Allergien revolutionär. Magdalena Stampfer

Allergien revolutionär - Magdalena Stampfer


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Beispiel nehmen wir zwei Mäuse unterschiedlichen Charakters, die eine ist extrovertiert, die andere introvertiert. Man würde meinen, dass die Mäuse einfach von Geburt an so sind, es liegt eben an ihren Genen oder sie haben sich durch die Mäuseerziehung so entwickelt. Wie auch immer, sie sind einfach so, wie sie sind. Und jetzt kommt’s, auch wenn es zugegebenermaßen eine etwas gewöhnungsbedürftige Vorstellung ist: Entnimmt man aus dem Darm der Extrovertierten einen Haufen Darmbakterien und schleust sie in den Darm der Introvertierten ein, dann wird aus der stillen, zurückgezogenen Maus mit einem Schlag eine offene und neugierige. Die Bakterien verändern das Verhalten der Mäuse maßgeblich, sie sind fast nicht wiederzuerkennen. Dieses Verfahren nennt man Kottransplantation und es kann auch bei Menschen durchgeführt werden. Dadurch ändert sich zwar nicht gleich der Charakter des Empfängers, aber Symptome bei Erkrankungen wie Reizdarm-Syndrom können innerhalb kürzester Zeit gelindert werden [51]. Die Zusammensetzung unserer Darmbewohner ist also für unser Wohlbefinden entscheidend.

      Die von uns aufgenommene Nahrung prägt unseren Bakterienmix. Deshalb sollten wir uns genau überlegen, was wir essen. Unser Speiseplan könnte unter Umständen weitreichendere Folgen haben, als wir jemals gedacht hätten.

      Fallbeispiel: Süßer Schlaf

      Natalie, 42 Jahre, findet ihr Anliegen selbst ein wenig komisch. Sie weiß, dass sie Fruktose nicht gut verträgt und generell bei Zucker aufpassen müsste. Aber es gelingt ihr nicht. Immer wenn sie einen anstrengenden Tag hatte und gestresst nach Hause kommt, kann sie sich kaum zurückhalten, etwas Süßes zu essen. „Ich weiß, es tut mir nicht gut! Aber ich kann sonst nicht einschlafen.“ Sie hat schon unzählige Ernährungsratgeber gelesen und es ist ihr vollkommen klar, was sie tun sollte, nur die Umsetzung klappt nicht.

      Bei der kinesiologischen Testung stellt sich heraus, dass es sich um eine emotionale, energetische Speicherung handelt, als Natalie noch ein kleines Baby war. Natalie hat zwei ältere Geschwister und ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Die Mutter hatte nicht viel Zeit, sich ausgiebig um die Kleine zu kümmern, hat aber ihr Bestmögliches versucht. Nur war das bei der anfallenden Arbeit im bäuerlichen Betrieb, den Geschwistern und dem Haushalt nicht in dem Umfang möglich. Sie hat sich redlich bemüht, die Kinder gut zu versorgen, emotionale Nähe war aber im Alltag kaum möglich.

      „Viel gekuschelt hat sie nicht mit mir,“ stellt Natalie nachdenklich fest. „Aber sie war sehr genau, sie hat mir letztens noch erzählt, dass sie mich immer zu exakten Zeiten gefüttert hat! Komme, was wolle!“ Beim Stillen und später Füttern war die Mutter anwesend, da konnte sie ihre Nähe spüren. Die Anwesenheit der Mutter hatte sie mit der Süße der Muttermilch codiert, da war sie nicht alleine. Und heute, als Erwachsene, wirkt genau diese Speicherung nach: Wenn sie etwas Süßes ist, beruhigt sich ihr Nervensystem.

      Die wesentliche Rolle, die die Bakterienbesiedlung in unserem Darm spielt, sollte nicht unterschätzt werden. Manche Wissenschaftler gehen so weit, den Darm als unser zweites Gehirn zu bezeichnen. Der Bakterienmix kann einen so großen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben, dass man sich Gedanken darüber machen müsste, wer da eigentlich wen steuert. Führen wir uns die enormen Auswirkungen unserer gemachten Erfahrungen auf unsere Gesundheit vor Augen, ist es wenig überraschend, dass diese Erinnerungen auch unsere Darm-Gehirn-Achse beeinflussen.

      Dauert der Stress nur ein paar Minuten an, kann sich das System selbst wieder regulieren. Doch chronischer Stress oder auch längst vergangene, aber im Körper immer noch gespeicherte Stresssituationen verändern die Zusammensetzung unseres Darmmikrobioms. Sowohl bei Affen als auch bei Menschen zeigt sich, dass die entspannteren Individuen viel mehr nützliche Laktobazillen und Bifidobakterien in ihrem Inneren beherbergen. Das funktioniert auch umgekehrt: Der Genuss von fermentierten Milchprodukten und Probiotika kann nachweislich unsere Gehirnaktivität verändern [52]. Und zwar in jenen Arealen unseres Gehirns, in denen es um Emotionen und Wahrnehmung geht. Der Spruch „Du bist, was du isst“ bekommt hier eine noch gewichtigere Bedeutung.

      Für jene Probiotika, die unser psychisches Wohlbefinden verbessern können, gibt es mittlerweile schon einen neuen Namen: Psychobiotika. Die Marketingmaschinerie läuft bereits und psychobiotics werden wohl bald zum neuen Trend werden. Doch bevor man sich auf teure Produkte stürzt, reicht es eventuell auch aus, auf seine Ernährung zu achten und öfter mal Rohmilchprodukte oder Fermentiertes zu genießen. Beispielsweise nicht pasteurisiertes Sauerkraut, auch wenn es dazu keine tollen Werbefilme gibt.

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