Selbst im Traum werde ich reicher. Leonille Gottschick

Selbst im Traum werde ich reicher - Leonille Gottschick


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Sie sollten sich mit einem reifen Kopf mit Ihrer alten Liebe treffen wollen. Sie müssen sich stärker als die brennende Sonne danach sehnen zu erfahren, wieso Sie dieser „Pernahajder“ verlassen hat. – Das Wort „Pernahajder“ nennt man bei uns in Kereki einen Hochstapler. – Suchen Sie nach der Person, die Ihnen die Sterne vom Himmel geholt hätte. Erinnern Sie sich an die Küsse an lauen Maiabenden auf der kleinen Bank in dem Hain. Die seitdem bereits verrottet oder gar nicht mehr da ist. Oder es steht bereits eine neue Bank an dieser Stelle. Was nicht aus Holz ist, sondern aus Plastik, ist beständiger. Verrottet nie. Da kann man nicht mehr hineinritzen „Brünnhilde – sag mir, liebst du mich?“ Jetzt küsst sich bereits ein anderes Pärchen darauf. Vor Ihren Augen erscheinen die schnell vergangenen, verflogenen Glücksgefühle, Ihre glückliche Jugend. Vielleicht werden Sie Gedanken erfahren, mit denen Sie noch eine gute Weile viel Lust auf den Alltag haben werden. Wenn es auch nur kurz ist, aber so lange erinnern Sie sich zumindest nicht daran, dass Sie älter geworden sind. Vergessen Sie nicht: Es ist nie zu spät, wenn sogar eine Rose Frühling in Ihr Herz bringen kann. Die Liebesfilme schauen Sie sowieso im Fernsehen an. Wieso sollten Sie nicht etwas neu entfachen?

      Soll ich noch weiter

       in Nostalgie schwelgen?

      Mir ist immer eine alte Geschichte eingefallen, jedes Mal, wenn ich in dem Hain von Mezőberény oder in der Umgebung war.

      Mit 17 Jahren ist man jung, ich nehme auch an, schön. Ich habe mich auch eher zu den Schönen gezählt. Aber es gab auch „Kutschen, die mich nicht mitnehmen wollten“. Es gibt auch noch einen anderen Spruch: Ich bin keinem Auto hinterhergerannt, mit dem ich nicht zur Liebe gefahren wäre. An einem heißen Sommertag saß ich mit einem Jungen – er hieß Hubertus – auf der kleinen Bank. Wir haben die Räder abgestellt und uns in dem Hain auf die Bank gesetzt. Er hatte blaue Augen, ob er blond oder brünett war, kann ich nicht mehr sagen. In so einer kurzen Zeit kann ich mir auch nicht alles merken und ich glaube, er war ein Bauernsohn, weil er „in diesem Sommer braun wurde“. Es ist in Mezőberény sehr wichtig, wer, wann und wo seine Bräune herhat. Wo ich mir den Hubertus geangelt habe, weiß ich nicht mehr. So viel Zeit konnte ich ihm in der Nacht nicht widmen, weil ich im Sommer um 4 Uhr aufstehen musste. Und von den Hainen war unsere Tanya weit weg. Aber als wir dasaßen, sprachen wir nicht, sondern saßen nur dort. Wieso er nichts sagte oder etwas fragte? Nein, dieser „Málé“ sagte einfach nichts. Damals haben wir die „grünen“ Jungs so genannt. Er hat nur gegafft. Er hat mir in die Augen geschaut. Meine Hand nicht genommen. Meine seidig blonden Haare nicht gestreichelt. Meine roten Wangen nicht geküsst. Meine einst weißen, jetzt braun gebrannten Schultern nicht umarmt. Seine Lippen nie an meine Kusslippen geschmiedet. Später war er auch nie bei mir, aber folgte mir im Geheimen. Ich habe ihn öfter gesehen, dass er in der Ferne stehen blieb mit seinem Rad. Er ist von seinem Rad abgestiegen, hat es abgestellt und begann in meine Richtung zu gaffen. Ich bin in die andere Richtung gegangen, aber am Eck des Kaufhauses haben wir und beide nochmal angesehen. Meine Welt hat ihn nie erreicht. Es war so wie die Wolken im Sommer, die, wenn sie einmal fortfliegen, nie mehr wiederkommen. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Als Teenager wusste ich nicht, dass die trügerische Liebe nicht glücklich macht, ich habe mich an ihnen verbrannt, nicht umgekehrt. Später wartete ich zitternd auf die Blüte der Blume, das Flämmchen einer anderen Liebe loderte in meinem Herzen, deren heiße Flamme brannte, flackerte, glühte, verschlang, quälte, plagte und peinigte.

      Mit Ádám sind wir etwas näher, am Fradi-Platz in Budapest, zusammengekommen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, welche zwei Mannschaften gespielt haben, nicht einmal an das Ergebnis. Ich nehme an, dass einer der Mannschaften Fradi war. Ich glaube, das wusste ich auch damals nicht, als wir im Stadion saßen. Mein Mann wuchs als Einzelkind bei den Großeltern mütterlicherseits auf. Von der väterlichen Seite hat er zwei, von der mütterlichen Seite einen Halbbruder. So viel zur Nostalgie.

