Elfenzeit 8: Lyonesse. Uschi Zietsch

Elfenzeit 8: Lyonesse - Uschi Zietsch


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wird sie später genannt – die große Oase kurz vor der Grenze zu Ägypten, nicht weit von Siwa entfernt. Fünfzehntausend Jahre in der Zeit zurück, und beide Oasen sind miteinander vereint und bilden das Zentrum einer gewaltigen Stadt und reichem Umland.«

      »Dort unten sind Reiter … die andere Reiter angreifen?«

      »Die Banu Hilal. Wir sind jetzt um 730 angelangt. Die Banu Hilal sind ein kriegerischer Beduinenstamm, der überall Angst und Schrecken verbreitet, wie in Europa und Asien die Hunnen zuvor und die Magyaren danach. Die dort unten scheinen eine allein handelnde Räubertruppe zu sein, die sich auf Karawanen spezialisiert hat – die libyschen Berber, die vor Jahrhunderten in dieses Land zogen.«

      »Muss ich das verstehen?«, fragte Kurus vorsichtig.

      »Nein. Lauf hinunter, ich will mir das näher ansehen. Irgendetwas sagt mir, dass mich dort unten etwas erwartet. Das erste bedeutende Ziel der Reise ist erreicht.«

      Kurus gehorchte, doch der Getreue riss trotzdem kurz am Seil, um ihn gar nicht erst auf den Ansatz eines aufrührerischen Gedankens zu bringen.

      Der Kampf war in vollem Gange, als sie ankamen. Der Getreue fesselte Kurus so, dass jede Bewegung sofort grausamen Schmerz auslöste, und ließ ihn hinter einer Düne zurück. Einer unbestimmten Ahnung folgend, bewegte er sich auf den Kampf zu. Die Libyer gaben sich keineswegs so leicht geschlagen, sie waren schwer bewaffnet und setzten sich gegen die Banu Hilal mit aller Gewalt zur Wehr. Noch war nicht klar, wer die Oberhand behalten würde. Am Rand stand eine hünenhafte, schwarz gekleidete Gestalt mit übergeschlagener Kapuze, die sich umdrehte, als der Getreue sich näherte.

      »Da bist du«, sagte der Andere.

      »Bist du meinetwegen hier? Ich habe es vergessen …«

      »Aus diesem Grund.«

      »Du hast gewusst, was geschehen wird?«

      »Nein. Aber unser Bruder schickte mich hierher.«

      Der Andere trat nahe an den Getreuen heran und legte ihm die behandschuhte Hand unter der Kapuze auf die Stirn. Er fühlte, wie Kraft ihn durchströmte … seine eigene, die er einst besessen hatte.

      »Um nach Atlantis zu gelangen, brauchst du mehr Stärke. Ich nehme an, deswegen begegnen wir uns.«

      »Du weißt, dass ich dorthin will?«

      »Wohin sonst?«

      »Ich weiß nicht mehr, was geschah. Auf Island …«

      »Ich habe keine Kenntnis darüber. Ich bin hier, ich war nicht dort. Es spielt keine Rolle. Du wirst dich bald wieder erinnern. Dann ist es nur ein kurzer Schritt zurück.«

      Der Getreue spürte, wie er mehr an Substanz gewann, wie sich ihm der weitere Pfad eröffnete. Und es war ein tröstlicher Gedanke zu wissen, dass sein Bruder über ihn wachte und ihm den Weg bereitete. Das bedeutete, es war noch nicht zu spät.

      »Aber es ist sehr knapp«, sagte der Andere, der seine Gedanken hören konnte. »So nah am Abgrund waren wir noch nie. Wenn einer der Großen stirbt, kann das nicht unbemerkt bleiben …«

      »Wer starb?«, fragte der Getreue. »Passierte es auf Island?«

      »Ich weiß es nicht, denn ich stamme nicht aus deiner Zeit. Aber die Auswirkungen sind im Gefüge zu spüren. Jemand wurde ausgelöscht, der Bestandteil der Gesamtheit war. Und wenn ich mir deinen Zustand so anschaue, bin ich ziemlich sicher, dass du für die Auslöschung verantwortlich bist.«

      »Kann ich es …«

      »Rückgängig machen? Rechtzeitig verhindern? Nein. Es ist bereits geschehen. Nichts kann es mehr ändern. Wir können nur noch die Scherben aufsammeln und versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Doch ich spüre den Verlust … ein Schmerz, den ich wohl nie wieder verlieren werde, auch wenn ich erst zu deiner Zeit verstehen werde.«

      »Ich glaube, dort wirst du nicht ankommen, da ich dort war. Du wirst nicht ständig hier in der Menschenwelt sein, wie bisher auch. Sobald du die Aufgabe in deiner Zeit beendet hast, wirst du gehen. Dann beginnen wir von vorn.«

      Der Andere nickte. »So wird es sein. Nun eile dich, ich habe dir so viel gegeben, wie ich konnte. Ist das übrigens ein Mantikor, auf dem du reitest?«

      »Ja.«

      »Gefällt mir. Wir sind, der wir sind, nicht wahr?«

      »Ich hoffe, wir bleiben es.«

      Der Getreue drehte sich um und kehrte zur Düne zurück. Kurus hatte brav gewartet und sagte auch jetzt nichts, als sein Herr die Verschnürung löste. Er sprang ihm auf den Rücken und trieb ihn an.

      »Nächste Etappe«, sagte er.

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