Die Hegerkinder in der Lobau. Alois Theodor Sonnleitner
unterm Holzstoss.
Auf dem Bauche liegend, streckte der Bub seinen rechten Arm zwischen die Scheiter, ertastete den Pfeil und zog an ihm das leblose Tier heraus. Er kniete nieder und begann es mit Hilfe seines Taschenmessers abzubalgen. Er war in seine hastige Arbeit vertieft und bemerkte nicht, dass sich jemand im Schnee an ihn herangeschlichen hatte. Da hörte er ein Hüsteln hinter sich und fuhr empor. Neben ihm stand der Heger, in dessen magerem Gesicht die Muskeln spielten, während die grauen Augen unter den buschigen Brauen unwillig zum kleinen Wildschützen niederblitzten. „Ah! So war’s gemeint? Na, mein Lieber, das g’wöhn’ d’r nur g’schwind wieder ab!“ Mit diesen Worten stellte er seinen rechten Fuss auf Franzels Beute, nahm Bogen und Pfeil an sich und zerbrach sie über dem Knie. Des Knaben Gesicht verfinsterte sich; seine Augen füllten sich mit Tränen. Er vermochte nicht den traurigen Gesichtsausdruck des Hegers zu sehen, der in herbem Erinnern vor sich hin sprach: „So hat’s bei meinem Bruder ang’fangen und mit dem Zuchthaus hat’s nit aufg’hört.“ Der Bub war auf Hiebe gefasst und wäre am liebsten davongelaufen. Verwundert horchte er auf, als der Oheim ruhig zu ihm sprach: „Bis du grösser wirst, geb’ ich dich in die Forstschul’ nach Aggstein. Jetzt aber schlag’ dir die Schiesserei aus’n Kopf.“ Ermutigt wagte Franzel zu fragen: „Und der Balg?“ „G’hört dir. Du hast offenbar den Hausmarder erlegt, der unsere Glucke gemordet hat und der meine Kastenfalle nicht annehmen mag.“ Der Heger zog den Fuss zurück. Franzel nahm den Marder auf und rannte damit heim zu, als fürchtete er, den Oheim könnte sein Spruch gereuen.
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