Autark leben als Selbstversorger. Wolfgang Sonnscheidt
Zahnpasta, Zahnseide, Toilettenpapier, Duschgel, Shampoo, Gesichtsgel, Gesichtscreme, Body Lotion, Deo, Parfum, Lippenpflegestift, Wimperntusche, Kamm, Handtücher
Weniger häufige Verwendung (mindestens 1x in der Woche): Peeling, Lidschatten, Rasierer, Rasierschaum, Foundation
Selten bis kaum Verwendung (mindestens 1x im Monat oder Jahr): Gesichtsmaske, Körperöl, Tampons und Binden, Kaltwachsstreifen, Badeöle
Elektronik und Luxusgüter
Häufige Verwendung (mehr als 3x in der Woche): Laptop, Handy, Akkuladegerät, Kopfhörer, Drucker, Fernseher, Föhn
Weniger häufige Verwendung (mindestens 1x in der Woche): Glätteisen, Kamera, Epillierer, Bügeleisen
Selten bis kaum Verwendung (mindestens 1x im Monat oder Jahr): Racletteeisen, Donutmaker, Popcornmaschine
Diese Liste ist nur ein erster Anreiz dazu, wie eine solche Auflistung aussehen könnte. Sie haben in einem nächsten Schritt die Möglichkeit alles zu streichen, das Sie nicht für notwendig erachten. Dadurch wird Ihnen bewusst, welche Gegenstände überhaupt keine Verwendung haben.
Abhängigkeiten nachvollziehen: Mit den Bedürfnissen gehen aber auch Abhängigkeiten einher. Je mehr Gegenstände Sie besitzen, desto schwieriger wird es sich von diesen zu trennen. Oft ist aber ein Verzicht auf bestimmte Konsumgüter notwendig, um ein Bewusstsein darüber zu entwickeln, was wirklich gebraucht wird. Steigen Sie noch viel tiefer in die Materie ein. Einen großen Teil Ihres Lebens sind Sie von anderen abhängig. Ob Sie monatlich Miete zahlen, Strom von einem Stromanbieter beziehen, Wasser aus der Leitung nutzen oder auch die Heizmöglichkeiten über ein Unternehmen abwickeln. In vielen Bereichen Ihres Lebens sind Sie von anderen abhängig. Führen Sie eine Liste darüber, was Sie davon in jedem Fall verändern wollen und was Sie aufgrund bestimmter Einschränkungen nicht können. Nicht jede Abhängigkeit ist als negativ zu werten.
Widerstände aus dem Weg schaffen: Es kann durchaus sein, dass Ihnen zunächst einmal auch Widerstand entgegenkommt, wenn Sie ein autarkes Leben führen wollen. Vor allem dann, wenn Sie eine eigene Familie haben. Da ist natürlich die Sorge groß, wie zeitintensiv der ganze Prozess ist, bis Sie in allen Lebensbereichen Veränderungen geschaffen haben und ob Sie dies alleine schaffen. Doch autark zu leben bedeutet nicht die anderen nicht mit einzubeziehen. Jeder kann seine Entscheidungsfreiheit und sein Können nutzen, damit Sie und Ihre Familie gemeinsam etwas davon haben.
Eine Ordnung in den Zimmern können Sie gemeinsam schaffen. Das müssen Sie nicht alleine tun. Gerade wenn Sie diese Entscheidung auch gar nicht alleine treffen mögen. Die Aufgaben für den Garten, für die Konservierung von Lebensmitteln, für den Energieverbrauch und vieles mehr sollte aufgeteilt werden. In der Gemeinschaft ist ein autarkes Leben sogar noch fruchtbarer, weil alle davon lernen. Damit lernt jeder in der Familie etwas über Pflanzenkunde, eine gemeinsame Konsumvorstellung und Wertmoral kennen. Sprechen Sie sich dafür vorerst in Ruhe mit Ihrem/r Partner/in aus. Legen Sie fest, welche Aufgaben Sie auch den Kindern zuteilen können und worauf Sie achten müssen, damit Sie sich auch nicht zu viel vornehmen.
Minimalismus
In den letzten Jahren ist die Idee des Minimalismus weltweit populär geworden. Ist Sie doch eigentlich nichts Neues. Ganz nach dem Credo: Je weniger Besitz, desto weniger Ballast im Leben und desto mehr Bewusstsein. Es gibt zahlreiche Ratgeber und Tipps dazu, wie Sie Ihr Konsumverhalten verändern und minimieren können. Im Englischen fällt oft auch der Begriff „Decluttering“. Hardcore- Minimalisten besitzen in etwa 100 Gegenstände. Doch keine Sorge. Sie bestimmen selbst, wie viel Sie besitzen möchten. Es gibt keine starren Regeln, denen Sie folgen müssen. Die schaffen Sie selbst.
Viele begreifen Minimalismus nicht nur als eine Möglichkeit sich von Sachen zu trennen. Mehr noch. Es wird als Lebensweisheit angesehen. Eine Weisheit, die Sie lehrt, wofür Sie sich im Leben wirklich Zeit nehmen sollten. Sie sollten also nicht nur weniger Materielles nutzen. Es geht darum die eigenen Einstellungen zu überdenken. Was ist Ihnen wichtig im Leben? Worauf achten Sie besonders? Hängen die Ziele in Ihrem Leben mit Materialistischem zusammen? Es kann sein, dass Ihr Fokus zu stark darauf ausgerichtet ist bestimmte Konsumgüter zu besitzen, als an Ihren eigenen geistigen Fähigkeiten zu arbeiten.
