On the Road – Mit dem Campervan entlang der französischen Atlantikküste. 21-Tage-Rundreise. Carina Hofmeister
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Deutschsprachiger ADAC-Notruf: 04 72 17 12 22
Zahlungsmöglichkeiten
In Frankreich bezahlt man fast überall mit einer »carte bancaire«, also einer Kreditkarte (Visa oder Mastercard), erschreckenderweise sogar ohne PIN und Unterschrift. Melde einen Verlust deiner Karte deswegen so schnell wie möglich. Es empfiehlt sich, die Nummer des Kreditkarteninstitutes mit der deutschen Vorwahl vor der Reise im Mobiltelefon einzuspeichern. Bei dieser Gelegenheit kannst du dich auch gleich informieren, ob und welche Kosten beim Abheben von Bargeld auf dich zukommen.
Auch Zahlungen mit der EC-Karte (»carte bleue«, Maestro) sind mitunter möglich, aber zum Teil mit Schwierigkeiten verbunden. Das Abheben von Bargeld funktioniert damit jedoch problemlos und ist manchmal sogar günstiger als das Bezahlen mit der Kreditkarte.
Trinkgeld
Wenn man in einer Bar oder einem Restaurant eine Rechnung mit Karte bezahlt, kann man das Trinkgeld danach einfach auf dem Tisch liegen lassen. Die empfohlene Höhe des Trinkgeldes wird fälschlicherweise oft mit zehn Prozent angegeben, fällt aber in der Realität meist geringer aus. Mit Beträgen zwischen 50 Cent und ein paar Euro gleicht es also dem deutschen Trinkgeldverhalten.
Klima, Temperatur, Reisezeit
Die geografische Vielfalt macht aus Frankreich ein Land mit vielen verschiedenen Klimazonen. Zusammenfassend könnte man das Klima als gemäßigt bezeichnen – man muss nicht mit allzu großen Hitze- oder Kälteperioden rechnen. Auf unserer Route sollte man sich, je nach Jahreszeit, auf milde Temperaturen und gelegentlichen Regen einstellen. Der Atlantik sorgt öfters mal für relativ schnelle Wetterumschwünge, beispielsweise in der Bretagne. Dort folgt auf einen regnerisch-windigen Vormittag manchmal auch ein herrlicher, sonnig-warmer Nachmittag. Und wie sagt man so schön? Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Bekleidung.
Oben: Frischer Fang – Seespinnen auf dem Markt von Le Palais
Unten: Schicke Cafés in Soorts-Hossegor
Oben: Mit dem Fahrrad entlang des Atlantiks
Unten: Sonnenuntergang durchs Bullifenster
Das beste Wetter für unsere Atlantikküsten-Tour erwartet dich zwischen Mai und September. Wir können als Reisezeit die Monate Mai und Juni sehr empfehlen, da das Wetter dann bereits gut ist und nahezu alle Campingplätze geöffnet haben.
Generell unterteilt sich die Reisezeit in Frankreich – wie in vielen Ländern – in zwei Kategorien: Hauptsaison und Nebensaison. Die Hauptsaison der Franzosen startet mit dem 1. Juli, wenn die großen Ferien in Frankreich beginnen, und endet am 31. August. In diesen Monaten verlassen gefühlt sämtliche Städter ihr Zuhause und fliehen aus der Hitze ans Meer. Urlaub im eigenen Land ist nach wie vor angesagt in Frankreich, daher sind die Küstengebiete meist voll bis auf den letzten Platz. Dazu kommt ein Preisanstieg von 50 Prozent oder mehr für Unterkünfte und Campingplätze. Wer keine schulpflichtigen Kinder hat und deshalb in den Schulferien verreisen muss, sollte die Monate Juli und August lieber meiden. Wer in der Hauptsaison verreisen muss, sollte die Campingplätze unbedingt vorab reservieren und sich erkundigen, ob es einen Mindestaufenthalt gibt. Allen anderen steht eine vielfältige Nebensaison offen, die gegen Mitte März beginnt und bis Ende Oktober geht.
