24 Lichter auf dem Weg. Elke Werner

24 Lichter auf dem Weg - Elke Werner


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inneren Einkehr und Besinnung verstanden werden, in der man sich verstärkt auf die Beziehung zu Gott konzentriert. Die Adventszeit kann und sollte zu einer Zeit der inneren Vorbereitung auf Gottes Ankunft bei mir persönlich und in dieser Welt werden.

      Warum ist Weihnachten so wichtig, dass wir uns 24 Tage darauf vorbereiten? Weil wir an Weihnachten feiern, dass Gott Mensch wurde, zu uns in unsere Wirklichkeit hineingekommen ist und uns so einen Weg zurück zu Gott gebahnt hat. Der Advent will uns darauf vorbereiten, Jesus neu und innerlich gereinigt zu begegnen. Doch nicht nur dieses Ziel ist wichtig. Wir erinnern uns im Advent auch daran, dass Jesus wiederkommen wird, um diese Welt zu richten. Wir bereiten uns, im Bild gesprochen, vor auf die Hochzeit des Lammes, also von Jesus und seiner Braut, der Gemeinde. Das wird ein riesiges Fest werden, wie die Welt noch keines erlebt hat.

      In Vorbereitung auf dieses Fest und in Erwartung der uneingeschränkten Herrschaft Gottes in seiner neuen Welt prüfen wir im Advent uns selbst auf Herz und Nieren. Die 24 Licht-Gedanken sollen und können uns jeden Tag helfen, unser Denken und Fühlen, unser Wollen und Handeln neu auf Gott auszurichten. Es soll uns täglich ein kleines oder großes Licht aufgehen – über uns selbst und über Gottes Größe. Die Fragen und der Bibelvers am Ende der Andacht sind für die freien Minuten am Tag gedacht, an denen wir in die Tiefe gehen wollen und uns aus dem Trubel der Vorweihnachtszeit herauslösen, um uns den wichtigen, ja sogar lebenswichtigen Fragen zu widmen. In diesen Zeiten kann und wird Gott zu uns sprechen. Das erwarten wir freudig. Denn seine Impulse lassen es in uns hell werden.

       Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne einen gesegneten, hellen und erhellenden Advent,

       Elke Werner

      1. Dezember

      Kontrollleuchte

      Eigentlich fahren wir immer alte Autos. Doch dann wurde uns wirklich einmal ein sehr gutes und teures Auto aus einer Erbschaft zu einem Freundschaftspreis angeboten. Es war wie ein Geschenk des Himmels. Am Anfang konnte ich es nicht selbst fahren, weil ich frisch operiert im Krankenhaus lag. Doch dann kam der große Moment: Ich war soeben entlassen, meine Mutter feierte ihren Geburtstag und ich fuhr mit dem Automatikwagen die Strecke von Marburg nach Duisburg, etwa 250 km.

      Alles schien normal. Das Licht, das im Armaturenbrett aufleuchtete, kannte ich nicht. Darum würde ich mich sofort kümmern, wenn ich in Duisburg ankam. Doch dazu kam es nicht, denn das Auto blieb plötzlich stehen. Im Dunkeln stand ich dann auf der A 45 neben diesem tollen Auto. Es war – so stellte der ADAC fest – irreparabel zerstört, weil ich nicht auf die Kontrollleuchte reagiert hatte. Ich hätte sofort anhalten müssen und nicht auch noch andere Autos – zugegebenermaßen mit etwas Stolz im Gepäck – überholen sollen.

      Geschwächt von der OP und mit anschwellenden Schmerzen an der großen Narbe stand ich neben dem kaputten Auto, mitten im Winter. Abschleppwagen, Ersatzfahrzeug, Verspätung auf der Geburtstagsfeier, starke Schmerzen … das alles schien mir nicht so schlimm wie der Gedanke: Ich hab‘ unser erstes wirklich wertvolles Auto geschrottet, weil ich nicht auf die Warnhinweislampe geachtet hatte! Ich fühlte mich schuldig, auch denen gegenüber, die uns mit dem Auto Gutes tun wollten und auf Geld verzichtet hatten, indem sie es uns günstig verkauften.

      Die Lektion saß und sitzt bis heute: Wenn eine Warnlampe im Auto aufleuchtet, halte ich sofort an und schaue nach, was mir das Warnlicht mitteilen will. Denn der Schaden kann ja nur größer werden, wenn ich das nicht tue.

