Zayn & Sila. Inka Loreen Minden
noch klebte ein Krümel an seiner Unterlippe. Behutsam krallte Sila die Finger in Zayns T-Shirt, zog ihn langsam zu sich heran, wobei sie seine Reaktionen genau studierte, und wisperte: »Du hast da immer noch was.« Zart strich sie mit der Zungenspitze die Konturen seiner Lippen nach.
Ihr Herz bebte vor Freude, als Zayn leise stöhnte und seinen Mund auf ihren drückte. Vorsichtig schnappte er mit den Lippen nach ihr, und als sie seine mit der Zungenspitze kitzelte, schmiegte er sich an sie und stöhnte lauter. Seine warmen Hände legten sich an ihre Taille, sein harter Körper presste sich an ihren. Sila schlang die Beine um ihn und verschränkte sie leicht an seinem knackigen Hintern. Danach genoss sie seine zurückhaltenden, fast schon unsicheren Küsse.
Mit beiden Händen strich sie an seinen Oberarmen auf und ab. Zayns Muskeln zuckten unter seiner weichen Haut, als würde er überlegen, forscher ranzugehen, sich aber doch nicht traute.
»Du musst mich nicht mit Samthandschuhen anfassen, Zayn«, erklärte sie ihm zwischen ihren Küssen. »Ich bin eine Huntress.«
»Ich weiß«, antwortete er mit kratzender, tiefer Stimme. Sein keuchender Atem traf auf ihre Lippen, seine Hände legten sich auf ihre Oberschenkel.
Hinter ihrem Brustbein zog es heftig vor Zuneigung, weil er sich offenbar langsam herantasten wollte. Zayn war einer von den Guten, bedrängte sie nicht.
»Du schmeckst unglaublich lecker«, raunte er. Dann griff er an ihre Pobacken und zog Sila daran so fest an seinen erhitzten Körper, dass sie seine Erregung an ihrem Schoß fühlen konnte.
Er wollte es – sie wollte es. Sila konnte es kaum erwarten, Zayn die Kleidung vom Leib zu reißen! Schon ewig hatte sie keinen Mann mehr in sich gespürt, und all ihre früheren Erfahrungen hatten entweder im Zuchtprogramm stattgefunden oder waren nur Spielereien gewesen. Mit Zayn wünschte sie sich etwas Ernstes, vielleicht sogar ihre erste echte Beziehung.
Als sie in sein Haar fahren wollte, wich er schlagartig zurück, fasste sich kurz an sein Stirntuch und starrte sie an, als hätte er gerade eine schreckliche Nachricht erhalten.
»Was ist los?«, fragte sie sofort alarmiert. Hatte er etwas gehört? Kam jemand in die Küche? Normalerweise war sie zu dieser Zeit immer allein. Und falls sie erwischt wurden – na und? Sie taten schließlich nichts Verbotenes.
Er straffte sich, fuhr sich hektisch über den Nacken und stammelte: »Hat großen Spaß gemacht, mit dir zu backen. Man sieht sich!« Anschließend wirbelte er auf dem Absatz herum und marschierte so schnell durch die Schwingtür, dass Sila vor Überraschung gar nicht reagieren konnte.
Sie rutschte vom Tisch und rief: »Zayn? Was …« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus und ließ den Kopf sinken. Was war passiert? Hatte sie einen Fehler gemacht?
Ihr Herz verkrampfte sich hart. Sie hatte bestimmt nichts falsch gemacht. Anscheinend war sie selbst das Problem.
Verdammt! Wie gelähmt starrte sie auf den Kuchen und versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. Sie hätte in den letzten Jahren nicht jeden Verehrer abweisen sollen. Zumindest Angebote für lockere Affairen hätte sie genug gehabt! Doch bisher war sie noch nicht bereit gewesen, sich auf eine Beziehung einzulassen. Nun war so gut wie kein Mann mehr für sie übrig – zumindest keiner, der sie anzog oder Interesse an ihr zeigte. Zayn war der Erste, der ihre Neugier geweckt und von dem sie geglaubt hatte, dass sie ihm zu gefallen schien. Aber offenbar hatte sie eine Art an sich, die alle Kerle davon abhielt, sich ernsthaft auf sie einzulassen.
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