Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde. Natalka Sniadanko
verschwunden, Sofia fand es erst ein paar Wochen später wieder und gab es Osypa zu lesen.
Mit der Zeit verbot die Mutter Sofia das Lesen bestimmter Bücher, weil sie diese für zu frivol für ein junges Mädchen hielt. Ebenso würde Sofia später Halyna bestimmte Bücher verbieten. Das schürte natürlich die kindliche Neugier am Verbotenen. Als Halyna ihren eigenen Sohn großzog, überlegte sie manchmal, ihm das eine oder andere Buch zu verbieten, um bei ihm dasselbe unerträgliche Kribbeln der Neugier und Lust, das verbotene Buch innerhalb weniger Stunden zu verschlingen, bevor man auf frischer Tat ertappt wird, hervorzurufen.
Stepan Lewynskyj versperrte die Schubladen des Schreibtischs in seinem Kabinett. Den Schlüssel trug er stets bei sich. In einer der Schubladen bewahrte er einen kleinen mechanischen Fisch in einer Holzdose auf. Manchmal durfte Sofia auf den winzigen Knopf drücken, der die Dose öffnete, und danach auf einen anderen, der den Fisch in die Höhe springen und mit dem Schwanz schlagen ließ. In derselben Lade verwahrte der Vater ein paar winzige Vögelchen aus Elfenbein und eine Uhr, die kaum größer war als eine Streichholzschachtel und deren Zeiger man sogar verstellen konnte.
In der obersten Schublade bewahrte der Vater Geld auf, daran erinnerte sich Sofia genau. Als sie etwas älter war, nahm er aus dieser Schublade einmal pro Woche ihr Taschengeld. In der Schublade daneben verwahrte der Vater aus Sofias damaliger Perspektive viel größere Schätze: winziges Lardelli-Konfekt, das aus Warschau kam, und ebenso winzige Fruchtgelees. Sofia konnte sich nicht an den Geschmack dieser Süßigkeiten erinnern, sie wusste nur, dass sie immer Mangelware waren und auf der Zunge zerschmolzen, bevor man den Geschmack erkennen konnte. Jedes Mal nahm sie sich vor, die Leckerei beim nächsten Mal länger zu genießen und nicht alles auf einmal hinunterzuschlucken, doch nie hielt sie sich daran.
In einer der Laden wurde auch das uralte Heft mit Rezepten aufbewahrt, das nur zweimal im Jahr hervorgeholt wurde: zu Weihnachten und zu Ostern.
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