Amerikas Kriege. Paul Craig Roberts
und die Medienhuren, die ihr dienen?
10.10.2009: Der Kriegsnobelpreis
10.10.2009
Der Kriegsnobelpreis
Es dauerte 25 Jahre länger als George Orwell dachte, dass seine Sprüche von 1984 Wirklichkeit werden würden.
„Krieg ist Frieden” – „Freiheit ist Sklaverei” – „Unwissenheit ist Stärke”. Ich würde noch hinzufügen: „Lüge ist Wahrheit.”
Das Nobelkomitee hat den Friedenspreis 2009 Präsident Obama verliehen – der Person, die einen neuen Krieg in Pakistan begonnen hat, die den Krieg in Afghanistan verstärkt hat und weiterhin dem Iran mit Angriff droht, wenn dieser nicht die Forderungen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika erfüllt und und auf seine Rechte als Mitgliedsstaat des Atomwaffensperrvertrags verzichtet.
Der Vorsitzende des Nobelkomitees Thorbjørn Jagland sagte: „Nur sehr selten hat eine Person im gleichen Ausmaß wie Obama die Aufmerksamkeit der Welt errungen und den Menschen Hoffnung für eine bessere Zukunft gegeben.“
Obama, schwärmte das Komitee, hat „ein neues Klima in der internationalen Politik” eingeführt. Sagt das den 2 Millionen vertriebenen Pakistanern und der unbekannten Zahl von Getöteten, die Obama in seinen wenigen Monaten im Amt angehäuft hat. Sagt das den Afghanen, während die Zahl der Todesopfer in der Zivilbevölkerung weiterhin steigt und Obamas „notwendiger Krieg“ ins Ungewisse weiterdröhnt.
Nichts von Bushs Politik hat sich geändert. Das Folterlager Guantánamo ist noch immer in Betrieb. Entführungen und Ermordungen gibt es noch immer. Willkürliche Lauschangriffe auf Amerikaner stehen nach wie vor auf der Tagesordnung. Die Bürgerrechte werden weiterhin im Namen von Ozeaniens „Krieg gegen den Terror“ verletzt.
Anscheinend leidet das Nobelkomitee an der Wahnvorstellung, dass Obama als Mitglied einer Minderheit die Oberherrschaft des Westens über dunkelhäutigere Völker beenden wird.
Die Nicht-Zyniker können sagen, dass das Nobelkomitee Obamas Rhetorik beim Wort nimmt und ihn dadurch auf einen Friedenskurs anstelle eines kriegerischen festlegt. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass diese Preisverleihung „Krieg ist Frieden“ zur Realität gemacht hat.
Obama hat nichts unternommen, um das verbrecherische Bush-Regime zur Verantwortung zu ziehen. Die Regierung Obama hat die palästinensische Führung mit Schmiergeldern und Drohungen dazu gebracht, gemeinsam mit den Vereinigten Staaten von Amerika und Israel den Goldstone-Bericht der UNO über israelische Kriegsverbrechen während Israels barbarischem militärischen Überfall auf die wehrlose Zivilbevölkerung im Getto Gaza zu vertuschen.
Das US-Wahrheitsministerium verbreitet die Propaganda der Obama-Administration, der Iran habe die IAEA nur deshalb über seine „geheime“ Nuklearanlage informiert, weil der Iran herausgefunden habe, dass die US-Geheimdienste die „geheime“ Anlage entdeckt hatten. Diese Propaganda verfolgt den Zweck, die Tatsache zu verdrehen, dass der Iran sich an das Sicherheitsabkommen hält, um der USA dadurch weiterhin die Option für einen militärischen Angriff gegen den Iran offenzuhalten.
Das Nobelkomitee hat seine ganzen Hoffnungen auf ein bisschen Hautfarbe gesetzt.
„Krieg ist Frieden” ist jetzt die Einstellung der ehemaligen Antikriegsorganisation Code Pink. Code Pink hat beschlossen, dass Frauenrechte einen Krieg gegen Afghanistan wert sind.
Wenn die Rechtfertigungen für den Krieg fast endlos werden (Öl, Vorherrschaft, Frauenrechte, Demokratie, Vergeltung für 9/11, Kampf gegen al-Qaida-Stützpunkte, Schutz vor Terroristen, ...), wird der Krieg zum Weg in den Frieden.
Das Nobelkomitee hat den Ruf seines Friedenspreises Neusprech und Doppeldenk zum Opfer gebracht.
