Girl Power!. Carrie Firestone

Girl Power! - Carrie Firestone


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      »Hi, Molly«, sagt sie und setzt sich auf mein Bett, wo meine ganzen Zettel für Naturwissenschaft über die buttergelbe Steppdecke verteilt liegen. »Das war ein interessantes Treffen.«

      »Bestimmt. Haben sich die Eltern wieder darüber gestritten, ob der Teig fürs Stockbrot mit oder ohne Gluten sein soll, wie letztes Jahr beim Pfadfindertreffen?«

      Sie lacht. Es ist ein angestrengtes Lachen. »Nein. Und ich muss dir sagen, dass ich nicht angeboten habe, zu helfen. Wenn sie nicht genug Leute gehabt hätten, dann bestimmt, aber weißt du, ich will hier bei Danny bleiben.«

      »Das verstehe ich.«

      »Schätzchen, alle haben sich sehr darüber aufgeregt, wie mit Olivia umgegangen wurde. Warum hast du mir denn nichts davon erzählt? Das ist ja schrecklich.«

      »Das ist eigentlich ganz normal bei uns an der Schule.«

      »Molly, ich hatte ja keine Ahnung.«

      »Mom, du wusstest doch, dass wir eine Kleiderordnung haben, und auch, dass sie uns mit der Klassenfahrt bestechen wollten.«

      »Dr. Couchman hält ja viel von Vorschriften, aber das hier geht entschieden zu weit.«

      »Ich arbeite gerade an einem Podcast. Ich interviewe die Schülerinnen, die wegen der Kleiderordnung gedemütigt wurden.«

      »Wirklich?«

      »Ja. Ich finde das einfach schlimm.«

      »Molly, du ziehst zur Schule an, was immer du willst, ja? Und falls jemand dich belästigt, sagst du mir Bescheid.«

      »Danke, Mom.«

      »Vielleicht könnten du und deine Mitschüler eine Petition einreichen und darum bitten, die Kleiderordnung abzuschaffen?«

      »Wo sollen wir die denn hinschicken? Dr. Couchman würde lachen und sie in den Papierkorb werfen. Nie im Leben lässt er die Seite aus der Schulordnung entfernen. Die ist für ihn wie eine Designer-Handtasche. Er hat sie laminieren lassen und trägt sie immer mit sich rum.«

      »Ihr könnt sie an den Schulinspektor schicken. Oder nein, im Moment ist es der vorläufige Schulinspektor. Es ist einen Versuch wert.«

      »Okay, ja. Es ist einen Versuch wert.«

      Sie schenkt mir einen Blick, der sagt: Ich bin stolz auf dich. Ich bekomme sofort Schuldgefühle, weil ich Dannys Zeug verstecke. Die habe ich etwa fünfmal am Tag. Ich frag mich, ob Danny das wert ist.

      Muttertag

      Ich schenke meiner Mom einen Anhänger mit einem Marienkäfer, denn sie liebt Marienkäfer. Wie jedes Jahr bastele ich ihr eine Marienkäfer-Karte und sage ihr, dass sie die beste Mutter auf der ganzen Welt ist. Dad und ich machen Blaubeerpfannkuchen mit Schlagsahne, die wir ihr auf einem Tablett, zusammen mit einer Tasse Pfefferminztee und einer Vase voller frisch geschnittener Fliederzweige, auf die hintere Veranda bringen. Als sie meine Karte liest, weint sie, und zwar richtige Tränen, nicht nur die üblichen Ich-bin-so-gerührt-Tränen. Sie sagt, dass sie den ganzen Tag auf der Veranda verbringen, die Sonne genießen und ihr Buch lesen wird.

      Während ich das Haus putze und die Wäsche zusammenlege, gucke ich zwischendurch immer wieder nach ihr.

      Danny hat gar nicht daran gedacht, dass Muttertag ist, und wenn doch, merkt man es ihm nicht an.

      Am letzten Muttertag hat Danny die Ersatzautoschlüssel aus dem Küchenschrank neben der Schublade mit den Ausstechformen geklaut und hat versucht, mit Moms Auto wegzufahren, obwohl er gar keinen Führerschein hat. Mom ist schreiend die Straße hinuntergelaufen, und Wills Dad ist ihm in seinem Truck gefolgt, hat ihm den Weg abgeschnitten, und dann ist Danny in ihn reingefahren. Niemandem ist was passiert, aber Mom stand vor Mary Kates Haus und hat hyperventiliert.

      An dem Abend hat sie Dad gesagt, dass er aufhören muss, an den Wochenenden als DJ aufzulegen, obwohl er das immer so gerne gemacht hat. Weil sie es nicht mehr allein schafft. Weil sie es mit Danny nicht mehr schafft. Dads letzter Auftritt war eine Gartenparty zu Muttertag. Sein letztes Lied war »Tiny Dancer« von Elton John, das Lied, das er mir immer vorgespielt hat, als ich klein war.

      Deswegen haben sie immer Geldsorgen.

      Deswegen hat Mom geweint, als sie meine Karte gelesen hat.

      Deswegen überlegen sie, mit der ganzen Familie in ein anderes Land zu ziehen.

      Deswegen habe ich mich heute so bemüht, Mom glücklich zu machen.

      Die Petition verbreitet sich wie Hautausschlag

      Außer Nick, der sie immer noch eine Tampon-Versagerin nennt, haben eigentlich alle Olivia verziehen, dass die Klassenfahrt ausgefallen ist. Vor allem, da sie ja jetzt doch irgendwie stattfindet.

      Ashley ist stinkwütend darüber, dass ihr Vater als Aufsichtsperson mitkommt und sein Angelzeug mitnehmen will. »Wie sollen wir uns jetzt rausschleichen?«, sagt sie. »Mein Dad wird die ganze Zeit mit seiner Angel und seinen ekligen Ködern vor unserem Zelt sitzen.« Wir essen gerade zu Mittag, Eisriegel und Chips wie üblich.

      »Du könntest ihn mit Giftefeu einreiben«, sagt Tom.

      Ashley sieht Tom an. »Eigentlich keine schlechte Idee.«

      Navya kommt mit der Petition an, die wir in der Freistunde geschrieben haben. Sie hat in Ms Lanes Kursraum Kopien gemacht.

       Petition für die Abschaffung der Kleiderordnung und für freie Kleiderwahl

      »Wer unterschreibt als Erstes?«, fragt Navya.

      »Das mach ich«, sage ich.

      Wir reichen die Petition in den Fluren herum, in der Umkleide, den Toiletten und den Schulbussen. Um vier Uhr haben wir einhundert Unterschriften und brauchen zusätzliche Seiten.

      Fast jedes Mädchen aus der siebten und achten Klasse hat unterschrieben und auch die meisten Jungs. Mom fährt mich zum Büro des stellvertretenden vorläufigen Schulinspektors, und ich gebe die 312 Unterschriften persönlich bei seiner Sekretärin ab.

      Jetzt heißt es warten.

      Das Schwarze Brett

      - Denkt daran, einen Blick auf die Fundsachen zu werfen. Der Tisch quillt schon über!

      - Vorsicht, Bär! Wir hatten diesen Monat schon zweimal Bären-Alarm.

      - Zur Erinnerung: Bei der Abschlussfeier haben die Mädchen weiße Kleider und die Jungen Hemd, Krawatte und Anzughose zu tragen.

      Euch allen eine gute Woche und genießt die Sonne!

      Mrs Peabody

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