Delicious 2 - Catch me | Erotischer Roman. Alice White
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Delicious 2 - Catch me | Erotischer Roman
von Alice White
Schon in frühester Kindheit zeigten sich bei Alice White vielseitige Begabungen für künstlerische und kreative Bereiche. Ihre große Leidenschaft – das Theater – machte sie 2015 zum Beruf. Neben den darstellenden Künsten und dem Face- und Bodypainting nahm das Schreiben schon immer einen bedeutungsvollen Teil in ihrem Leben ein. Inspiriert wird die Hamburger Autorin unter anderem von erstaunlich detailgetreuen Träumen, die sie dann mit einem olivenhaltigen Getränk in ihrer mit ehrwürdigen Schreibmaschinen dekorierten Wohnung zu Papier bringt.
Lektorat: Melanie Reichert / www.buchstabenwirbel.de
Originalausgabe
© 2018 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Gergely Zsolnai @ www.shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783862778959
www.blue-panther-books.de
Was bisher geschah
Der Plan war schnell gemacht: ein erotisches Spiel zu dritt. Eine Nacht mit Marlon, dann eine mit Hendrik und abschließend eine gemeinsame. Keine Gefühle, keine Romantik. Es hatte nach einem einfachen Unterfangen geklungen. Ein spannendes und knisterndes Abenteuer, auf das sich Alex mit den beiden Männern hatte einlassen wollen. Doch es kam anders. Während sich das berufliche Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten Marlon zunehmend zu einer tiefen Freundschaft mit Extras entwickelte, brachte Hendrik in Alex genau die unliebsamen Gefühle zum Vorschein, die sie so vehement zu vermeiden versucht hatte, und stellte sie schließlich vor die Wahl – er oder Marlon. Nicht zuletzt durch den Zuspruch ihres großen Bruders André und ihrer Nachbarin Bea, die sie davon überzeugten, ihre Gefühle anzunehmen und es einfach zu genießen, schmiss sie ihre Zweifel über Bord und entschied sich für eine Beziehung mit Hendrik.
1
Hendrik schloss die Tür hinter mir. Ich stand nahezu regungslos neben ihm, schaute etwas desorientiert in der Gegend herum. Ich hörte Herman mit klackernden Pfoten über die Fliesen trotten, er schien meine Anwesenheit nicht sonderlich interessant zu finden.
»Willst du dich nicht ausziehen?« Hendrik stellte sich auffordernd vor mich, die Arme locker verschränkt. Er wirkte vollkommen gelassen. Im Gegensatz zu mir. Ich war aufgeregt, schon beinah etwas nervös, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen.
»Ach, wir überspringen das peinliche Schweigen einfach und gehen direkt ins Schlafzimmer? Wobei ich jetzt doch den Küchentisch bevorzugen würde«, witzelte ich. Hendrik grinste belustigt.
»Ich meinte eigentlich deine Jacke«, begann er. In seine Augen trat wieder dieses verheißungsvolle Funkeln. Er machte einen Schritt an mich heran, griff nach dem Zipper meiner leichten Sommerjacke und öffnete ihn ganz langsam. »Aber ja, überspringen wir den Teil, in dem ich dir einen Kaffee anbiete, wir uns still gegenübersitzen und nach dem passenden Aufhänger suchen, um uns dann doch nackt auf dem Fußboden zu räkeln.« Er streifte mir meine Jacke von den Schultern und ließ sie an Ort und Stelle fallen.
»Der Boden sieht aber nicht sehr bequem aus«, stellte ich fest, zog meine Schuhe aus, ohne dabei seinem Blick auszuweichen, und fuhr mit meinem Zeigefinger spielerisch über die Knopfleiste seines Hemds.
»Oh, ich habe einen wunderbar weichen und bequemen Teppich im Wohnzimmer liegen, der geradezu danach schreit, auf ihm Unzucht zu treiben. Aber fangen wir ruhig in der Küche an und arbeiten uns dann Stück für Stück durch die Wohnung.« Mit dem Zeigefinger kreiste ich noch immer über seine Knöpfe, bereit, sie in Windeseile zu öffnen und meinen heißen Atem auf die Haut darunter zu hauchen. Hendrik beugte sich dicht an mein Gesicht heran. Seine Nasenspitze berührte meine Wange. Ganz zart, kaum spürbar. Als seine Lippen nach meinen suchten, drehte ich meinen Kopf zur Seite, klopfte ihm auffordernd auf die Schulter und ging an ihm vorbei, geradewegs durch die offene Tür am Ende des Flurs.
