Es darf gelacht werden Von Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte. Norbert Aping

Es darf gelacht werden Von Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte - Norbert Aping


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ein passables Zeugnis mit einer Durchschnittsquote von knapp 15 % aus, bei der die Einzelwerte für die Folgen zwischen 10 und 22 % schwankten.

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      Vorspann von AUS ALT LACH NEU (2. Staffel)

      AUS ALT LACH NEU (2. Staffel)

      WDR regional 1981. 18 Folgen, 2.–31.3.1981 P Gerhard Schmidt, Scripts & Films Production, im Auftrag der Degeto und des WWF; B Maarten van Rooijen, Kaspar Heidelbach; K Richard Laurent; M (Vor- und Abspann) Ragging Harry (Trevor Duncan); M (Archiv): Gerard, John Cacavas, Fred Hartley, Alain Kan, Janko Nilovic, Malcolm Mitchell (eingespielt in den Cine-Lingual Sound Studios Ltd., London), Ralph Olivar (eingespielt von Sir Fletcher’s Swing Band), Ragging Harry (Trevor Duncan, dessen Musik eingespielt vom New Concert Orchestra), Roger-Roger alias Eric Swan, Thomas W. Thurban, Mel Young; R Kaspar Heidelbach; Sp Maarten van Roojen; Red. WWF Monika Hartmann

      1980 war AUS ALT LACH NEU für das WWF gut genug angekommen, dass nach demselben Muster eine zweite Staffel von 18 Folgen in der Länge der Folgen der ersten Staffel produziert wurde, dieses Mal überwiegend mit Malcolm Mitchells Musik für die image MAD MOVIES. Sie wurde im März 1981 ebenfalls auf dem Sendeplatz 4tel-vor8 montags bis donnerstags und am Monatsende ausgestrahlt. Dieses Mal verfasste Maarten van Rooijen die Drehbücher gemeinsam mit Regisseur Kaspar Heidelbach. Themen waren FRISEURE, ELEKTRIZITÄT, PARODIEN, ROLLSCHUHE, KELLNER, FLUGZEUGE, VISUELLE GAGS, PUPPEN, GELD, GESPENSTER, MASCHINEN, TIERE, FEIGLINGE, ESKALATION, EISENBAHN, RIVALEN, LIEBE und KRANKENHAUS. Ein harmloser Titel wie FRISEURE versteht sich in einer Serie wie AUS ALT LACH NEU natürlich anders: «Im Slapstick ist der Kunde beim Friseur nicht König, er wird vielmehr das Opfer des ungeschickten, aggressiven und rabiaten Friseurs. Die Komik liegt in der Schadenfreude, denn damals wie heute legte man Wert auf gepflegte Haar- und Barttracht.» Das bestätigte unter anderen der Ausschnitt aus Max Linders SEVEN YEARS BAD LUCK (1921). Ähnlich verhielt es sich mit ELEKTRIZITÄT: «Elektrizität war zur Zeit der Slapstickfilme eine Novität, mit der man entsprechend vorsichtig, ja ängstlich umging – außer unseren Komikern. Sie bedienten sich der neuen Energie einfältig und waghalsig, der Umgang mit Strom wurde nicht selten für sie zur Lieblingsbeschäftigung, mit dem entsprechenden Chaos im Gefolge.» Und das war ausgiebig in dem Ausschnitt aus Lloyd Hamiltons Zweiakter SOMEBODY’S FAULT (1927) zu sehen, der nicht mit sadistischem Humor spart. Der kaum auf den TV-Bildschirmen vertretene Hamilton verursacht auch in der Folge MASCHINEN Chaos, diesmal mit einem Staubsauger in BREEZING ALONG (1927). In der Folge RIVALEN war der ausgesprochen selten zu sehende Streifen THE MANICURE LADY (1911) mit Mack Sennett vertreten, der sich dort Walter Terry nannte.

      Dem turbulenten Reigen der zweiten Staffel gehörten wieder zahlreiche andere Komiker an: Jimmie Adams, Horatio Alger, Roscoe «Fatty» Arbuckle, Monty Banks, Billy Bevan, Jim Cameron, Charlie Chaplin, Charley Chase, Andy Clyde, Lige Conley, James Finlayson, Oliver Hardy, Buster Keaton, Lupino Lane, Harry Langdon, Stan Laurel, Marvin Loback, Snub Pollard, Al St. John, Larry Semon, Sid Smith und Ben Turpin.

      Die zweite Staffel gefiel den Zuschauern besser als die erste. Die Durchschnittsquote stieg nicht nur auf etwas über 17 %. Nach dem teleskopie-Wochenbericht teleregion für die erste Folge FRISEURE wurde sogar eine Einschaltquote von 30 % gemessen. Warum AUS ALT LACH NEU nicht weiter fortgesetzt wurde, ist nicht überliefert.

      2010 ist die komplette kurzweilige Serie AUS ALT LACH NEU in etwas geänderter Reihenfolge der Episoden unter dem Titel CHAMPIONS DER KLAMOTTE auf drei DVDs erschienen (Random House Audio, Karl Müller Verlag – Silag Media AG, ohne Bestellnummer).

