FrühlingsLust | Erotische Geschichten. Simona Wiles

FrühlingsLust | Erotische Geschichten - Simona Wiles


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      Impressum:

      FrühlingsLust | Erotische Geschichten

      von Simona Wiles

      Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.

      Lektorat: Jasmin Ferber

      Originalausgabe

      © 2021 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Halay Alex @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783966418140

      www.blue-panther-books.de

       Erwachen der Geilheit

      Sabine erwachte, weil die Sonne sich durch die Vorhangspalten schlich und ihr genau auf das Gesicht schien. Es war ein Samstag, sie konnte ausschlafen und deshalb überlegte sie in halb wachem Dämmerzustand, ob sie sich nochmals umdrehen sollte. Sie blinzelte zu ihrem Nachttisch hinüber. Laut ihrem Wecker war es erst 8 Uhr – Zeit genug also, um ein Nickerchen anzuhängen.

      Aber irgendwie fühlte sie sich unruhig, denn nachdem sie sich auf die andere Seite gedreht hatte, schlief sie nicht mehr ein.

      Aus Gewohnheit griff sie nach ihrem über Nacht aufgeladenen Vibrator, der auf ihrem Nachtschränkchen lag – allzeit bereit, ihr Vergnügen zu bereiten. Sie steckte das Kabel aus und nahm den Freudenstab in ihre Hand. Fast zärtlich betrachtete sie ihn. Seitdem sie keinen Kerl mehr hatte, war das hier ihr bester Freund. Sie steckte ihn unter ihre Bettdecke, spreizte ihre Beine und stellte das Gerät an. Langsam fuhr sie damit über ihre Schamlippen, bis diese vor Vibrieren feucht wurden. Ihre Klit machte sich bemerkbar, wollte ebenfalls etwas von den köstlichen Berührungen abhaben. Sabine tauchte den Vibrator in ihre feuchte Spalte, schloss lächelnd die Augen und bewegte ihn hin und her, hinein und hinaus. Die Hitze breitete sich in ihrem Unterleib aus, ihre Kirsche schwoll an, sandte wunderbare, elektrisierende Impulse in ihr Gehirn. Sabine liebte es, auf diese Weise bis in den Himmel katapultiert zu werden. Sie krallte ihre Finger in die Bettdecke, ihr ganzer Körper spannte sich an wie eine Bogensehne und wand sich in Ekstase auf dem Laken. Sie keuchte und stöhnte, gab begeisterte Laute von sich. Sie hob ihr Becken an, stopfte sich das vibrierende Gerät in ihre Spalte, berührte mit jedem Stoß ihre geschwollene Klit und ihre Brüste wippten im Takt ihrer Bewegungen. Der Vibrator summte in ihrer Möse.

      Sabine spürte, wie ihr Höhepunkt sie explosiv überkam – ein Umstand, der sie überraschte und atemlos wimmern ließ. Sie ließ sich mitreißen, wunderte sich jedoch in einer Ecke ihres von Lust umnebelten Gehirnes darüber, denn normalerweise war ihr Orgasmus wie eine langsame, rollende Welle, die sie sanft hinwegspülte, bis sie sozusagen am Strand ihres Rausches liegen blieb.

      Hatte ihr Vibrator über Nacht eine Wandlung vollzogen? Er hatte seine Arbeit getan, Sabine hatte zum Schluss geschrien – auch das war ungewohnt – und im Prinzip war alles perfekt. Mehr als perfekt. Achselzuckend legte sie das Gerät wieder auf den Nachttisch und legte sich auf den Rücken. Befriedigt starrte sie zur Decke über ihr. Ihre Gedanken irrten träge umher, versuchten, etwas Konkretes zu fassen, aber dieser Zustand der Schwerelosigkeit war etwas, das sie auskosten wollte. Irgendwann dachte Sabine jedoch an einen Kaffee – sie war ein echter Junkie – und wurde allein davon wieder munter. Gähnend schlug sie die Decke zurück und setzte sich auf, schwang ihre langen Beine aus dem Bett und blinzelte, bis sie sich fit genug fühlte, um ins Badezimmer zu tappen. Dort zog sie ihr Hemd und den Slip aus, erledigte ihre Morgentoilette und stieg in die Duschwanne.

      Das heiße Wasser prasselte auf ihren Kopf und ihren Rücken. Sabine schäumte sich ihre Haare ein, verteilte Duschgel auf ihrem nassen Körper und genoss das Gefühl ihrer eigenen streichelnden Hände. Sie wunderte sich über sich selbst, denn dieses Kribbeln in ihrem Unterleib, der gigantische Orgasmus und diese erotische Stimmung beim Duschen hatte sie in den letzten kalten Wochen und Monaten nicht gehabt. Es war, als würde sie sich auf etwas Bestimmtes freuen, was bevorstand. Sie wusste jedoch nicht, worauf.