»Alles klar, die Küche also.«
Hendriks Küche war irgendwie leer. Es sah nicht danach aus, als würde er sie oft benutzen. Hochmodern und nahezu klinisch sauber. Ich fühlte mich leicht deplatziert und verspürte das Bedürfnis, meine Kleider wild durcheinander im Raum zu verteilen und ein paar Brotkrümel verstreuen zu müssen, um ein gesundes Maß an Chaos zu verbreiten. Doch der Gedanke hielt nicht lang an. Hendrik schmiegte sich von hinten an meinen Körper und küsste mir zärtlich auf den Nacken. Ich bekam binnen Sekunden eine Gänsehaut. Ein Schauer der Erregung wanderte mir die Wirbelsäule hinunter, als er seine weichen Hände unter mein T-Shirt schob und dabei den Bund meiner Jeans streifte. Dann drehte er mich ruckartig um, zerrte mich regelrecht an sich und küsste mich im Sturm. Hektisch öffnete ich seine Hemdknöpfe, während wir dabei Schritt für Schritt an den Küchentisch herantraten. Kaum spürte ich die Tischkante am Hintern, griff Hendrik mir unter die Arme und hob mich auf die Platte. Unglaublich. So viel Kraft hatte ich ihm gar nicht zugetraut. Er knöpfte meine Jeans auf und riss sie mir förmlich von den Beinen. Mein Slip flog nur Sekunden später hinterher. Der Tisch war eiskalt. Ich zuckte, als mein nackter Hintern die Stahlplatte berührte und mir die Kälte über die Haut kroch. Mit beiden Händen strich Hendrik meine Oberschenkel entlang. Erst von außen, dann von innen. Immer dichter auf meinen Intimbereich zu. Auf und Ab. Jedes Mal, wenn er mit seinen Daumen näher kam, um dann doch wieder vor meinem Zentrum innezuhalten und die Richtung zu wechseln, zuckte ich erregt zusammen. Ich konnte sein hämisches Grinsen durch seine Küsse spüren. Er verstand es wirklich, mich zu reizen.
Das eine Fast-Berührung nahezu mehr Reiz ausüben konnte, als der Kontakt selbst, war unglaublich. Er liebkoste mich überall. Außer an meiner empfindlichsten Stelle. Und das gefiel mir sehr. Jede Sekunde, jedes Zucken hieß ich bereitwillig willkommen. Ich stützte meine Hände auf dem Tisch ab, ließ mich lustvoll nach hinten fallen und legte den Kopf in den Nacken. Ohne von mir abzulassen, beugte er sich an meinen Hals heran und hauchte mir auf die Haut. Nur sein warmer Atem traf meinen Körper. Nur ein zarter Hauch. Die Gänsehaut, die sich immer wieder von Neuem aufbaute, war kaum auszuhalten.
»Schling deine Beine um mich«, flüsterte er mir ins Ohr und legte eine Hand an meinen Rücken, um mich aufzurichten. Ich tat, wie mir geheißen, und klammerte mich mit meinen Beinen an seinem Becken fest. Dann hob er mich hoch und wir blieben einen Augenblick im Raum stehen.
»Wo willst du denn mit mir hin? Hatten wir uns nicht auf die Küche geeinigt?«, witzelte ich und biss ihm behutsam in die Unterlippe, was ihn straucheln ließ. Er ging ein paar wacklige Schritte rückwärts, bis wir am Herd anstießen, wo er sich kurz abstützte, um uns nicht zum Stürzen zu bringen. Ich konnte mein Lachen kaum unterdrücken, ließ mich jedoch nicht davon abhalten, ihn weiter zu liebkosen. Er schien mir kräftig genug, um mich noch einen Augenblick länger halten zu können.
»Tja, die Kondome liegen im Schlafzimmer.«
»Verstehe.« Ich nickte grinsend und leckte seinen Hals entlang. Ich rutschte. Ein wenig. Hendrik versuchte, seine Hände neu zu positionieren. Entschied dann aber, sich lieber umzudrehen und mich auf der Herdplatte abzusetzen. Ich schmunzelte und küsste ihn unbeirrt weiter, während ich mit zarten Berührungen seinen Oberkörper entlangwanderte und ihm das offene Hemd von den Schultern schob. Mir wurde heiß, noch heißer. Ich spürte eine mehr als eindringlich aufsteigende Hitze und wusste, dass mir die Fast-Berührungen, so anregend sie auch gewesen waren, jetzt nicht mehr reichen würden. Als Hendrik erneut begann, meine Oberschenkel hinaufzufahren, und meine Erregung kaum noch zu ertragen war, ergriff ich einfach seine Hand und presste sie an meinen Schambereich. Er grinste, ich grinste und schob seine Finger genau dahin, wo ich sie in diesem Moment haben wollte: in mir. Es war so unsagbar sexy, dass es beinah brannte. Es brannte in mir, auf mir, an mir. Ich stand in Flammen.
»Heiß«, brachte ich hervor.
»Finde ich auch«, sagte er und küsste mich unbeirrt weiter. Ich zog meinen Mund weg.
»Nein, aua, heiß, heiß!« Es tat weh. Ich stieß einen Schrei aus, nicht vor Erregung, sondern vor Schmerz.