Fluch der verlorenen Seelen. Darina D.S.
am Nachmittag mit deinem Team für eine kurze Besprechung in mein Büro.«
*
Stürmisches Hämmern gegen die Tür riss Amalia unsanft aus ihren Träumen. Vor lauter Schreck kugelte sie aus dem Bett. Völlig verschlafen, mit halb offenen Augen, zerzausten Haaren und zerknittertem Gesicht schlurfte sie wie ein Zombie zur Tür. Als sie öffnete, stand sie Julien, Freya mit Levi auf der Schulter sitzend und Yato gegenüber.
»Guten …« Bevor Julien den Satz beenden konnte, schlug Amalia die Tür wieder zu. Ihre Wangen liefen knallrot an, denn es war ihr mehr als peinlich, dass sie alle so schläfrig gesehen hatten. Ihr Puls raste vor Scham.
»Amalia, wir müssen zu Collin, also komm! Und außerdem ist es schon später Nachmittag.« Freya hämmerte mehrfach mit der Faust gegen die Tür.
»Amalia, ist nicht schlimm, wenn du aussiehst wie eine Hexe. Ist nur eine kurze Besprechung und Freya sieht immer so aus! Aua! Freya, wieso schlägst du mich wieder?«
»Franzel, noch einmal das Wort Hexe und du lernst fliegen – und zwar ohne Besen!«, schrie sie so laut, dass Amalia mithören konnte.
»Ich bin in fünf Minuten fertig«, rief sie, während sie ins Bad stolperte.
In Windeseile kämmte sie die Haare, putzte die Zähne und wusch sich das Gesicht. Ohne genau hinzuschauen, zerrte sie ein weißes T-Shirt, auf dem sich zwei schmusende schwarze Katzen befanden, aus dem Schrank, und zog ihre dunklen Leggins an.
»Fertig«, sagte Amalia, als sie die Tür öffnete. Und da packte sie Freya auch schon am Arm und schleifte sie den Gang entlang.
»Worum geht es denn bei der Besprechung?«, wollte Amalia wissen und sah Julien fragend an.
»Ich denke, um den Kirchengrimm und wie wir weiter mit ihm verfahren«, antwortete er und blickte ihr in die Augen. Es war wie in jenem Moment in der Kirche, sie verlor sich schon wieder in seinen blauen Augen. Doch Julien unterbrach den Kontakt, als Yatos Stimme erklang:
»Vielleicht ist der nackte Mann auch einfach tot, gell, Freya?«
»Heute reizt du dein Glück wirklich aus. Und wenn, dann hat ihm Julien beim Fallenlassen auf die Treppen den Rest gegeben«, flüsterte Freya in einer unheimlichen tiefen Tonlage.
Amalia empfand Mitleid mit ihrem Retter.
Als die vier vor Collins Büro ankamen, klopfte Julien wieder dreimal. Amalia konnte den Akademieleiter auf den ersten Blick nicht gleich erkennen, sie sah nur, dass der Drehstuhl mit der Lehne zu ihnen zeigte und jemand darin saß.
»Willkommen, mein neues Team«, sagte der schwarze Hund in seiner menschlichen Gestalt und grinste teuflisch, während er sich mit dem Stuhl zu den vieren herumdrehte.
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