Blinde Lust | Erotischer Roman. Amy Walker

Blinde Lust | Erotischer Roman - Amy Walker


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und rustikale Maueroptikfliesen gleiten. Die Glastreppe, die zu einer Galerie hinaufführt, und ein offener Designerkamin bringen mich beinahe zum Hyperventilieren.

      »Setzen Sie sich doch«, fordert Jason mich auf. Der Druck seiner Hand in meinem Rücken lässt mich schier aus der Haut fahren. Ich meine, bisher habe ich mich für eine ziemlich toughe Frau gehalten. Aber dieser Kerl mit seiner pompösen Wohnung wirft mich bereits nach wenigen Minuten aus der Bahn.

      »Ist der Job denn jetzt noch zu haben oder nicht?«, frage ich ganz direkt, kaum dass wir auf seinem Sofa Platz genommen haben. Ich fühle mich völlig überreizt, warum die Angelegenheit also länger als nötig hinauszögern? Jason verzieht nachdenklich den Mund. Begehrlich huscht mein Blick über seine maskulinen Züge – ein ausgeprägter Unterkiefer, kurze, kratzig aussehende Bartstoppeln, die so dunkel sind wie sein charmant verstrubbeltes Haar. Und dann erst dieser Körper ... Innerlich stöhne ich auf. Ein breiter Brustkorb, sehnige Muskeln – meine Wangen brennen, ich glühe vor Verlangen.

      »Sie wissen, was Sie wollen, Miss Malone. Das gefällt mir irgendwie«, meint Jason mitten in meine hitzigen Gedanken hinein. Wenn er nur wüsste, was ich in diesem Augenblick wirklich will ... Unwillkürlich drängt sich mir die Vorstellung auf, wie er wohl nackt aussieht und wie sich sein Körper zwischen meinen Schenkeln anfühlen würde. Fuck, konzentrier dich, ermahne ich mich und räuspere mich.

      »Ich kann putzen, Wäsche waschen und natürlich einkaufen. Mit dem Kochen hapert es noch ein bisschen, aber ich lerne schnell. Also ... Ich brauche wirklich ganz dringend einen gut bezahlten Job, jetzt stellt sich nur noch die Frage, ob Sie ihn mir geben«, erkläre ich Jason. Meine Stimme klingt rau. Kein Wunder. Das Bild von uns beiden beim Sex, das mir unaufhörlich durch den Kopf schwirrt, lässt sich einfach nicht verdrängen. Ein verdammt heißes Bild ...

      Ich schlucke trocken, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden. In meiner Vagina zieht es begehrlich. Ich hatte schon viel zu lange keinen Sex mehr. Durch die vielen Streitigkeiten hatte ich einfach keine Lust auf Brian, und jetzt scheint es mir, als hätte sich meine sexuelle Energie aufgestaut, um sich genau in diesem Moment zu entladen. Ich presse meine Schenkel zusammen, um das heftige Klopfen in meiner Perle zu besänftigen.

      »Sie haben also nicht sehr viel Erfahrung«, stellt Jason fest, und ich brauche einen Moment, um zu begreifen, dass er nicht an Sex denkt. Dabei würde er auch diesbezüglich mit seiner Vermutung nicht mal falsch liegen. Bisher gab es nur Brian für mich.

      »Nein, Erfahrungen als Haushaltshilfe habe ich noch keine gesammelt, aber wie ich bereits sagte, lerne ich schnell dazu.« Auch in erotischen Dingen würde ich gern dazulernen – mit dir, setze ich in Gedanken hinzu. Dabei sollte ich nicht mal darüber nachdenken, wie ich ihn beim Putzen auf meinen schlanken Körper und meine Offenheit für ein kurzweiliges Abenteuer aufmerksam machen könnte. So wie die Dinge stehen, sieht es ohnehin schlecht für mich aus, dass ich den Job bekomme.

      »Na schön, Miss Malone, ich stelle Sie ein. Ich zahle Ihnen dreißig Dollar die Stunde und benötige insgesamt um die zwölf Stunden pro Woche Ihre Unterstützung«, überrascht Jason mich jedoch.

      Mein Hirn rattert, schnell überschlage ich die Zahlen. Wahnsinn! »Wieso?«, rutscht es mir perplex heraus. Das macht über tausend Dollar im Monat! Ich kann mein Glück kaum fassen.

      Jasons Mundwinkel zucken – sexy! »Ich mag Ihre direkte Art. Das bedeutet aber nicht, dass ich Ihnen etwas schenke. Sie müssen sich schon ordentlich ins Zeug legen, um sich dieses Gehalt auch zu verdienen.«

      Ich nicke eifrig, aber das kann er natürlich nicht sehen. »Schon klar ... Danke!«, stammle ich überwältigt. Jason nickt zufrieden. »Gut, ich stelle allerdings ein paar Bedingungen, an die Sie sich unbedingt halten müssen.«

