Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels. Prof. Dr. med. Marion Kiechle

Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels - Prof. Dr. med. Marion Kiechle


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Professor Dr. med. Marion Kiechle und Julie Gorkow

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      WARUM DIESES BUCH?

      Unser Fettstoffwechsel ist ein faszinierendes Thema. Wenn er aus dem Ruder gerät, haben wir mit vielfältigen Auswirkungen zu kämpfen. Welche sind das? Was können Sie dagegen tun? Und woran erkennen wir überhaupt, dass er nicht rundläuft?

      Was der Fettstoffwechsel mit der Gesundheit macht

      Fettstoffwechsel – das klingt nicht gerade nach Spaß, oder? Die erste Reaktion eines an Gesundheitsthemen sehr interessierten Freundes auf unseren ersten Buchcover-Entwurf lautete: »Muss dieses unschöne Wort »Fettstoffwechsel« da so groß stehen?« Die Antwort unsererseits: Natürlich! Denn zum einen sollen Sie ja, liebe Leserinnen und liebe Leser, sofort wissen, worum es in diesem Buch geht. Zum anderen soll es symbolisieren, welche wichtige Rolle der Stoffwechsel, insbesondere der Fettstoffwechsel, für unsere Gesundheit spielt. Nämlich eine enorm große!

      Allerdings ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die beiden Begriffe »Fett« und »Stoffwechsel« nicht wirklich positiv besetzt sind, erst recht nicht in Kombination.

      WIE SCHÖN, DASS SIE ZU DEN WISSBEGIERIGEN GEHÖREN, DIE AN NEUEN FAKTEN ZU DIESEM THEMA INTERESSIERT SIND.

      Wie schön also, dass Sie zu den Wissbegierigen gehören, die an neuen Fakten zu diesem Thema interessiert sind. So wie einige unserer Freundinnen, mit denen wir vorab über den Inhalt unseres neuen Buches sprachen. Sie alle beschäftigen sich viel mit gesunder Ernährung oder bemängeln, dass sie hartnäckige Kilos nicht mehr so leicht runterbekommen wie früher. Sie wollten daher ebenso dringend mehr Details und News zum Fettstoffwechsel erfahren: Was ist das eigentlich genau, der Fettstoffwechsel? Wo findet er statt, was passiert da in unserem Körper? Welche Folgen hat es, wenn er nicht rundläuft? Wie kann man ihn aktivieren und optimieren? Und: Ist er vielleicht der Schlüssel für unser inneres Schlank-&-Gesund-Programm? Auf die letzte Frage schon die Antwort vorweg: ganz genau.

      DER HEBEL FÜR IHRE GESUNDHEIT

      Manch eine(r) mag sich wundern: Bei all den hippen Ernährungs- und Diättrends kommen wir jetzt mit dem Stoffwechsel um die Ecke? Doch Fakt ist: Beschäftigt man sich intensiv mit den Themen Gesundheit und Ernährung, so lernt man schnell, dass der Stoffwechsel beim Gewichtsmanagement ein Dreh- und Angelpunkt ist. Ein Hebel, den man in Bewegung setzen und nutzen sollte, um Gesundheit, Gewicht und auch Wohlbefinden in Balance zu bringen und zu halten.

      Der Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, ist die Gesamtheit der im Körper ablaufenden chemischen Prozesse – und thematisch eigentlich ein »alter Hut«. Es weiß doch jeder: Es ist gut, den Stoffwechsel »anzukurbeln«. Und generell gilt: Bloß nicht den eigenen Stoffwechsel »ruinieren«. Aber kann man das überhaupt? Wie kriegen wir unseren Metabolismus, insbesondere unseren Fettstoffwechsel, auf Trab, und zwar dauerhaft? Was sagen die aktuellen Forschungsergebnisse darüber? Wir haben einige erstaunliche Erkenntnisse aufgespürt sowie neueste Studien gefunden, die uns die Fakten liefern, um selbst aktiv unseren genialen »inneren Verbündeten« zu stärken. Und zwar so, dass es uns in vielerlei Hinsicht guttut.

      Wussten Sie eigentlich, dass ein aus den Fugen geratener Fettstoffwechsel für viele Krankheiten verantwortlich sein kann? So gibt es beispielsweise die Fettstoffwechselstörung, die mit erhöhten Cholesterinwerten oder einem hohen Triglyzeridspiegel einhergehen kann – manchmal kommt sogar beides zusammen. Das Fatale daran: Erhöhte Blutfettwerte machen lange keine Beschwerden. Als Spätfolgen können sie jedoch einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall nach sich ziehen. Die Ursache dafür können in manchen Fällen erblich bedingte Stoffwechseldefekte sein. In vielen Fällen liegt ihr jedoch ein ungesunder Lebensstil zugrunde. Und das heißt: Fehlernährung, zu wenig Bewegung – und: Übergewicht. Auch Menschen, die eigentlich schlank sind, sind nicht davor gefeit, eine Fettleber zu entwickeln. Über einen längeren Zeitraum hinweg zu viel Alkohol ist eine Ursache davon.

