finger glitten über die hohe Stirn seines Freundes, seinen Nasenrücken. Liam verzog leicht das Gesicht und drehte den Kopf schließlich weg. Seine goldblonde Haarmähne stand zerzaust ab. Sie war lang geworden.
Riley seufzte. Gut, dann musste er eben härtere Geschütze auffahren. Seine Hand glitt etwas tiefer und dann, nachdem er sich einen Moment still verhalten hatte, piekte er Liam in die Seite.
Mit einem erschrockenen Aufschrei wich der Blonde zurück und starrte ihn an.
»Verdammt! Ich bin kitzelig!«
»Ich weiß«, sagte Riley und grinste. »Wach auf. Es gibt gleich Fleisch. Dein Vater schmeißt den Grill an.«
Wie um seine Worte zu unterstreichen, drang der Geruch von brennender Kohle in den Wohnwagen.
»Klasse!« Liam wollte aufspringen, erinnerte sich aber noch rechtzeitig an die niedrige Decke. Eilends kroch er auf die Leiter zu. »Worauf wartest du noch?«
Schon war er verschwunden. Riley rührte sich nicht. Er drehte sich auf den Rücken und sah missmutig an sich hinab. Seine Hose beulte sich nur allzu deutlich aus, so hart war sein Schwanz. Und das nur wegen ein paar Berührungen.
Während das Fleisch auf dem Grill brutzelte, suchte Rudolf vergeblich ihren Standort auf der mitgebrachten Landkarte. Die Augen hinter der Lesebrille zu engen Schlitzen zusammengedrückt, fuhr er mit dem Finger eine Reihe von Rast- und Campingplätzen ab.
Fündig wurde er erst, nachdem Liam ihm zur Hilfe geeilt war…
»Seht ihr, Jungs. Die Hälfte haben wir geschafft. Morgen Nachmittag haben wir den See erreicht.«
Wenn es nach Riley ging, dann hätte er auch gleich hierbleiben können. Sie befanden sich auf einem kleinen Campingplatz, der direkt an einen Wald grenzte. Die Straße war nicht weit. Man konnte sogar die Autobahnraststätte sehen, den sie überquert hatten, um hierher zu kommen. Trotzdem war es idyllisch.
Trotzdem war es besser als zu Hause. Besser als der Alltag. Wahrscheinlich lag es an der Gesellschaft. Liam war bei ihm und Eve und Rudolf hatten ihn schon früher wie ihren eigenen Sohn behandelt. Sie waren lebendig und liebevoll. Freundlich. Sie liebten ihn.
Nichts, was er von seinen eigenen Eltern behaupten konnte.
Sein Vater war gänzlich unzufrieden mit ihm und seinem Leben und seine Mutter nutzte jede Gelegenheit, um wegzusehen. Gelang es ihr mal nicht, weil Riley wieder einen Bluterguss unverborgen im Gesicht umhertrug, dann betrachtete sie ihn mitleidig, sagte aber nie etwas. Hin und wieder tat sie besonders fürsorglich, indem sie ihm gestattete, bei Liam zu übernachten.
Deswegen war er hier. Weil sie ihm erlaubt hatte, zu gehen. Allerdings war Riley sicher, dass sein Vater nichts dagegen hatte, ihn für zwei Wochen los zu sein.
»Alter? Alles okay?«
Riley blinzelte und kehrte in die Gegenwart zurück. Liam musterte ihn besorgt. Eve verschwand gerade wieder im Wohnmobil und Rudolf machte sich am Grill zu schaffen, also beugte Liam sich ein Stück näher und flüsterte: »Hör auf, an ihn zu denken.«
»Was meinst du?«
»Deinen Vater. Du guckst nur so, wenn du an ihn denkst. Mach dich locker, Mann. Du bist ihn für zwei Wochen los. Und bis dahin ist das da«, er deutete auf das Veilchen unter seinem linkem Auge, »auch wieder verschwunden.«
Riley nickte, obwohl er es besser wusste. Vielleicht wäre der Bluterguss zu einem grüngelben Fleck abgeklungen und würde nicht mehr bei jeder Berührung wehtun, aber im Spiegel würde er den Anblick trotzdem noch ertragen müssen.
»Womit hast du es dir eingehandelt?«
Riley verzog den Mund zu einem sarkastischen Grinsen. »Bin gegen den Schrank gelaufen.«
»Ist klar.« Liam knuffte ihm gegen die Schulter, fragte aber nicht weiter. Er wusste ganz genau, dass Riley nicht gerne darüber sprach. Und er musste es auch nicht. Liam war trotzdem für ihn da.
»Wollen wir nach dem Essen den Wald unsicher machen?« Liam trank einen Schluck aus seiner Coladose und sah ihn aufmunternd an. »Ich könnte ein bisschen Auslauf gebrauchen nach den Stunden im Wagen.«
Riley ging es nicht anders, also machten sie sich nach je drei Stücken Fleisch und unzähligen Würstchen auf den Weg.
Liams Vater versicherten sie, dass der Wald gar nicht groß genug war, um sich verlaufen zu können und so zogen sie von dannen.
Sie waren noch nicht weit gekommen, als ein leises Stöhnen sie innehalten ließ. Mit angehaltenem Atem standen sie da und sahen einander an.
Ein weiteres Stöhnen, dieses Mal eindeutig lustvoll. Liam grinste breiter als die lila Katze aus Alice im Wunderland.
»Komm«, flüsterte er und griff nach Riley Arm. Sofort zog er ihn weiter, bis sie hinter ein paar Brombeersträuchern geduckt die Liebenden beobachten konnten.
Liam löste seinen Griff. Schade.
»Sieh dir die an!«, flüsterte er und ruckte mit dem Kopf. Riley wollte seinen Augen nicht trauen, als er die Männer erblickte. Einer von ihnen, eindeutig der jüngere von beiden, lehnte an einem Baum und hatte die Augen geschlossen. Der andere, ein Anzugträger mit graumelierten Haaren, kniete vor ihm und lutschte voller Inbrunst den harten Schwanz seines Lovers.
Das Blut schoss Riley zwischen die Beine. Das Schicksal meinte es in diesem Urlaub wirklich nicht gut mit ihm. Hätten sie nicht ein Heteropaar vorfinden können?
Vorsichtig schielte er zu Liam, der grinsend zusah. Zumindest wandte er sich nicht angewidert ab. Eine leichte Röte lag auf seinen Wangen. Wie niedlich. Riley wagte es, den Kopf ein Stück zu drehen, um Liam besser ansehen zu können. Sein Blick glitt hinab und blieb schließlich an Liams Schritt hängen. Täuschte das oder hatte er einen Steifen?
Am liebsten hätte Riley bei dem Gedanken selber aufgestöhnt. Er zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Fremden zu richten – genau wie Liam. In dem Moment, als er sich wieder auf den Liveporno konzentrieren konnte, krallten sich die schlanken Finger des jüngeren in das überraschend dichte Haar seines Partners. Er schrie lustvoll auf und kam.
Atemlos sah Riley mit an, wie der am Boden Kniende alles abfing und … schluckte.
Die beiden lösten sich voneinander. Ein inniger Kuss folgte, der Riley die Kehle zuschnürte. Die zwei waren wirklich zu beneiden.
Zumindest bis zu dem Moment, als der Anzugträger seinem Gespielen einen Schein in den gerade hochgezogenen Slip steckte. Okay … Aber geil