Wer braucht schon eine Null. Christine Corbeau

Wer braucht schon eine Null - Christine Corbeau


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      Kommt mit mir nach Andalusien

      Inhaltsverzeichnis

       Title Page

       Das ist kein Inhaltsverzeichnis

       CUNT

       Simon … ist nicht allein zuhaus

       OMG

       WTF

       BFF

       Simon … ist am Rande des Nervenzusammenbruchs

       OTW

       WTHIN

       XOXO

       Simon … ist im Netz der Versuchung

       LAGO

       Simon … Alkohol setzt Kräfte frei

       ICQ

       ::poof::#1

       Simon … ist verzweifelt auf der Suche

       @TEOTD

       GL

       Simon … macht eine unglaubliche Reise

       #403

       ::poof::#2

       GTA: Al-Andalus

       Simon … ist im Geheimdienst ihrer Wohlgeboren

       2GTR@L

       Simon … ist fast da

       AWTEW

       Epilog

       Bevor Sie gehen

       Bereits erschienen

       Leseempfehlung 1

       Leseempfehlung 2

       Impressum

      Liebe Leserin, lieber Leser,

      da Martha, die Hauptperson dieser Geschichte, zu den Digital Natives zählt, also zu den Personen, für die technische Geräte fast schon eine Verlängerung ihrer Gliedmaßen darstellen, beherrscht sie den einen oder anderen Begriff, der selbst mir erst durch Internet-Recherchen klar wurde. In der Geschichte selbst habe ich es ihr weitgehend austreiben können, aber sie hat darauf bestanden, wenigstens ihre Kapitel benennen zu dürfen. Um Ihnen meine Nachforschungen zu ersparen, habe ich hier eine Liste der Begriffe mit ihren Übersetzungen.

       CUNT – See you next time – Ich seh dich später mal

       OMG – Oh my god – Oh mein Gott

       WTF– What the f**k – Was zur Hölle

       BFF – Best friend forever – Allerbeste(r) FreundIn

       OTW – On the way – Auf dem Weg

       WTHIN – What the hell is next – Was kommt denn jetzt noch

       XOXO – Hugs and kisses – Umarmungen und Küsse

       LAGO – Life always goes on – Das Leben geht weiter

       ICQ – I seek you – Ich suche dich

       ::poof:: – And now he/she/it is gone – Und weg ist er/sie/es

       @TEOTD – At the end of the day – Am Ende des Tages

       GL – Good luck/Get lost – Viel Glück/Hau ab

       #403 – Access denied – Zugriff verweigert

       2GTR@L – Together at last – Endlich zusammen

       AWTEW – All’s well that ends well – Ende gut, alles gut

      Und jetzt wünsche ich viel Spaß mit Martha.

      Okay, konzentrier dich, du hast nur diese eine Chance.

      Ich rieb mir die verquollenen Augen und starrte so intensiv, wie es nach einer Nacht fast ohne Schlaf eben möglich war, auf das Display meines Notebooks. Die Schrift in den Fenstern war dermaßen winzig, dass mir überhaupt nur deswegen klar war, was dort geschrieben stand, weil ich nahezu jede Nacht davon träumte. In den letzten Monaten war ich den Inhalt meiner Master-Arbeit so oft durchgegangen, dass ich mittlerweile nicht nur den Text frei rezitieren konnte, sondern auch wusste, dass die Endfassung genau 3847 Kommas beinhaltete. Ungefähr 2000 von ihnen störten mich persönlich eher beim Lesen, aber meine Dozentin wurde nicht müde, mir einzubläuen, dass ich schließlich einen wissenschaftlichen Text verfasste und keine Urlaubskomödie. Überhaupt war Appolonia Zacken-Barsch nicht der Typ Mensch, mit dem man diskutierte oder den man leichtfertig enttäuschte.

       Und doch bist du kurz davor, eins von beidem zu tun.

      Ich summte eine langsame Kadenz und bewegte dabei meinen Kopf hin und her, um ihn vielleicht etwas klarer zu bekommen. Das musste ich, denn nur so würde ich es schaffen, die Katastrophe doch noch abzuwenden.

       Wie hab ich es bloß so weit kommen lassen können?

      Das war im Prinzip ganz einfach erklärt. Ich hatte mich etwa ein halbes Jahr lang in Sicherheit gewiegt, dass ich mein Thema gut im Griff hätte und das reine Aufschreiben nur noch eine Formsache wäre. Einen Wasserschaden und einen verlorenen USB-Stick später hatte ich mir vor drei Wochen eingestehen müssen, dass ich nur dann ein wenigstens halbwegs brauchbares Ergebnis abliefern könnte, wenn ich von nun an fast Tag und Nacht durcharbeitete.

      Und das hatte ich getan.

      Jetzt musste ich die Daten nur noch auf den Uni-Server hochladen – und zwar bis spätestens 12 Uhr. Dumm nur, dass mein zweiter Monitor heute früh den Geist aufgegeben hatte. So blieb mir nichts anderes übrig, als die vielen Audiodateien, die ich für die phonetische Auswertung gesammelt hatte, nun am halb so großen Bildschirm meines Notebooks zu überprüfen, bevor ich alles zusammen wegschickte.

      In diesem Moment gab der Laptop einen Signalton von sich und zu den bereits geöffneten Fenstern gesellte sich ein weiteres.

       Was denn jetzt? Festplatte voll? Akku runter?

      Auf meiner Stirn brach Schweiß aus. Ich rieb mir mit den flachen Händen übers Gesicht und zwinkerte mit den Augen. Aber die Miniatur-Buchstaben verschwammen. Ich konnte sie nicht erkennen.

       Hilft nix. Das muss größer.


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