Der erste Schritt ist nicht alles zu verbannen, was Sie an Konsumgütern besitzen. Es geht darum ein gesundes Verhältnis dazu zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich von den Erwartungen anderer Menschen loslösen. Wenn Sie kein Auto haben möchten, brauchen Sie auch kein Auto zu besitzen. Wenn Sie lieber keinen Urlaub weiter weg verbringen möchten, verbringen Sie ihn in Ihrer Nähe. Ganz gleich welche Entscheidungen Sie treffen, wägen Sie ab, was Ihnen besonders wichtig ist. Persönliches Wachstum? Zeit? Sicherheit und Stabilität?
Es folgen nun einige Tipps, wie Sie lernen, minimalistischer zu leben:
Die Kröte schlucken: Keine Sorge. Das ist nicht wortwörtlich gemeint. Trennen Sie sich von mindestens einer Sache, die Ihnen schwerfällt wegzugeben, obwohl Sie diese nicht brauchen. Vorzugsweise wäre es besser diese nicht zu verkaufen oder wegzuwerfen. Spenden Sie oder verschenken Sie diese lieber. Denn wenn Sie wissen, dass Sie in gute Hände gerät, wird es Ihnen dabei besser gehen. Zudem sind Gegenstände, die Sie nicht mehr benötigen nicht automatisch nicht mehr von Wert. Der Krötentag ist der Tag, an dem Sie sich schwierigen und lästigen Entscheidungen stellen und sich darum kümmern. Der Sinn dahinter ist es der ewigen Prokrastination zu entkommen.
KonMari Methode: Marie Kondo, auch KonMari genannt, ist weltweit bekannt und geschätzt für Ihr System des Aufräumens. Marie Kondo erklärt, welche Werthaltung Sie zu Gegenständen haben sollten. Sie lernen, was Sie brauchen und wie Sie es nicht aus den Augen verlieren. Keine schlecht gewordenen Lebensmittel mehr. Kein Kleinkram, der Ihre Schubladen blockiert. Sie lernen die perfekten Falttechniken für Ihre Kleidung und wie Sie sich von Gegenständen verabschieden können. Sie untersuchen beim Aussortieren der Gegenstände Ihre Gefühle. Was liegt Ihnen am Herzen? Was ist Ihnen nicht wirklich wichtig? Wann haben Sie das letzte Mal diesen Gegenstand gebraucht? Es geht darum ganz bewusst die Frage zu stellen, ob dieser Gegenstand Sie mit Freude erfüllt. Wenn dies nicht so ist, können Sie den Gegenstand aussortieren.
Beginnen Sie mit dem für Sie einfachsten. Welche Gegenstände haben keinen besonderen Wert? Fangen Sie mit Ihren Reinigungsmitteln, Töpfen oder Ihrer Knopfsammlung an. Was auch immer Sie in den letzten Jahren angehäuft haben. Sehen Sie drüber und vergewissern Sie sich, was Sie wirklich noch benötigen (vgl. Kondo, o. J). Sie arbeiten sich dabei von Raum zu Raum. Es wird immer ein Haufen von Gegenständen angehäuft, um zu sehen, wie viel doch eigentlich vorhanden ist. Betrachten Sie diesen einige Minuten und gehen Sie in sich. Dann fangen Sie damit an Stück für Stück in drei Kategorien aufzuteilen. Behalten, vielleicht behalten und spenden oder entsorgen. Nehmen Sie sich für einen Tag nicht zu viel vor. Wenn Sie einmal damit begonnen haben, werden Sie ganz von selbst Stückweise aufräumen und aussortieren.
Aussortierte Kleidungsstücke können dann auf Kleidertauschpartys einen neuen Besitzer finden! Schauen Sie sich einfach einmal im Internet um, wann und wo in Ihrer Nähe Kleidertauschpartys stattfinden. Auch auf eBay Kleinanzeigen oder beim Kleiderkreisel, können Sie aussortierte Kleidungsstücke und Gegenstände anbieten. Das damit verdiente Geld können Sie dann in Ihre autarke Lebensweise investieren, wie zum Beispiel Gartengeräte oder –samen.
Kisten- Methode: Nehmen Sie sich eine Kiste zur Hand und laufen Sie damit in Ihrer Wohnung herum. Alles, was Sie für unnötig oder lästig erachten, kommt in die Kiste. Wenn der Korb voll ist, haben Sie Ihr Tagesziel erreicht. Dies können Sie eine Woche lang so machen. Das wird Ihnen helfen einigen Ballast wieder loszuwerden. Sie können sich auch durch jeden Raum durcharbeiten. Planen Sie ein, wann Sie es diese Woche durchführen möchten. Achten Sie auch beim Einkaufen auf die Nachhaltigkeit. Es gibt Kleiderbörsen, die Second Hand Mode anbieten. Dort haben