Eigene LEGO®-Modelle programmieren. Henry Krasemann
beinhaltete knapp 850 Teile, darunter ein Move Hub als zentrale Steuerungseinheit mit integriertem Motor und ein kombinierter Farb- und Entfernungssensor. Mithilfe einer eigenen App ließen sich fünf Basismodelle über eine objektorientierte Programmiersprache (Scratch) steuern.
Zahlreiche Updates für die App sowie einige Erweiterungssets sorgten seit dem Verkaufsstart dafür, dass es zu Hause in den Kinderzimmern nicht langweilig wurde.
Die Boost-App startet.
Und sind doch alle von LEGO angebotenen Modelle und Anleitungen durchgespielt, gibt es noch unser Buch zu LEGO-Boost-Robotern. Es bietet fünf alternative Bauvorschläge und eine ausführliche Einführung in die Programmierung der Modelle.
Seit Mitte 2019 können die technischen Komponenten von Boost übrigens in das Powered-Up-System integriert werden.
Foto: dpunkt.verlag
Powered Up
Im Mai 2018 hat die LEGO-Gruppe mit Powered Up den Nachfolger von Power Functions vorgestellt. Mit der neuen Plattform und den überarbeiteten technischen Komponenten sollen Fans noch mehr Spielspaß und Interaktionsmöglichkeiten erhalten, so zumindest das Versprechen des Spielwarenherstellers. LEGO Powered Up basiert auf dem ein Jahr früher vorgestellten LEGO Boost und erweitert die bekannten Power Functions um zusätzliche Soundeffekte und spezielle Bewegungs-Modi.
Zum Start der neuen Plattform gab es für die Fans drei Powered-Up-Sets: Das per App gesteuerte Batmobil sowie zwei Züge aus der LEGO-City-Themenreihe. Diesen lag erstmals die neue Fernbedienung bei.
Power Functions hatte zur Fernsteuerung noch die vergleichsweise störanfällige Infrarot-Technik verwendet. Die Powered-Up-Plattform setzt auf die wesentlich vielseitigere und modernere Bluetooth-Schnittstelle zur Übertragung der Steuerungsdaten. Der Sensor bzw. der Empfänger ist fest in der neuen Batteriebox verbaut, so wie es beispielsweise auch beim Move Hub von Boost der Fall ist.
Der Smart Hub, so der Name der Powered-Up-Steuereinheit, verfügt über zwei Anschlussmöglichkeiten. Hier können zum Beispiel ein Motor sowie ein LED-Licht (Ja, das gibt es jetzt auch!) angeschlossen werden. Bei den Steckern haben sich die Designer für das neuere System von Boost und WeDo 2.0 entschieden.
Zum Start von Powered Up war es übrigens nicht möglich, über den Hub bzw. über die App die bisherigen Power-Functions-Komponenten zu steuern. Auch das eigene Programmieren von Bewegungsabläufen war anfangs noch nicht möglich. Beides wurde später nach und nach erst möglich.
Powered-Up-Stecker
Spike Prime
Im April 2019 hat LEGO mit Spike Prime ein neues praxisorientiertes Lernkonzept für den MINT-Unterricht an weiterführenden Schulen vorgestellt. Im Fokus stehen dabei Schülerinnen und Schüler der fünften bis achten Jahrgangsstufe.
Spike Prime gehört wie Mindstorms zur LEGO-Education-Reihe und besteht aus verschiedenen Bauelementen, einem programmierbaren Hub, Motoren und Sensoren sowie einer kindgerechten Programmiersprache, die auf Scratch basiert. Die Programmierung selbst erfolgt über eine eigene App.
Foto: LEGO
Control+
Im Sommer 2019 haben die Dänen mit Control+ ein weiteres Steuerungssystem an den Start gebracht. Technic-Modelle sollen damit auf ein neues Realitäts-Level gehoben werden, so das Versprechen des Spielzeugherstellers. Das erste Set mit Control+-Elementen war der 4x4 X-treme Off-Roader (Setnummer 42099) aus der Technic-Reihe. Damit konnten sich Fans ein erstes Bild von neuen Funktionen machen. Neben einem Multifunktions-Steuermodus per Touchscreen konnten sich Fans über Echtzeit-Angaben über den Neigungswinkel des Fahrzeugs, zur Geschwindigkeit und Motorleistung freuen. Dazu kamen über die gleichnamige App passende Fahrgeräusche und diverse Aufgaben, um das neue System besser kennenzulernen und die Kreativität voranzubringen.
Die Control+-App im Einsatz mit dem Liebherr-Bagger (42100).
Mindstorms
Den ersten LEGO-Mindstorms-Programmier-Baukasten veröffentlichte der dänische Spielwarenhändler im Jahr 1998. Bei der Hauptzielgruppe, Schüler der Oberstufe und Studierende von MINT-Fächern, kam das neue Set gut an und fand weltweit viele Fans. Besonders beliebt ist die Programmierung von Robotern, die komplizierte Aufgaben selbstständig erledigen müssen. Aufgrund der hohen Resonanz vonseiten der Schulen und Bildungseinrichtungen wurde Mindstorms stetig weiterentwickelt und verbessert. Nach den Produkt-Updates in den Jahren 2006 und 2013 stellte LEGO mit dem Robot Inventor kürzlich die neueste Mindstorms-Generation vor.
Als Begleitung zum Set haben die Dänen auch eine eigene App veröffentlicht, die sowohl Mindstorms-Anfänger als auch fortgeschrittene Nutzer dabei unterstützt, Programmierkenntnisse aufzubauen und weiter zu vertiefen. Die App verwendet eine sogenannte Drag-and-Drop-Programmiersprache, die auf Scratch basiert, sowie Python für Fans, die bereits über ausreichende Programmierkenntnisse verfügen.
Das Set Mindstorms Robot Inventor (51515)
Auch die Auswahl an Motoren und Sensoren kann sich sehen lassen. Die neuen Mindstorms-Motoren haben beispielsweise einen integrierten Rotationssensor und bieten so eine präzise Ansteuerung. Interessant ist auch der Farbsensor. Er kann zwischen acht Farben unterscheiden, kann Lichtreflexionen messen und funktioniert problemlos bei allen Lichtverhältnissen.
Inwieweit sich die Motoren und Sensoren auch in das Powered-Up-System integrieren lassen, wird sich noch zeigen.
3 Die Powered-Up-App
In diesem Kapitel schauen wir uns die LEGO-Powered-Up-App etwas genauer an. Sie ist im Apple App Store (iOS), im Google Play Store (Android) sowie im Amazon App Store (Fire OS) zu finden und kann von dort aus kostenlos heruntergeladen werden. Je nach Internetverbindung ist die Installation in wenigen Minuten erfolgt. Die App lässt sich sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Tablet installieren – ganz wie ihr mögt und welche Geräte euch zu Hause dafür zur Verfügung stehen.
Fragt ihr euch jetzt, warum ihr die Powered-Up-App installieren sollt, wenn sich doch manche der motorisierten Modelle auch ganz bequem ohne App via Fernsteuerung in Bewegung setzen lassen? Dann ist die Antwort ganz einfach: Weil