Mord im SM-Milieu! Erotischer SM-Roman. Alex Lain

Mord im SM-Milieu! Erotischer SM-Roman - Alex Lain


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sie das Hafengelände erreichten, schlug Hollister die Hände zusammen.

      »Jetzt fehlen nur noch mobile Händler, die Zuckerwatte und überteuerte Eiscreme an den Mann bringen«, stöhnte er.

      »Scheinbar ist es durchgesickert, dass es sich um den Sohn des Bürgermeisters handelt. Solche Nachrichten verbreiten sich schneller als Falschgeld und du weißt ja, wie sensationslüstern die Leute sind. Wenn sie nur gaffen und tratschen können, ist ihr Tag schon gerettet!«

      An der Absperrung zückte Salomon ihren Ausweis und konnte sofort passieren.

      »Wer ist Inspektor White?«, fragte sie selbstsicher, forsch und eine Spur zu laut, als sie den schmalen Flur, der zum Zimmer des Tatorts führte, betrat. Doch nach zwei weiteren Schritten blieb sie abrupt stehen und verstummte.

      Sie starrte in das zweite Zimmer auf der rechten Seite des langen Flurs, dessen Tür weit offen stand. Hollister prallte gegen sie und wollte sich beschweren, doch auch ihm hatte es bei dem Anblick der Leiche und dessen Umgebung die Sprache verschlagen.

      »Ich bin Inspector White«, hörte sie eine feine Stimme aus dem Hintergrund, die sie aus ihrer Starre riss.

      Links von ihr stand plötzlich ein Polizist, der mit zwei Fingern respektvoll an den Rand seiner Kappe tippte.

      »Detective Salomon, Morddezernat«, stellte sie sich vor. »Und das ist mein Kollege Phil Hollister, ebenfalls Mordkommission.«

      White nickte Hollister zu, der mit einem stummen Lächeln antwortete.

      »Wie Sie sicher bereits wissen, handelt es sich um den Sohn des Bürgermeisters. Grauenhafte Sache und für seine Eltern sicher ein Schock, wenn sie von den Umständen erfahren, unter denen ihr Sohn von ihnen gegangen ist. Vermutlich hatten sie keine Ahnung, was er getrieben hat.«

      White sah bedauernd in das Zimmer, in dem der Leichenbeschauer gerade seine routinemäßigen Erstuntersuchungen durchführte.

      »Er war alt genug dafür«, beendete Salomon den Gefühlsausbruch des Inspektors lakonisch. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn jemand wegen eines Unbekannten flennte oder übertrieben emotional reagierte. »Jeder ist für sich verantwortlich und jeder sollte wissen, was er tut. Zumindest ab einem gewissen Alter, und in dem ist der junge Mann bereits gewesen.«

      Inspektor White sah sie fassungslos an, schnappte ein wenig nach Luft und rang nach Worten. Ein so eiskaltes Frauenzimmer hatte er noch nicht erlebt!

      Zu seinem Glück wandte sich in diesem Moment der Leichenbeschauer zu der Dreiergruppe um. »Es war eindeutig Mord, meine Herrschaften. Sie können in die Hände spucken«, verkündete er und ließ die weißen Latexhandschuhe von seinen Fingern schnalzen.

      Salomon holte ihr Handy aus der Tasche und rief ihr Team an. »Larna? Schick die Spurensicherung, es ist Mord. Und ihr bleibt im Revier. Ich möchte die Einteilung in etwa einer Stunde im Besprechungszimmer vornehmen.«

      Dann wandte sie sich an den Leichenbeschauer und steckte das Handy in ihre Jackentasche. »Was können Sie mir jetzt schon sagen?«

      »Dass der Tod vermutlich zwischen zwanzig und zweiundzwanzig Uhr eingetreten ist. Ich gehe davon aus, dass er durch einen gezielten Stich zwischen die oberen Halswirbel eingetreten ist. Natürlich kann er auch vorher an einer Vergiftung gestorben sein, was aber eher unwahrscheinlich ist. So, wie sich mir die Leiche präsentiert, wurde mit einer schmalen Klinge das Rückenmark durchtrennt. Bei einer solchen Verletzung setzt die Atmung spontan aus. Ein schneller Tod, relativ human. Doch ob er sich all die anderen Verletzungen freiwillig hat zufügen lassen, kann ich nicht sagen. Das herauszufinden, ist eine Ihrer Aufgaben. Dass er an einer dieser oberflächlichen Blessuren gestorben ist, kann ich definitiv ausschließen. Und sie wurden ihm vor dem Tod zugefügt. Einige Hämatome sind ein paar Tage alt, andere ganz frisch. Es dürfte sich um einen richtigen Masochisten handeln, der eine immer schmerzhaftere Dosis seiner Neigung brauchte«, schloss der Leichenbeschauer und grinste verstohlen.

