Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen). Чарльз Дарвин
Tenth Annual Report of Births, Deaths etc. in Scotland, 1867, p. XXIX.
306 Diese Citate sind unserer höchsten Autorität über solche Fragen entnommen, nämlich Dr. Farr in seinem Aufsatz: On the Influence of Marriage on the Mortality of the French People, gelesen vor der Nat. Assoc. for the Promotion of Social Science. 1858.
307 Dr. Farr, ebenda. Die weiter unten angeführten Angaben sind derselben merkwürdigen Arbeit entnommen.
308 Ich habe das fünfjährige Mittel genommen aus The Tenth Annual Report of Births, Deaths etc. in Scotland. 1867. Das Citat nach Dr. Stark ist aus einem Artikel in den Daily News, 17. Oct. 1868, welcher nach Dr. Farr's Urtheil mit großer Sorgfalt verfaßt ist.
309 Dr. Duncan bemerkt (Fecundity, Fertility etc., 1871, p. 334) hierüber: »Auf jeder Altersstufe gehen die Gesunden und Schönen von den Unverheiratheten auf die verheirathete Seite über und lassen damit die Reihen der Unverheiratheten voll von Kränklichen und Unglücklichen«.
310 Siehe die geistvolle und originelle Erörterung dieses Gegenstandes von Galton, Hereditary Genius, p. 340-342.
311 Greg in Fraser's Magazine. Sept. 1868, p. 357.
312 Hereditary Genius. 1870, p. 357-359. F. H. Farrar bringt Gründe für die gegentheilige Ansicht bei (Fraser's Magazine, August 1870, p. 257). Sir Ch. Lyell hat bereits in einer merkwürdigen Stelle (Principles of Geology. Vol II. 1868, p. 489) die Aufmerksamkeit auf den üblen Einfluß der Inquisition gelenkt, indem sie nämlich durch Zuchtwahl den allgemeinen Stand der Intelligenz in Europa herabgedrückt habe.
313 Galton in Macmillan's Magazine, Aug. 1865, p. 325. s. auch »Nature«. Dec. 1869, p. 184: On Darwinism and National Life.
314 Last Winter in the United States. 1858, p. 29.
315 Ich bin Mr. John Morley wegen mehrerer guter kritischer Bemerkungen über diesen Gegenstand sehr verbunden; s. auch Broca, Les Sélections. Revue d'Anthropologie, 1872.
316 On the Origin of Civilisation; Proc. Ethnolog. Soc, Nov. 26, 1867.
317 Primeval Man, 1869.
318 Royal Institution of Great Britain. March 15. 1867; s. auch Researches into the Early History of Mankind. 1865.
319 Primitive Marriage, 186.5; s. auch einen offenbar von demselben Verfasser herrührenden ausgezeichneten Artikel in der North British Review; July, 1869. Auch L.H. Morgan, A Conjectural Solution of the Origin of the Class. System of Relationship, in: Proceed. American Acad. of Sciences, Vol. VII. Febr. 1868. Prof. Schaaffhausen erwähnt (Anthropolog. Review, Oct. 1869, p. 373) »die Spuren von Menschenopfern im Homer und im alten Testament«.
320 Sir J. Lubbock, Prehistoric Times. 2. edit, 1869. Cap. XV und XVI, an mehreren Stellen, s. auch das ausgezeichnete 9. Capitel in Tylor's Early History of Mankind, 2. edit. 1870.
321 Dr. Ferd. Müller hat einige gute Bemerkungen hierüber gemacht in der »Reise der Novara«. Anthrop. Theil. Abtheil. III. 1868, p. 127.
Sechstes Capitel.
Über die Verwandtschaften und die Genealogie des Menschen
Stellung des Menschen in der Thierreihe. – Das natürliche System ist genealogisch. – Adaptive Charaktere von geringer Bedeutung. – Verschiedene kleine Punkte der Übereinstimmung zwischen dem Menschen und den Quadrumanen. – Rang des Menschen in dem natürlichen System. – Geburtsstelle und Alter des Menschen. – Fehlen von fossilen Übergangsgliedern. – Niedere Stufen in der Genealogie des Menschen, wie sie sich erstens aus seinen Verwandtschaften und zweitens aus seinem Baue ergeben. – Früher hermaphroditer Zustand der Wirbelthiere. – Schluß.
Selbst wenn zugegeben wird, daß die Verschiedenheit zwischen dem Menschen und seinen nächsten Verwandten in Bezug auf seine körperliche Bildung so groß ist, wie es einige Naturforscher behaupten, und obgleich wir zugeben müssen, daß die Verschiedenheit zwischen ihnen in Bezug auf die geistigen Kräfte ungeheuer ist, so zeigen doch, wie mir scheint, die in den vorangehenden Capiteln mitgetheilten Thatsachen in der deutlichsten Weise, daß der Mensch von irgend einer niedrigeren Form abstammt, trotzdem daß verbindende Zwischenglieder bis jetzt noch nicht entdeckt worden sind.
Der Mensch bietet zahlreiche unbedeutende und mannichfaltige Abänderungen dar, welche durch dieselben allgemeinen Ursachen herbeigeführt und nach denselben allgemeinen Gesetzen bestimmt und überliefert werden wie bei den niederen Thieren. Der Mensch hat sich in einem so rapiden Verhältnisse vervielfältigt, daß er nothwendig einem Kampfe um's Dasein und in Folge hiervon der natürlichen Zuchtwahl ausgesetzt worden ist. Er hat viele Rassen entstehen lassen, von denen einige so verschieden von einander sind, daß sie oft von Naturforschern als distincte Arten classificiert worden sind. Sein Körper ist nach demselben homologen Plane gebaut wie der anderer Säugethiere. Er durchläuft dieselben Zustände embryonaler Entwicklung. Er behält viele rudimentäre und nutzlose Bildungen bei, welche ohne Zweifel einstmals eine Function verrichteten. Gelegentlich erscheinen Merkmale wieder bei ihm, welche, wie wir allen Grund zu glauben haben, im Besitze seiner früheren Urerzeuger waren. Wäre der Ursprung des Menschen von dem aller übrigen Thiere völlig verschieden gewesen, so wären diese verschiedenen Erscheinungen bloße nichtssagende Täuschungen; eine solche Annahme ist indessen unglaublich. Auf der andern Seite aber sind sie wenigstens in einer großen Ausdehnung verständlich unter der Annahme, daß der Mensch mit anderen Säugethieren von irgend einer unbekannten und niederen Form abstammt.
In Folge des tiefen Eindrucks, welchen die geistigen und seelischen Kräfte des Menschen gemacht haben, haben einige Naturforscher die ganze organische Welt in drei Reiche eingetheilt, das Menschenreich, das Thierreich und das Pflanzenreich, womit sie also dem Menschen ein besonderes Reich einräumen.322 Geistige Kräfte können von dem Naturforscher nicht verglichen oder classificiert werden; er kann aber zu zeigen versuchen, wie ich es gethan habe, daß die geistigen Fähigkeiten des Menschen und der niederen Thiere nicht der Art nach, wenn schon ungeheuer dem Grade nach von einander abweichen. Eine Verschiedenheit des Grades, so groß sie auch sein mag, berechtigt uns nicht dazu, den Menschen in ein besonderes Reich zu stellen, wie vielleicht am besten durch eine Vergleichung der geistigen Kräfte zweier Insecten gezeigt wird, nämlich eines Coccus oder Schildlaus und einer Ameise, welche unzweifelhaft zu einer und derselben Classe gehören. Die Verschiedenheit ist hier größer, wenn auch von einer etwas verschiedenen Art, als zwischen dem Menschen