Ausgezeichneter Wohnungsbau 2020. Cornelia Dörries
Am Bramfelder Dorfgraben, Hamburg
Gebäudeensemble im Kringsgat, Essen-Kettwig
Le Quartier 1 im Wohnpark am Ebenberg, Landau
Wohnen im Eichenpark, Langenhagen
SonnenTurm im Finkenpark, Fürth
Wohnanlage Deininger Weg, Neumarkt in der Oberpfalz
Familiengerechtes Bauen in den Donauauen, Ingolstadt
Wohnanlage Peisserstraße, Ingolstadt
Strandhaus by Richard Meier, Hamburg
Verzeichnis Bauherrschaft und Architekten
Vorwort
Ulrich Maly
Architektur ist, so hat es Ernst Bloch einmal formuliert, der „Produktionsversuch von Heimat“.
Ein starker Begriff, wie ich finde, der die Architektur weit über die technische Disziplin, ein ordentliches Haus abzuliefern, hinaushebt. Zu Recht.
„Heimat“ – was ist das eigentlich? Ein Wort, das es in dieser Konnotation nur in der deutschen Sprache gibt, ein Begriff, der missbräuchlich nationalisiert und vorsätzlich verkitscht worden ist. Genau deshalb meiden ihn viele Menschen, insgeheim treibt die Menschen aber genau diese Sehnsucht nach Heimat an, wie die Suche nach einem unbekannten Ort.
Heimat ist sicher keine Postadresse eines Wohngebäudes, auch nichts, was in vier Wänden stattfindet. Heimat ist, soziologisch gesprochen, die Projektionsfläche für die Sehnsucht nach bleibenden Werten.
Es war wiederum Ernst Bloch, der mit seiner Definition von Heimat eine heute noch gültige Interpretation des Begriffs geliefert hat. Danach ist Heimat das, „das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war.“
Der Begriff wird dadurch ent-örtlicht, auf das uns sozial und kulturell Prägende gelenkt und gleichzeitig noch weniger greifbar.
Die Stadt ist nach Georg Simmel eben doch keine Ansammlung von Häusern, in denen Menschen wohnen, sondern eine Ansammlung von Menschen, die auch Häuser bauen.
Ähnlich Albert Schweitzer, der formulierte: „Erst bauen Menschen Häuser, dann bauen Häuser Menschen.“
Eine Ansicht, die in ihrer positiven Wirkung schwer belegbar ist – oder macht ein hübsches Einfamilienhaus automatisch glücklich? –, in ihrer negativen Wirkung aber evident. Als vor einigen Jahren in den Banlieues von Paris die Barrikaden brannten, waren neben den sozialen und migrationspolitischen Ursachen schnell auch die städtebaulichen gefunden. Die Trabantenstadt in ihrer Seelenlosigkeit als Zuchtanstalt für das Böse im Menschen.
Dieser Zusammenhang zwischen Architektur, Städtebau und sozialen Unruhen wurde in fast allen überregionalen Medien thematisiert.
Die Architektenschaft hört es nicht gerne, aber wenn man ehrlich ist, haben auch die deutschen Trabantenstädte