      Er lehnte sich seitlich zu Salomon und fügte leise, aber dennoch für alle drei eindeutig vernehmbar, hinzu: »Dieses Mal haben Sie wenigstens ein interessantes Umfeld, in dem Sie ermitteln können!«

      Mit einem Augenzwinkern drängte er sich zwischen White und Hollister durch, hob nur kurz zum allgemeinen Gruß die Hand und war mit seinem Köfferchen auch schon aus dem schäbigen Gebäude verschwunden.

      Etwas ratlos sahen die drei ihm nach.

      Doch Salomon kam rasch wieder zur Besinnung. »Nun gut«, sagte sie, »es war Mord. Dann überlassen wir mal der Spurensicherung den Platz. Wer hat die Leiche gefunden?«

      Inspector White sah auf seinen Notizblock. »Die Putzfrau, Juanita Hernandez. Sie sitzt dort hinten in dem kleinen Nebengebäude und wird psychologisch betreut. Die Arme steht unter Schock, bekam kaum ein Wort heraus und zitterte schlimmer als ein Zitteraal. Das Protokoll von der Erstvernehmung sowie meiner Tatortsicherstellung übermittle ich Ihnen in ein bis zwei Stunden per E-Mail. Brauchen Sie mich noch? Wenn noch Fragen auftauchen, können Sie mich anrufen.« Er reichte ihr seine Visitenkarte und wartete auf ihre Antwort.

      Salomon schüttelte den Kopf. »Danke. Das wäre im Moment alles.«

      Nachdem sie sich von Inspektor White verabschiedet hatte, holte sie ihre kleine Kamera aus der Handtasche und machte rasch ein paar Aufnahmen vom Flur aus. Sie wollte keine Spuren zerstören, weshalb sie den Raum nicht betrat. Obwohl sie nach außen hin die Unbeeindruckte spielte, klopfte ihr Herz doch um einiges schneller. Sie stand an der Pforte eines Sündenpfuhls, wie ihn der Teufel selbst nur erschaffen konnte. Neugierig blickte sie sich um und war fassungslos, welche Gerätschaften für BDSM verwendet wurden.

      Insgeheim fragte sie sich, ob man die beiden schwarzen Riesendildos tatsächlich in eine menschliche Körperöffnung einführen konnte und mochte sich den Schmerz, den einer der Rohrstöcke an der hinteren Wand verursachte, gar nicht vorstellen. Daneben hingen Lederpeitschen; eine mit relativ vielen aber kurzen Riemen, die andere war geflochten und gut zwei Meter lang. Konnte ein Mensch den Schlag einer solchen Peitsche wirklich als erotisierend und geil empfinden? Dazwischen gab es noch jede Menge an verschiedenen Peitschen aus unterschiedlichen Materialien.

      In der rechten hinteren Ecke entdeckte sie eine Vielfalt an Kostümen, die an ein Schauspielhaus erinnerten. Doch beim näheren Hinsehen revidierte sie ihre Meinung. Eine Schulmädchen- und Servieruniform, ein Nonnenkostüm, eine Mönchskutte, ein Lederharnisch, eine riesige Auswahl an Korsagen, Strapsgürteln, Strümpfen und zwanzig Zentimeter hohe Plateauschuhe, die mit bunten Pailletten bestickt waren, hatten wohl eher weniger mit einem Bühnenauftritt als mit Sexspielen zu tun. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ein blutjunges, hübsches, zierliches Mädchen in einer kecken Schuluniform, die über den Knien eines eleganten Mannes im mittleren Alter lag und die Schläge auf ihren nackten Po stöhnend entgegennahm. Ihr Fleisch war zartrosa, fest und sicherlich ein Leckerbissen für jeden Mann. In diesem Augenblick spürte sie ein leichtes Kribbeln zwischen ihren Beinen und sie drückte kurz mit geschlossenen Augen die Schenkel gegeneinander.

      Immer faszinierter ließ sie ihren Blick durchs Zimmer schweifen und fragte sich, wozu man wohl ein kleines Eisenrad mit Spitzen, einen Irrigator, ein Stromstoßgerät und noch so einiges andere bizarre Gerät gebrauchen konnte.

      Das alles schienen Toys zu sein, die zu großen Schmerzen führen konnten. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, den sie nicht wirklich deuten konnte.

      Als sie sich der Anwesenheit ihres Assistenten wieder bewusst wurde, fragte sie ihn völlig geschäftsmäßig: »Sind die anderen Räume auch so ausgestattet wie dieser? Ist das Ganze hier rein privat oder gewerbsmäßig? Wem gehört der Schuppen eigentlich?«

      Ihre Fragen verhallten unbeantwortet, denn Hollister zuckte nur mit den Achseln. Eigentlich hatte sie eine solche Reaktion erwartet. Hätte er eine Antwort parat gehabt, wäre es auch zu einfach gewesen und hätte die Ermittlungen zu einem kurzweiligen Kinderspiel degradiert.

      Mit einem Seufzer riss sie ihren Blick von dem doch irgendwie faszinierenden Raum los und rüttelte an ein paar anderen Türen. Einige von ihnen waren verschlossen, andere offen. In jedem einzelnen der offenen zehn


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