      Die gute Nachricht lautet: Ebenso wie unser Lebenswandel unseren Fettstoffwechsel negativ beeinflussen kann, ist es auch umgekehrt möglich, positiv auf ihn einzuwirken. Kennen Sie zum Beispiel die brandneue Erkenntnis, dass der Fettstoffwechsel auch von den Darmbakterien beeinflusst wird? Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen fanden im Sommer 2020 entscheidende Hinweise darauf, dass unsere Darmbakterien einen direkten Einfluss auf unseren Fettstoffwechsel haben.

      Das sind exzellente Neuigkeiten, über die Wahl der richtigen Lebensmittelhaben wir also eine weitere Möglichkeit, unseren Fettstoffwechsel positiv zu beeinflussen. Aus diesem Grund halten Sie jetzt dieses praxisorientierte Handbuch in den Händen. Ein Ratgeber, der erklärt, was alles auf unseren Fettstoffwechsel einwirkt und wie wir es selbst in der Hand haben, ihn so in Gang zu bekommen, dass Gesundheit und Gewicht davon profitieren. Oder kurz gesagt: Stoffwechsel gut, alles gut.

      LIEBER NICHT GOOGELN

      Machen Sie nicht den Fehler und schauen Sie im Netz nach Symptomen oder Krankheiten, um sich selbst zu diagnostizieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass knapp 41 Millionen Deutsche genau dies tun und sich damit das Leben schwer machen. Wirklich sinnvolle und laienverständliche Erklärungen sind dort meist nicht zu finden – und am Ende ist man eher in großer Sorge als beruhigt. Konsultieren Sie also besser Ihren Arzt, denn hier können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre Stoffwechselparameter und Untersuchungsergebnisse richtig bewertet und eingeordnet werden.

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      ERGEBNISSE VON GEWICHT

      Liest man die neuesten Studien, bei denen das Fett »an« und »in« unserem Körper unter die Lupe genommen wird, so sieht es mit uns Deutschen gar nicht gut aus. Unser gesamtgesellschaftliches Gewichtsproblem ist zwar nicht ganz so dramatisch wie in anderen Ländern, beispielsweise den USA. Aber der Anteil derer in unserer Gesellschaft, die unter Übergewicht oder Fettleibigkeit leiden, ist groß und steigt zudem stetig an. Mehr als jeder zweite Deutsche ist übergewichtig, fast jeder vierte sogar fettleibig.

      MEHR ALS JEDER ZWEITE DEUTSCHE IST ÜBERGEWICHTIG, FAST JEDER VIERTE SOGAR FETTLEIBIG.

      Wer in die letztere Kategorie fällt, also als adipös gilt, der senkt seine Lebenserwartung durchschnittlich um 2,6 Jahre und erhöht sein Risiko, an Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Krebs zu erkranken. Warum bei so vielen Menschen das Gewicht in die Höhe schnellt, liegt auf der Hand: ein ungesundes Essverhalten kombiniert mit Bewegungsmangel. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Auch ihnen wollen wir in diesem Buch auf den Grund gehen.

      In unserer Ernährung spielt Fett – genauer gesagt, der Fettstoffwechsel und die Fette in der Nahrung – eine zentrale Rolle. Und an dieser Stelle kommt jetzt unser Lieblingsspruch ins Spiel: Wissen ist Macht! Denn um die Prozesse des Körpers zu verstehen, wie er arbeitet, was er benötigt und was ihn alles dick macht – unter anderem industriell verarbeitete Lebensmittel sowie kalorienreiche Getränke – müssen wir uns Wissen aneignen. Und uns nicht auf einige immer noch hartnäckig kursierende Ernährungsmythen verlassen: Fett macht dick? Nein, eben nicht. Die guten Fette helfen sogar beim Abnehmen und stärken unsere Gesundheit. Aber auch dazu später mehr Details.

      Ernährungsmythen in ganz neuem Licht

      Vielleicht fragen Sie sich auch insgeheim: Warum können manche Ihrer Freundinnen Sahnepasta, Croissants und Pralinen verschlingen, ohne dass die Kalorien überhaupt zu Buche zu schlagen scheinen? Bewundern Sie auch Frauen, die alles essen können, was sie möchten, und dabei rank und schlank bleiben? Sie besitzen nicht diese hartnäckigen Fettpolster am Bauch, die bei vielen von uns trotz Sport und Intervallfasten einfach nicht verschwinden wollen. Warum? Was haben diese Frauen, was wir nicht haben? Auch hier gibt es verschiedene Faktoren, unter anderem die Gene oder – Sie ahnen es – den Stoffwechsel, die wir Ihnen erläutern werden. Und wir liefern Ihnen die passenden Tipps, wie Sie


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