Ein Lord wie kein anderer. Inka Loreen Minden
er konnte sie nicht länger für sich behalten. »Hat es … bei dir und deinem Mann … nie mit Kindern geklappt?«
Emilys zauberhaftes Lächeln erstarb abrupt, und sie starrte angestrengt auf die kleine Fontäne, die aus dem Bogen des Engels sprudelte.
Verdammt, er hatte wohl einen wunden Punkt getroffen. Er wollte sich gerade für seine Taktlosigkeit entschuldigen, als sie stockend sagte: »Ich … war einmal in freudiger Erwartung, aber es sollte nicht sein. Ich habe mein Ungeborenes im zweiten Monat verloren. Ein Arzt erklärte uns danach, ich könne keine Kinder mehr bekommen.«
»Das tut mir so leid, Em!« Nun verstand er auch ihren zwischendurch ernsten oder traurigen Blick. Solche Nachrichten mussten für eine Frau in ihrem Alter sehr belastend sein.
Ihre wunderschönen Augen blieben zwar trocken, aber sie sah unendlich bedrückt aus. Kurzerhand streckte Daniel einfach einen Arm aus und zog sie an sich. Sie lehnte sich an seine Schulter, und er widerstand dem Drang, seine Nase in ihr Haar zu stecken, um daran zu riechen. Ob es auch nach Zitronen duftete?
In diesem Moment fühlte er sich mit Emily verbunden, und er glaubte sogar, kurz ihre Hand in seinem Rücken zu spüren, bevor sie sich plötzlich wieder straffte, schief lächelte und Sophia mit etwas Wasser bespritzte.
Die Kleine lachte, und dieser unbeschwerte, kindliche Laut lockerte die Anspannung ein wenig.
Da er unbedingt wissen musste, wie Emily zu dem Thema stand, fragte er zögerlich: »Hast du vor, noch einmal zu heiraten?«
»Welcher Mann«, sagte sie leise, ohne ihn anzusehen, »würde denn eine Frau wollen, die ihm kein Kind, keinen Sohn mehr schenken kann?«
In seinem Magen bildete sich ein eisiger Knoten. Verdammt, sie hatte recht! Das würde ihre Chancen auf dem Heiratsmarkt beträchtlich dezimieren – sollte jemand davon erfahren. Außer sie fand einen Mann, der bereits einen Erben aus erster Ehe hatte. Emily war eine wunderschöne Frau. Bestimmt gab es noch genug Liebesgockel, die sich um sie reißen würden.
Einerseits schüttelte sich Daniel innerlich bei dem Gedanken, Emily in den Armen eines Fremden zu sehen. Andererseits wollte er sie abgesichert wissen. Sie sollte nicht arbeiten müssen, auch wenn ihr das offensichtlich Freude bereitete. Zumindest erweckte es bei ihm den Eindruck, dass sie gerne den ganzen Tag mit Sophia zusammen war.
»Würdest du denn noch einmal heiraten wollen?«, flüsterte er.
Sie schnaubte leise und mied seinen Blick. »Ich möchte mich nie mehr von einem Mann abhängig machen.«
In diesem Augenblick war sie von ihm abhängig – doch er wusste, was Emily wirklich meinte, und schwieg. Was war, wenn sie vielleicht auch deshalb keinen Gatten mehr wollte, weil ihr Mann sie schlecht behandelt hatte? Machte es dann überhaupt Sinn, nach einem Ehepartner für sie zu suchen?
Daniel wünschte, er könnte ihr etwas Aufmunterndes sagen, doch alles, was ihm durch den Kopf ging, würde es nicht besser machen. Zum Glück hielt sie Sophia auf Trab und lenkte sie ab.
Als die Kleine Emily ordentlich nass spritzte, sodass der Stoff des Kleides an Emilys Brust leicht durchsichtig wurde, nahm sie ihm Sophia aus dem Arm. »Oh je, ich glaube, wir müssen uns umziehen. Entschuldige uns bitte.«
»Natürlich«, raunte er, und während sie mit seiner Tochter auf dem Arm zurück ins Haus eilte, als wollte sie vor ihm fliehen, marschierte er tiefer in den Garten. Dort setzte er sich auf eine Bank, die von hohen Hecken eingerahmt wurde, und seine Gefühle wirbelten wild durcheinander. Auch sein Herz donnerte hart gegen die Rippen. Emilys Schicksal berührte ihn sehr. Wenn er könnte, würde er sie sofort selbst heiraten. Sie zog ihn an wie keine Frau zuvor.
Als er sich vorstellte, wie sie in ebendiesem Moment vielleicht ihr feuchtes Kleid ablegte, verfluchte er sich abermals. Wieder dachte er nur an körperliches Begehren, dabei fühlte er viel mehr. Daniel sehnte sich nicht nur danach, Emily in seinem Bett zu haben, sondern er wollte auch mehr Zeit mit ihr verbringen, mit ihr gemeinsam essen, reden, lachen, Spaziergänge machen … sie besser kennenlernen.
Schwermütig seufzend stand er auf, schloss die Augen und streckte sein Gesicht der Sonne entgegen. Doch die wärmenden Strahlen brannten Emily natürlich auch nicht aus seinem Gedächtnis. Da würde nur eines helfen: ein geheimes Treffen mit seinen Freunden. Heute Nacht musste er sich dringend verausgaben und diesen immensen Druck loswerden, der sich seit Emilys Ankunft unaufhörlich aufbaute.
Sofort eilte er in sein Arbeitszimmer, um einen Brief an seinen Freund Miles Dunmoore, dem Marquess of Rochford, aufzusetzen, bevor er noch etwas tat, was er später bitterlich bereuen würde.
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