07.11.2009: Das Reich des Bösen
07.11.2009
Das Reich des Bösen
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika steht nunmehr dermaßen unter dem Einfluss organisierter Interessensgruppen, dass „unsere” Regierung nicht mehr in der Lage ist, auf die Bedürfnisse der amerikanischen Menschen einzugehen, die den Präsidenten und die Abgeordneten in Kongress und Senat wählen. Die Wähler werden ihre Frustrationen über das Unvermögen des Präsidenten zum Ausdruck bringen, was bedeutet, dass es zukünftig Präsidenten mit nur einer Amtszeit geben wird. Bald werden unsere Präsidenten ähnlich wirkungslos sein wie die römischen Kaiser in der Endperiode dieses Imperiums.
Obama wird es zu nicht mehr als einer Amtsperiode bringen. Er versprach Erneuerung, hat aber nichts dergleichen zustande gebracht. Sein Entwurf für den Gesundheitsbereich wird von den privaten Versicherungsunternehmen hintertrieben, die größere Profite erzielen wollen. Herauskommen werden wahrscheinlich Einschnitte in Medicare und Medicaid, um Geld für die Kriege einzusparen, das in den Militär-/Sicherheitskomplex fließt, sowie in die vielen Unternehmen, die durch die Privatisierung von Dienstleistungen geschaffen worden sind, die das Militär früher zu weit niedrigeren Kosten selbst erbracht hat. Es wäre interessant zu wissen, welcher Prozentanteil der „Verteidigungs“ausgaben in Höhe von über 700 Milliarden Dollar an private Unternehmen geht. Im amerikanischen „Kapitalismus“ fließen erstaunlich hohe Beträge aus Steuergeldern auf dem Umweg über die Regierung an private Firmen. Dennoch heulen die Republikaner über die „Sozialisierung“ des Gesundheitswesens auf.
Republikaner wie Demokraten sahen Gelegenheiten für die Erschließung neuer Quellen für ihre Wahlbudgets durch die Privatisierung möglichst vieler militärischer Funktionen. Es gibt bereits eine große Anzahl von Privatunternehmen, die nie einen Dollar auf dem Markt verdient haben, sondern stattdessen am öffentlichen Tropf hängen, der den Steuerzahlern die Dollar aus den Taschen zieht und dabei den Amerikanern die Verpflichtung auflastet, die Schulden zurückzuzahlen.
Obama hätte eine exzellente Möglichkeit gehabt, die US-Soldaten aus den verbrecherischen Aggressionskriegen des Bushregimes nach Hause zu bringen. In seinen letzten Tagen kam das Bushregime darauf, dass es im Irak „gewinnen“ könne, indem es die aufständischen Sunniten auf die militärische Gehaltsliste der Vereinigten Staaten von Amerika übernahm. Nachdem Bush 80.000 Aufständischen US-Militärgagen gezahlt hatte, ging die Gewalt, obwohl immer noch hoch, doch um die Hälfte zurück. Alles, was Obama zu tun hatte, war, den Sieg zu erklären, unsere Jungs nach Hause zu holen und Bush dafür zu danken, dass er den Krieg gewonnen hat. Das hätte die Republikaner ruhiggestellt.
Eine derartig vernünftige Vorgehensweise hätte allerdings die Profite und Aktienkurse der Unternehmen beeinträchtigt, die den Militär-/Sicherheitskomplex bilden. Statt also zu tun, was zu tun er versprochen hatte und wofür ihn die Wähler gewählt hatten, startete Obama beim Krieg gegen Afghanistan neu durch und begann einen neuen Krieg gegen Pakistan. Es dauerte nicht lange, bis Obama Bushs und Cheneys Drohungen übernahm, den Iran anzugreifen.
Statt einer Gesundheitsversorgung für die Amerikaner wird es also mehr Profite für private Versicherungsunternehmen geben. Statt Frieden wird es mehr Krieg geben.
Die Wähler erkennen bereits das Menetekel und wenden sich von Obama und den Demokraten ab. Parteilose, die Obama zu seinem komfortablen Sieg verholfen hatten, haben sich bereits gegen ihn gewendet, etwa indem sie vor Kurzem in New Jersey und Virginia anstatt der bisher demokratischen republikanische Gouverneure wählten. Das war eine Protestwahl, kein Vertrauensbeweis für die Republikaner.
Obamas Glaubwürdigkeit ist angeknackst. Auch die des Kongresses, falls dieser jemals eine besessen hat. Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika hat gerade der Welt vor Augen geführt, dass es nichts anderes ist als eine unterwürfige käufliche Marionette der israelischen Lobby. Das Repräsentantenhaus der amerikanischen „Supermacht“ unterwarf sich dem Willen seines Herrn, AIPAC (einflussreiche israelische Lobbyistengruppierung, d.Ü.), und stimmte mit 344 gegen 36 Stimmen für die Ablehnung des Goldstone-Berichts.
Der Goldstone-Bericht ist der Bericht der UNO-Untersuchungskommission über den Gaza-Konflikt. Der „Gaza-Konflikt“