      Wenn Sie in Ihrem Herzen spüren, dass etwas nicht stimmt, machen Sie nicht denselben Fehler wie ich damals mit dem Auto: Nehmen Sie das kleine Warnlicht im Herzen wahr, bevor es zu spät und der Schaden groß ist. Fragen Sie Gott, was er Ihnen mitteilen möchte und was der Wartung oder Reparatur bedarf. Denn sonst droht der Totalschaden.

      „Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie vor mir warnen.“ (Hesekiel 3,17)

      Welche Warnlampen leuchten gerade in meinem Inneren auf? Wo sollte ich mal die „Werkstatt Gottes“ für mein Herz aufsuchen und mich von ihm korrigieren und heilen lassen?

      2. Dezember

      Blaulicht

      Man hört die Sirene schon lange, bevor man das Blaulicht sieht. Beides, Licht und Laut, signalisieren Gefahr und Rettung gleichzeitig. Gefahr durch das sich nähernde Fahrzeug, das alle Verkehrsregeln missachten darf und mit hoher Geschwindigkeit durch die Straßen rast. Und Rettung, denn das blaue Licht gehört entweder zur Feuerwehr, zu einem Rettungswagen oder zur Polizei.

      Meine weiterführende Schule stand direkt neben der Feuerwache in Duisburg-Ruhrort. Jedes Mal, wenn ein Wagen ausrückte, die Sirene ertönte und das Blaulicht zum Einsatz kam, dachte ich als Kind voller Angst an mein Zuhause, das in einem anderen Stadtteil lag, in dem es keine Feuerwehr gab. Ob sie wohl zu uns nach Hause fuhren? Meine Konzentration war dahin. Der Unterrichtsstoff erreichte mich nicht mehr. Ich malte mir aus, dass ich Stunden später nach Hause kommen und das Haus in Schutt und Asche vorfinden würde. Woher diese Angst kam? Ich denke, die Erzählungen der Erwachsenen über das Bombardement im Zweiten Weltkrieg hatten sich in mein Herz eingeschlichen. Zu oft hatte ich die Berichte von Feuerbomben und brennenden Häusern gehört.

      Das Blaulicht selbst erzählt uns noch nicht, ob es Gefahr oder Rettung bringt. Aber es versetzt uns in Alarmbereitschaft. Und das ist gut so. Achtung! Jetzt muss ich aufmerksam handeln und Verantwortung für mein Verhalten übernehmen! Platz machen für den Rettungseinsatz. Eine Rettungsgasse bilden. Selbst stehen bleiben, damit die Retter vorbeifahren können. Im Bild gesprochen: Innehalten und Gott freie Bahn lassen im Leben, damit er rettend eingreifen kann.

      Das Volk Israel hat es so erlebt, als es von den Soldaten des Pharao verfolgt wurde. Es konnte sich selbst nicht retten, sondern musste stillhalten.

      Genauso erlebe ich es heute auch: Da, wo ich mir oder anderen nicht helfen kann, muss ich anhalten und Gott die Rettung überlassen. Ich kann beten und vertrauen, aber ich kann nicht die Rettung bewirken. Gott kommt und rettet. Darauf kann ich mich verlassen. Sein Blaulicht warnt mich: Bleib stehen und vertraue dem, der retten kann!

      Da sprach Mose zum Volk: „Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen. Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.“ (2. Mose 14,13.14)

      Was will ich im Gebet Gott anvertrauen? Wo muss ich loslassen und stillhalten, damit Gott wirken kann?

      3. Dezember

      Der erste Advent

      In diesen Tagen zünden wir die erste Kerze auf dem schön gestalteten Adventskranz an. Dieser begleitet uns durch die vier Wochen vor Weihnachten. Eine spannende Zeit voller Vorbereitung auf das große Fest, voller liebevoller Gedanken beim Geschenke-Aussuchen. All das und noch viel mehr. Denn es ist eine sehr emotionale Zeit. Eine Zeit der Erinnerungen an die Kindheit, eine Zeit der Besinnung auf das Wesentliche: die Ankunft Jesu in dieser Welt, eine Zeit der Vorfreude auf das Wiederkommen Jesu am Ende der Tage.

      Die kurzen Impulse in diesem Buch wollen uns anzünden, anfeuern. Es geht um die Erwartung von großen Dingen, die sich in ganz kleinen Lichtern wie uns spiegeln. Lassen Sie sich anstecken, damit das Feuer in Ihnen brennt!

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