      Fuck! Es gibt einen Haken. »Und die wären?«, frage ich gespannt nach. Mit irgendeinem Putzlappenspleen kann ich umgehen, aber so wie Jason schaut, steckt mehr dahinter. Für einen kurzen Augenblick verdunkelt sich seine Miene. Er strafft die Schultern und ein Muskel in seinem Kiefer zuckt angespannt. »Bis sechs sollten Sie mit der Arbeit fertig sein. Am besten sehen Sie immer zu, dass Sie bis dahin verschwunden sind. Außerdem gibt es ein Zimmer, das immer abgesperrt sein wird. Es befinden sich sehr persönliche Dinge darin und ich will nicht, dass Sie dort hineingehen. Verstanden?«

      Wow! Mir stockt der Atem. Dass dieser charmante Mann eine derartige Dominanz ausstrahlen kann, hatte ich nicht erwartet. Er atmet ruhig, wirkt dabei aber wie ein Löwe kurz vor dem tödlichen Sprung. Das ist irgendwie verdammt heiß. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinen Armen aus, in meinem Innern entzündet sich ein Flächenbrand. Wie hypnotisiert nicke ich. »Damit habe ich kein Problem«, antworte ich heiser. Was sollte ich auch dagegen haben, dass ich ein Zimmer weniger pflegen und ihm versprechen muss, pünktlich Feierabend zu machen?

      »Gut. Wir sehen uns dann morgen um drei?«, erwidert Jason fröhlich, streckt mir seine Hand entgegen und ist wieder der völlig entspannte Mann, der er vor dieser Ansage war.

      Schnell – ehe er es sich doch noch anders überlegen kann – schlage ich ein. »Geht klar.« Wieder durchzucken mich diese aufreizenden elektrischen Impulse und mir dämmert, dass ich vielmehr ein Problem damit haben werde, mich auf meine Pflichten zu konzentrieren, sollte er in der Nähe sein, wenn ich putze.

       Kapitel 2

      »Was halten Sie davon, wenn wir es möglichst unkompliziert halten und dieses steife Sie ablegen?«, empfängt Jason mich am nächsten Tag an der Wohnungstür. »Ich bin Jason.«

      Nach einer beinahe schlaflosen Nacht, in der ich auch nach einem ziemlich heftigen Selbstbefriedigungsversuch nicht wirklich zur Ruhe gefunden habe, fange ich schon wieder zu glühen an. Ich meine, »unkompliziert« klingt für den Anfang doch verdammt vielversprechend.

      »Ich finde, das hört sich ziemlich gut an«, erwidere ich und schlage in Jasons Hand ein. »Lara ...« Inzwischen bin ich auf die Reaktion meines Körpers auf seine Berührung vorbereitet, dennoch kann ich nicht verhindern, dass mich dieses aufreibende Gefühl bis in den letzten Winkel flutet.

      »Na gut, Lara, dann ist es wohl am besten, wenn ich dir erst einmal die Wohnung zeige und wo du die Putzsachen findest«, meint Jason und holt mich damit ziemlich unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück.

      »Klar«, erwidere ich geknickt und verziehe missmutig den Mund. Sofort legt mir Jason wie gestern seine Hand in den Rücken und schiebt mich den Flur entlang. »Keine Sorge, heute gibt es noch nicht so viel zu tun«, bemerkt er, und ich kann nur darüber staunen, wie fein seine Antennen sind, dass er meinen kleinen Stimmungswechsel sofort auffängt. Aber man sagt ja, dass bei Blinden die anderen Sinne besonders fein ausgeprägt sein sollen. Das sollte ich mir unbedingt merken.

      »Hier ist die Putzkammer«, teilt Jason mir mit und bleibt vor der letzten Tür stehen, die vor dem offenen Wohnbereich vom Flur abgeht. Wie bekommt er es überhaupt hin, in diesem riesigen Flur nicht sonst wo zu landen? Zählt er etwa seine Schritte ab? »Putzkammer – ist notiert«, widerhole ich, um mich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Nicht dass ich mich später noch mit unzähligen Nachfragen blamiere ...

      Nachdem er mir die restlichen Räume im Erdgeschoss der zweistöckigen Wohnung gezeigt hat – die Küche, den Hauswirtschaftsraum, die Gästetoilette, den Wohnbereich kenne ich ja schon, und ein Büro – folge ich ihm staunend die geschwungene Glastreppe nach oben. Die zu reinigen wird eine der größten Herausforderungen werden. Mit der Hand streiche ich federleicht über den kühlen Edelstahl des Treppengeländers und fühle mich wie eine Prinzessin.

      »Ich denke, für heute genügt es, wenn du die Wäsche machst und das Bad putzt. Das ist gleich hier«, reißt Jason mich aus meinen Tagträumen, kaum dass wir die Galerie betreten.

      »Erste Tür: Bad«, wiederhole ich gehorsam und werfe einen Blick hinein. »Oh mein Gott, das darf doch nicht wahr sein ...« Sehnsüchtig gleitet mein Blick über die zwei Designerwaschbecken, eine freistehende Badewanne und eine verschwenderisch große Dampfdusche mit einer ziemlich nach Hightech aussehenden Armatur. Ich fühle mich wie verzaubert – glänzendes Glas und Chrom, wohin ich auch sehe. Der Anblick ist so überwältigend, dass ich sogar Jason vergesse.

      »Dir


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