Seewölfe - Piraten der Weltmeere 687. Jan J. Moreno

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im Brunnen aber um gut zwei Ellen abgesunken war.

      „Wie?“ fragte Gurh Datta. „Glaubst du wirklich, die Bande läßt einen von uns ungeschoren passieren, nachdem schon die Viehhirten zurückgewiesen wurden?“

      „Das glaube ich nicht“, sagte Ramkali. „Aber ich weiß, daß wir alle sterben werden, wenn wir es nicht versuchen. Ist euch das lieber?“

      Shri Ram Singh hatte demonstrativ sein rostiges Schwert in den Boden gerammt und stützte sich auf dem Heft ab.

      „Können wir überhaupt auf Hilfe zählen?“ wollte er wissen. „Die nächste Stadt ist Madras …“

      „… die einer von uns bis morgen mittag erreichen kann.“

      „Es ist ein Weg von zwölf Stunden.“

      Die Alte sagte: „Ich würde selbst gehen, aber ich bin den Strapazen des langen Marsches nicht mehr gewachsen.“

      „Sobald die Dacoits feststellen, daß wir keine Fremden verbergen, werden sie abziehen.“

      „… falls sie nicht zuvor Samatrai einäschern. Ich stimme Ramkali zu: Keiner von uns ist seines Lebens sicher.“

      „Wer geht?“

      „Shri Ram Singh“, sagte die Alte. „Er besitzt als einziger ein Schwert und kann leidlich damit umgehen. Daß er es schafft, das Dorf zu verlassen, dafür müssen wir anderen sorgen und die Bande ablenken.“

      Sie redeten noch lange über das Für und Wider verschiedener Pläne. Während der Zeit holten sich die Dacoits zwei weitere Ziegen, die sie schlachteten und aufbrachen.

      Genau das brachte Ramkali auf eine Idee, die später verwirklicht wurde, als der Mond hinter dichten, regenschweren Wolkenbänken verschwand und die Sicht gerade zwei Dutzend Schritte weit reichte. Daß es sogar leicht zu regnen begann, konnte nur von Vorteil sein.

      Shri Ram Singh hatte schwarze Kleidung angelegt und sich Gesicht und Hände mit dunkler Erde und Ruß eingeschmiert. Wahrscheinlich warteten die Dacoits darauf, daß ein Fluchtversuch im Osten oder Süden erfolgte – daß es jemand nach Norden versuchen könnte, erschien ihnen unwahrscheinlich.

      Irgendwann gegen Mitternacht entstand Unruhe in der Ziegenherde. Vielleicht witterten sie ein Raubtier in der Nähe des Dorfes. Jedenfalls ging alles sehr schnell, die Ziegen rannten gegen das Gatter an, das dem jähen Anprall nicht gewachsen war und auseinanderbrach. Drei Büffel, ebenfalls in Panik versetzt, trampelten hinter den Ziegen her.

      Phoolan Devi und ihre Bande wurden zunächst überrascht, zumal die Tiere auf ihr Lager zustürmten. Im nächsten Moment hatten sie alle Hände voll zu tun. Phoolans Befehl, Büffel und Ziegen einzufangen, erwies sich als schwer durchführbar, noch dazu versuchten die aufgeschreckten Dörfler, ihre Herde zurückzuholen.

      Einige der Wachtposten, die Phoolan rund um Samatrai aufgestellt hatte, beteiligten sich an der Jagd und drängten zugleich die Bauern zurück, die aus Furcht um den Verlust eines Großteils ihrer Lebensgrundlage massiver gegen die Dacoits vorgingen. Was ihnen der Fluß und die Felder bescherten, reichte kaum für eine karge Versorgung.

      Der Zwischenfall blieb dennoch auf einen kurzen Schlagabtausch beschränkt und endete damit, daß sich die Dörfler zurückzogen. Einige von ihnen waren leicht verwundet, doch das hatten sie in Kauf nehmen müssen. Schlimmer wog da schon, daß die Räuber einen Büffel erschossen hatten und bis auf drei Ziegen alle Tiere verschwunden waren.

      „Wenn Shri Ram Singh es schafft, in Madras Hilfe zu holen, waren die Opfer nicht umsonst“, sagte Ramkali zuversichtlich.

      Längst hatte die Nacht den Mann mit dem rostigen Schwert verschluckt.

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