      Empfänglichkeit für negative Einflüsse

      Über den sechs wichtigsten Ängsten hinaus gib es eine weitere Angst, wovon sich die Menschen quälen lassen. Das ist ein nahrhafter Boden, auf dem die Saat der Enttäuschung wächst und gedeiht. Das ist so raffiniert, dass seine Anwesenheit oft gar nicht bemerkt wird. Dieses Unglück kann nicht eindeutig in die Kategorie der Ängste gereiht werden. Es sitzt viel tiefer und ist viel verhängnisvoller als die sechs Ängste. Da ich keinen besseren Namen dafür habe, nennen wir dieses schlechte Phänomen so: die Neigung zum negativen Einfluss.

      Auf Personen, die dafür empfänglich sind, färben nur Blödsinn und schlechte Beispiele ab. Die von Armut betroffenen Personen konnten sich noch nie dagegen wehren.

      Diejenigen, die auf irgendeinem Gebiet erfolgreich sein wollen, müssen ihren Kopf gegen schlechte Einflüsse schützen. Diejenigen, die großen Reichtum besitzen, wissen immer, wie sie sich gegen dieses schlechte Phänomen wehren müssen. Sie halten es um jeden Preis von sich fern. Sie müssen sich das so vorstellen wie einen Feind, der irgendwo im Gebüsch lauert, man muss ihn finden und mit ihm fertig werden. Mit Ihren Fehlern müssen Sie genauso umgehen.

      Verteidigung gegen negative Einflüsse

      Gegen die auf der Straße können Sie sich wehren, weil Sie sich auf die Unterstützung der Gesetze verlassen können, aber dieses „siebte grundlegend Schlechte“ ist schwieriger zu besiegen. Es greift an, wenn Sie sich seiner Anwesenheit nicht bewusst sind, wenn Sie schlafen und wenn Sie munter sind. Seine Waffe ist auch nicht greifbar, weil sie nichts anderes ist als unser seelischer Zustand. Dieser Feind ist deshalb so gefährlich, weil er in sämtlichen Formen der menschlichen Tätigkeiten, der menschlichen Äußerungen und der Erfahrung angreifen kann. Manchmal schleicht er sich durch die gut gemeinten Wörter eines gutmütigen Verwandten in unsere Gedanken ein. Ein anderes Mal bohrt er sich von innen durch unsere eigene Einstellung in unsere Seele. Seine Wirkung ist auf jeden Fall ähnlich wie ein tödliches Gift, auch wenn es nicht so schnell wirkt.

      Damit Sie sich von den negativen Einflüssen schützen können, sollen Sie von Ihnen oder von den negativen Personen in Ihrem Umfeld stammen, Sie müssen sich bewusst werden, dass Sie eine Willenskraft haben, worauf Sie sich verlassen können. Nutzen Sie diese so lange, bis Sie in Ihrer Denkweise eine Immunitätsbarriere gegen diesen negativen Einfluss aufgebaut haben.

      Sie müssen sich der Tatsache bewusst werden, dass Sie, genauso wie viele andere, von Natur aus faul, gleichgültig, schlampig und empfänglich für sämtliche Einflüsse sind, die mit diesen Schwächen in Verbindung stehen.

      Sie müssen akzeptieren, dass Sie von Natur aus für jede Form der Angst empfänglich sind. Entwickeln Sie Gewohnheiten, die gegen diese Ängste wirken.

      Sie müssen erkennen, dass die negativen Einflüsse häufig im Unterbewusstsein wirken und deshalb schwer zu entdecken sind.

      Verschließen Sie Ihren Verstand vor jedem, der beklemmend ist oder Sie in irgendeiner Art und Weise entmutigt.

      Leeren Sie Ihre Hausapotheke, schmeißen Sie die Fläschchen raus, hören Sie damit auf sich über Erkältungen, Kopfschmerzen und eingebildeten Krankheiten den Kopf zu zerbrechen.

      Suchen Sie bewusst die Gesellschaft derer, die Sie ermutigen und Sie dahingehend beeinflussen, dass Sie selbstständig denken und handeln.

      Bereiten Sie sich nicht auf die Not vor, denn sie besitzt die Eigenschaft, nicht zu enttäuschen.

      Es besteht kein Zweifel daran, dass der häufigste Fehler der Menschen das Zugänglichlassen der eigenen Gedanken für negative Einflüsse ist. Diese Gewohnheit ist noch gefährlicher, weil die meisten sich nicht bewusst sind, dass sie Gefangene dieser schlechten Gewohnheiten sind. Viele, die es in sich erkennen, lassen es außer Acht oder machen nichts dagegen, bis sie zu den täglichen, unkontrollierbaren Gewohnheiten werden.

      Vielen wird auf verletzende Art und Weise von Verwandten oder Freunden mitgeteilt, dass sie einen unausstehlichen Charakter haben.

      Über die oben beschriebenen Dinge hat jeder schon gehört, aber niemand hat sie zusammengefasst, um was es dabei wirklich geht. Sie haben sicher die ein oder andere Angst in sich wiedererkannt. Oder Ihnen sind Fehler von anderen erschienen, nur haben Sie noch nie darüber gelesen.


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