Straßennetz
Straßen gibt es »en masse« in Frankreich, sodass du das Land der Vielfalt dank eines sehr gut ausgebauten Straßennetzes bequem mit dem Auto oder Wohnmobil erkunden kannst. Alleine zwischen den größeren Städten sorgen 8000 Kilometer Autobahn für ein schnelles Vorankommen »von A nach B« (nicht, dass das für Camper immer erstrebenswert ist, aber manchmal eben doch notwendig).
Umweltzonen
In Frankreich hat man sich im Juli 2016 dem Thema Umweltverschmutzung gesetzlich gewidmet und, wie in Deutschland, die Umwelt- und Feinstaubplakette Certificat Qualité de l’Air (CRIT’Air) für Automobile eingeführt. Damit soll die atmosphärische Umweltverschmutzung durch Feinstaub und Stickoxide in Ballungsgebieten und größeren Städten vermindert werden. Bisher wurden fünf dauerhafte Umweltzonen (ZCR) durchgesetzt und weitere wetterbedingte (ZPA) eingerichtet. Hier kann es an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung zu temporären Fahrverboten kommen.
Dauerhafte Umweltzonen
Paris, Lyon, Grenoble
Straßburg und Elsass (tagesaktuelle Hinweise beachten, ab September 2018 dauerhafte Plakettenpflicht!)
Großgemeinde Lille mit 89 Städten und
Gemeinden (Autobahnen wie A25, A27, A22, A1 und A3 führen teilweise hindurch)
Je nach Abgaswerten des Autos oder Campers muss eine gültige Plakette an der Windschutzscheibe befestigt werden. Es gelten die europäische Abgasnorm EURO oder die Werte im Jahr der Erstzulassung. Es gibt die Klassen 1 bis 5, eine Plakette für Wasserstoff- und Elektro- und eine für Erdgas-, LPG- und Hybridfahrzeuge. Achtung: Wohnmobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen werden als Lkw eingestuft.
Auf www.certificat-air.gouv.fr können die benötigten Plaketten für 4,80 Euro angefordert werden. Unbedingt rechtzeitig bestellen – die Lieferung kann bis zu 15 Tage dauern. Bei Verzögerungen empfiehlt es sich, die Bestellbestätigung der Plakette auszudrucken und bei Kontrollen vorzuzeigen.
Wer sich die 4,80 Euro für die Umweltplakette »sparen« möchte, muss bei einer Kontrolle mit einer Buße von 68 Euro für Pkws und 135 Euro für Lkws und Busse rechnen.
App »Green Zones«
Sehr praktisch ist die kostenlose Green-Zones-App, um tagesaktuell über alle Umweltzonen, Plaketten und wetterbedingten Fahrverbote informiert zu sein. Mit dem geodatenbasierten Kartensystem erhält man bei der Routenplanung eine farblich markierte Übersicht der Umweltzonen. Darüber hinaus ist hier auch die Bestellung bequem per App möglich.
Mautgebühren
In den meisten Teilen Frankreichs ist das Befahren der Autobahnen gebührenpflichtig und wird durch eine Maut abgegolten. Nur im Elsass und der Bretagne ist die Benutzung auf den meisten Fernstraßen aufgrund historischer Hintergründe kostenfrei. Auch die Straßen rund um große Städte wie Paris, Bordeaux etc. befährt man glücklicherweise zum Nulltarif.
Die Höhe der Mautgebühren ist in verschiedenen Tabellen geregelt und bereits vor der Abfahrt im Internet abrufbar. Sie richtet sich nicht nur nach der Größe und Art des Autos, der Entfernung und der Wahl der jeweiligen Autobahn, sondern auch nach den beim Bau der Autobahn entstandenen Kosten – frei nach dem Motto: »Super Straße – höhere Kosten«.
Wohnmobil vor dem beeindruckenden Bastidendorf Beynac
Oben: Die morgendliche Ruhe am Golfe du Morbihan
Unten: Schicker Bulli auf der Belle-Île
Es kann wahlweise an personell geführten Mautstellen oder an Automaten bezahlt werden. Letztere akzeptieren zwar fast alle gängigen Kreditkarten und Bargeld, aber leider nur äußerst selten EC-Karten. An