       AUS DEN KINDERTAGEN DES FILMS

      ARD 1962. 2 Slapstickfolgen innerhalb der achtteiligen Serie, 22.7.und 19.8.1962

      P Degeto für SFB; B (Folge vom 19.8.1962) Rolf von Goth; Sp Hans Wiegner. Weitere Details unbekannt

      Die Folge vom 22. Juli 1962 stand nicht zur Verfügung.

      Der SFB steuerte unter dem Serientitel AUS DEN KINDERTAGEN DES FILMS vom 22. Juli 1962 und bis zum 30. November 1963 deutsche Bearbeitungen von acht Folgen der US-Serie image SILENTS PLEASE zum Hauptprogramm der ARD in deutschen Bearbeitungen bei. Darunter befanden sich zwei der sieben Slapstickfolgen der US-Serie: die Episoden WILL ROGERS (WILL ROGERS) und DIE TRAURIGEN CLOWNS (THE SAD CLOWNS) am 22. Juli und 19. August 1962. Die deutschen Fassungen wurden nicht archiviert, Produktionsunterlagen des SFB existieren nicht mehr (Auskunft des rbb vom 14. November 2014 als Rechtsnachfolger des SFB). Anfang Juni 2000 konnte ich im Filmstock des Filmhändlers Dr. Leo Kirch in München-Unterföhring zwei Slapstickepisoden der SILENTS PLEASE nachweisen. Zumindest einige Folgen der US-Serie hatte Dr. Helmut Wiesler zu einem unbekannten Zeitpunkt im Auftrag des Österreichischen Rundfunks (ORF) in dessen Wiener Zentrum am Küniglberg deutsch synchronisiert. Wenigstens ein Teil von ihnen dürfte für die Ausstrahlung im bundesdeutschen Fernsehen bestimmt gewesen sein. Denn zu Beginn der deutschen Fassung der Folge THE CLOWN PRINCES OF HOLLYWOOD heißt es nach den Verfolgungsszenen, ohne dass ein deutscher Serientitel genannt würde: «Sender Freies Berlin zeigt». Die bundesdeutsche Ausstrahlung dieser Folge, die nach dem im Kirch’schen Filmstock vorhandenen Sendepass am 22. Januar 1967 von ORF2 gesendet wurde, lässt sich allerdings nicht nachweisen. Bereits am 6. März 1966 hatte ORF2 die Episode AUS DEN KINDERTAGEN DES FUNNY O unter dem US-Serientitel SILENTS PLEASE gezeigt. Dahinter könnte die Originalfolge THE FUN FACTORY stehen. In Österreich lief die Serie SILENTS PLEASE bis zum 18. Oktober 1971.

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      Titelkarte aus dem Vorspann von AUS DEN KINDERTAGEN DES FILMS, ARD 1962

      Sprecher der Folge THE CLOWN PRINCES OF HOLLYWOOD war der österreichische Schauspieler Günther «Howdy» Schifter. Die recht guten deutschen Texte sprach er staubtrocken und ließ dadurch das Geschehen im Bild beinahe langweilig wirken. Lag darin der Grund, dass der SFB zumindest eine der angekauften Episoden von SILENTS PLEASE selbst deutsch synchronisieren ließ? Das deutsche Buch von DIE TRAURIGEN CLOWNS (THE SAD CLOWNS) verfasste Rolf von Goth, der auch die Dialogregie führte. Sprecher war der versierte Hans Wiegner. Der Ton dieser zweiten Fassung war schon 2000 verschollen. Als Rechtsnachfolger des SFB verfügt der rbb heute weder über Material der Serie noch über Informationen zu ihr. Da die deutsche Fassung von WILL ROGERS überhaupt nicht aufzufinden war, lässt sich darüber nichts sagen. Unbekannt ist daher schließlich, welches Synchronstudio sie deutsch bearbeitet hat.

      Jedenfalls für DIE TRAURIGEN CLOWNS griff die deutsche Fassung auf den besonderen Serienvorspann der SILENTS-PLEASE-Folge THE STORY OF THE SERIALS zurück. Dessen Titelkarten mit Kapitelüberschriften blieben erhalten. Für die deutsche Fassung wurden sie aber in der Art werbewirksamer Kinoankündigungen mit doppeldeutigen Texten übersetzt. Dadurch entstand eine lustige, augenzwinkernde Atmosphäre. Aus den Textkarten «Chapter 6: Death Rides the Rails», «Chapter 10: The Plunge to Eternity», «Chapter 4: Trapdoor to Doom» und «Chapter 10: Death Holds the Throttle» wurden: «Der Tod fährt mit – ab Donnerstag 2 x täglich», «Der Sturz in die Ewigkeit – auf vielfachen Wunsch verlängert», «Die Falltür zur Hölle – Für Jugendliche nur nachmittags geöffnet» und «Der Tod stellt die Weichen – Demnächst in diesem Theater». Wahrscheinlich wurde neben dem üblichen Serienvorspann der SILENTS PLEASE auch die spezielle Sequenz aus THE SAD CLOWNS mit einigen kurzen Slapstickszenen aus Streifen von Charlie Chaplin, Buster Keaton und Harry Langdon geschnitten.

      Den Angaben im Abspann von DIE TRAURIGEN CLOWNS zufolge enthielt die deutsche Fassung der Episode Ausschnitte aus den Chaplin-Filmen EASY STREET, POLENTE und DER JUGENDFREUND. Das sind in dieser


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