      Nach der Dusche trocknete sie sich ab, schlang sich ein Handtuch um ihr nasses Haar und zog einen Morgenmantel an. Seit einem Jahr lebte sie alleine, Jan war ausgezogen und sie hatte ihm keine Träne nachgeweint. Stattdessen konnte sie endlich tun und lassen, was sie wollte. Zum Beispiel, es sich morgens mit einem Vibrator zu besorgen und nicht bettelnd neben einem Mann zu liegen, der in dieser Hinsicht ziemlich träge gewesen war.

      Sabine stellte die Kaffeemaschine an, steckte einen Filter in den Aufsatz, füllte Pulver hinein und goss Wasser in den Behälter. Die Maschine begann zu gurgeln und zu spucken, sodass der erste Kaffeeduft Sabine in die Nase stieg. Sie schloss genießerisch die Augen und sog ihn ein, stellte ihre Lieblingstasse bereit und wandte sich zu dem Whiteboard um, auf dem etliche Zettel mit einem Magneten festgehalten wurden. Daneben hing ein Abreißkalender, der das gestrige Datum anzeigte. Wie jeden Morgen riss Sabine das Blatt ab und starrte auf das, was auf dem Nächsten gedruckt war.

      Heute war der 20. März, darunter stand in großen Buchstaben das Wort ›Frühlingsanfang‹. Ein Lächeln breitete sich auf Sabines hübschem Gesicht aus.

      ***

      Nun war ihr klar, warum sie bereits beim Aufwachen diese Unruhe verspürt hatte und der Orgasmus so phänomenal gewesen war. Frühlingsanfang? Das bedeutete, dass die Welt wärmer wurde, die Blumen sprossen, die Bäume ausschlugen und die Leute miteinander flirteten. Für sie bedeutete es, dass sie sexuell aktiver wurde. Denn anscheinend hatte sie so etwas wie einen ›Wecker‹ in ihrem Körper. Jedes Jahr zum Frühlingsbeginn schien er zu erwachen und sie bekam enorme sexuelle Gelüste, die sie – bewusst oder unbewusst – mit jedem halbwegs gut aussehenden Mann flirten ließ, in der Hoffnung, von ihm gevögelt zu werden.

      Schlagartig begann es, zwischen ihren Beinen zu ziehen. Sabine grinste – allein das Datum reichte aus, um sie feucht zu machen. Der Vibrator hatte ihrer Libido anscheinend nicht genügt.

      Sie warf einen Blick auf den Küchenbalkon. Er lag vor Einblicken der Nachbarn geschützt auf der Nordostseite des Hauses. Rechts und links befanden sich Sichtschutzwände, außerdem waren die Balkone der Nachbarn weit weg. In einer Ecke am Außenfenster stand ein bequemer Stuhl, daneben ein kleiner runder Tisch und auf dem Boden verteilt ein paar Blumentöpfe. Gestern erst hatte Sabine darüber nachgedacht, Blumenzwiebeln zu stecken und ihren Balkon in einen blühenden Garten zu verwandeln. Deshalb hatte sie Blumenerde besorgt, die nun in Säcken neben den Töpfen lag.

      Die Kaffeemaschine gab die letzten spuckenden Geräusche von sich und zischte. Sabine nahm die Kanne und schenkte sich den ersten Kaffee des Tages in die Tasse, gab etwas Milch hinzu und nippte vorsichtig davon. Wohlig seufzend schluckte sie das Getränk. Wie sie diesen ersten Schluck Kaffee am Morgen liebte!

      Sie beschloss kurzerhand, sich mit dem Kaffee auf den Balkon zu setzen. Sobald sie die Balkontür öffnete, spürte sie überrascht die Wärme der Sonnenstrahlen. Vor einer Woche war es um diese Uhrzeit noch ziemlich kühl gewesen, deshalb freute sie sich erneut über diesen wunderschönen Frühlingstag. Sie sog die frische Luft ein, hielt ihr Gesicht in die Sonne und dachte: Wow. Es war sogar wärmer als in den letzten Tagen. Offensichtlich hatte die Sonne den gleichen Kalender wie sie und wusste, dass heute der Frühling begann.

      Sabine schlenderte auf dem Balkon zu dem Stuhl und setzte sich. Sie ließ den Blick über die Umgebung schweifen, während sie von ihrem Kaffee trank.

      Sie wohnte im 7. Stockwerk eines rundum sanierten Hauses, über ihr befand sich nur noch das flache Dach. Der Ausblick von ihrem Balkon aus war herrlich: Sie konnte über die Dächer der Stadt sehen, die in der Morgensonne rot leuchteten.


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