Die stärkste Liga der Welt. Bernd Schwickerath
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Bernd Schwickerath
Die stärkste Liga der Welt
Eishockey in der NHL
VERLAG DIE WERKSTATT
Bernd Schwickerath
Um Bernd Schwickerath, Jahrgang 1980, war es geschehen, als er 1993 sein erstes NHL-Spiel sah. Seitdem fasziniert ihn die Liga. Heute schreibt er über Eishockey für die „Westdeutsche Zeitung“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Spiegel Online“ und die „Eishockey News“. Er ist Co-Autor des Buches „111 Gründe, die Düsseldorfer EG zu lieben“ (2017) und Teil des Eishockey-Podcasts „Shorthanded News“.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-7307-0427-1
Copyright © 2018 Verlag Die Werkstatt GmbH
Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen
Alle Rechte vorbehalten
Coverabbildung: imago sportfoto
Satz und Gestaltung: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, Göttingen
Inhalt
Teil I: Die Geschichte der NHL
1840 BIS 1917: Der lange Weg zur NHL
1917 BIS 1942: Eine Liga kämpft ums Überleben
1942 BIS 1967: Die Original Six
1967 BIS 1988: Große Erweiterung – große Erwartungen
1988 BIS 2004: Ab in den Süden
Von Topstars und Verschiebemasse
Spieler aller Klubs vereinigt euch
Weltreisen und ein Tor für die Ewigkeit
„Jeder Dritte wirft etwas ein“
Teil III: Die Deutschen in der NHL
Von der „Knüpplerliga“ zum Sehnsuchtsort
Vorwort
Wer sich heute über US-Sport informieren will, hat es vergleichsweise leicht. Ein paar Klicks im Internet und schon öffnet sich eine Welt mit Texten, Statistiken, Fotos, Videos und Podcasts. Früher war das anders, da bekam man im alten Europa so gut wie nichts mit, was in den weltweit besten Ligen für Football, Baseball, Basketball und Eishockey passierte. So ging es auch mir mit der NHL. Gehört davon hatte ich immer mal wieder, seitdem mich mein Vater 1990 zum ersten Mal mit ins alte Eisstadion an der Düsseldorfer Brehmstraße schleppte. Natürlich hielt ich die DEG damals für die beste Mannschaft der Welt, sie gewann ja immer. Aber irgendwie schien es da noch etwas Besseres zu geben. Wenn wir mal wieder knapp zwei Stunden vor dem Spiel auf den vollbesetzten Stehrängen waren und auf das Einspielen und Einsingen warteten, beobachtete ich gern die Fans mit ihren rot-gelben Strickpullovern und den ganzen Aufnähern. Und hin und wieder gab es dort Wappen, die anders aussahen als die aus der Bundesliga. Moderner, cooler. Die seien aus der NHL, aus Amerika, erklärte mir jemand, den ich wohl zu auffällig angestarrt hatte. Da spielen die Besten der Besten, sagte er. Das beeindruckte mich irgendwie, auch wenn ich mir mit meinen neun Jahren nicht wirklich etwas darunter vorstellen konnte.
Als ich zwölf Jahre alt war, sah ich zum ersten Mal mit eigenen Augen, was damit gemeint war. Ich war bei einem Freund, wir schalteten durchs TV-Programm und fanden einen Sportsender, den ich nicht kannte. Und so kam es, dass ich am Nachmittag des 2. Juni 1993 mein erstes komplettes NHL-Spiel sah, die Wiederholung des ersten Final-spiels zwischen den Montréal Canadiens und den Los Angeles Kings aus der Nacht zuvor. Ich wusste zwar mittlerweile, was die NHL ist, ich kannte ein paar Namen wie Wayne Gretzky und Mario Lemieux, hatte die ersten Sammelkarten zu Hause und auf dem Game Boy „Blades of Steel“ gespielt, aber ein komplettes Spiel hatte ich noch nie gesehen. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, die Dynamik, das Tempo und die Härte hatten es mir angetan, es war vor allem die Präsentation. Die Halle, das Licht, die Trikots, die Reporter, das damals noch anders, irgendwie cremiger aussehende Bild im US-Fernsehen.
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