Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller
in alle Landesteile sind kurz - abgesehen von wenigen abgelegenen Regionen ganz im Norden. Die wichtigsten Verkehrswege der Steiermark verlaufen entlang großer Flüsse wie Mur, Mürz, Enns und Raab. Das wichtigste Fließgewässer, die Mur, verbindet die Gletscher- mit der Weinregion. Sie entspringt auf einer Höhe von 2050 m im Nachbarbundesland Salzburg, verlässt hinter Bad Radkersburg die Steiermark und mündet nach 453 km an der kroatisch-ungarischen Grenze in die Drau.
Das Dach der Steiermark
Ein populäres Feriengebiet ist die Schladming-Dachstein-Region ganz im Nordwesten. Hier liegen die höchsten Alpengipfel, allen voran der Dachstein, der nur knapp die 3000-m-Marke verfehlt. Auf dem Plateau befinden sich auch die östlichsten Alpengletscher - ein Ganzjahres-Skigebiet! Während das Dachsteinmassiv zu den Nördlichen Kalkalpen gehört, liegen die Tauern in den Zentralalpen. Nicht Kalk gibt hier den Ton an, sondern Granit und Gneis.
Steirisches Salzkammergut
Eine Sonderstellung gebührt dem Ausseerland ganz im Norden an der Grenze zu Oberösterreich und Salzburg. Diese auch „Inneres Salzkammergut“ genannte Ferienregion in den Nördlichen Kalkalpen vereint eine hohe Lebensqualität mit wunderschöner Natur. Ein wesentlicher Faktor, warum sich Urlauber und Gäste hier wohlfühlen, sind die beiden großen Salzkammergut-Seen Grundlsee und Altausseer See.
Hochsteiermark
Wer Einsamkeit sucht, sollte Schladming und den Dachstein besser meiden und andere Regionen aufsuchen: das Gesäuse, das Mürzer Oberland oder die Hochschwab-Region. Naturliebhaber haben hier die faszinierende Bergwelt für sich, müssen aber mitunter auf die eine oder andere Bequemlichkeit wie Bergbahnen oder bewirtschaftete Hütten verzichten. Die gesamte östliche Obersteiermark wird von den örtlichen Tourismusbüros unter dem Label „Hochsteiermark“ vermarktet.
Waldheimat
Postkartenmotive von Almen, Heuschobern und Sichtachsen auf einsame Gipfel sind meist das Resultat der Umgestaltung der Alpen durch den Menschen, nicht zuletzt zu touristischen Zwecken. Anders die sanften Kämme der Südalpen: Sie sind fast vollständig bewaldet und fest in der Hand der Forstwirtschaft. Fotomotive gibt es zwar auch hier, aber jenseits gängiger Klischees. In der „Waldheimat“ wurde der Dichter Peter Rosegger Zeuge des Wandels von der traditionellen zur modernen Almwirtschaft. In seinen Büchern beschrieb er die sozialen Verwerfungen Ende des 19. Jh.
Das Vulkanland
Das südoststeirische Hügelland grenzt im Osten ans Burgenland und im Sü-den an Slowenien. Zahlreiche Erhebun-gen hier sind vulkanischen Ursprungs, u. a. auch der markante Basaltfels auf dem, gleich einer Krone, die Riegersburg thront. Als „Bauch Österreichs“ wird die Südoststeiermark aufgrund der vielen landwirtschaftlichen Erzeugnisse auch bezeichnet. Ein weiteres Erbe vulkanischer Aktivität sind die zahlreichen Thermalbäder, die heute um die Gunst der Gesundheits- und Wellnessurlauber buhlen.
Steirische Toskana
Im Grenzland zu Slowenien steht vieles, wenn nicht alles, im Zeichen des Weins. Die kleinteilige Hügel- und Bergwelt zwischen den südlichen Alpenausläufern und der slowenischen Grenze wirkt stellenweise mediterran und trägt den Namen „steirische Toskana“ völlig zu Recht. Nirgendwo sonst in der Steiermark ist die Dichte an Heurigenlokalen, den sog. Buschenschanken, so dicht wie hier. Das günstigste Fortbewegungsmittel, um den kulinarischen wie landschaftlichen Besonderheiten nachzuspüren, ist hier das E-Bike. Das Thermenland bildet ein schmales Band und zieht sich von Bad Waltersdorf im Norden bis Bad Radkersburg im Süden. Ein architektonisches Highlight ist die palastartige Therme in Bad Blumau. Sie beruht auf Entwürfen von Friedensreich Hundertwasser.
Fit und draußen
Aktiv in der Steiermark
Es mag kaum überraschen, dass sich die meisten Outdoor-Angebote in den alpinen Regionen der Obersteiermark drängeln. Aber auch im steirischen Süden gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Sport- und Naturliebhaber.
Klettersteigschein
In Ramsau am Dachstein finden in der Saison einmal wöchentlich Einführungskurse für alle Altersgruppen statt. Anschließend kann man seine Kletterkompetenz in der Umgebung anwenden!
Ferienregionen
Die alpin geprägte Obersteiermark bietet Gästen ein breites Spektrum an Outdoor-Aktivitäten: Wandern und Klettern, Mountainbiken und Wintersport. Besonders üppig ist das Angebot in der touristisch gut erschlossenen Schladming-Dachstein-Region. Auch das Mariazellerland und die Semmering-Region sind in puncto Frischluftaktivitäten gut aufgestellt, Ähnliches gilt für die Steirischen Eisenwurzen. Unberührte, wilde Natur ohne die modernen Auswüchse des Sport- und Aktivtourismus findet man auch heute noch im Nationalpark Gesäuse und in der Hochschwab-Region.
Der Großraum Graz sowie der steirische Süden haben sich auf die Bedürfnisse der Sport- und Outdoorszene ebenfalls bestens eingestellt. Im Hügel- und Weinland sucht man indes weniger nach den ultimativen Kicks, sondern man verbindet Genuss mit aktiver Erholung. Neben Wandern stehen u. a. E-Bike-Touren hoch im Kurs. Auch Wassersport erfreut sich - dies gilt für die gesamte Steiermark - großer Beliebtheit.
Gipfelstürme
Dachstein: Der höchste Berg der Steiermark erreicht fast 3000 m Höhe. Während der Gletscher bequem mit der komfortablen Bergbahn erreichbar ist, muss man für die Gipfelbesteigung Klettererfahrung mitbringen.
Hochschwab: Die Wege sind weit aufs karstige Plateau - keine Seilbahn erleichtert die Mühe. Dafür hat man die wunderbare Bergwelt für sich! Wer endlich angekommen ist, nächtigt im Schiestlhaus. Die Schutzhütte ist ein vorbildlich konzipiertes Öko-Passivhaus.
Zirbitzkogel: Aus der Ferne wirkt der 2396 m hohe Gipfel in den Seetaler Alpen harmlos. An- und Abstieg sind jedoch kaum an einem Tag zu schaffen. Gut, dass Wanderer oben Quartier nehmen können. Der Blick ist unvergleichlich!
Schöckl: Der Grazer Hausberg im südlichen Alpenvorland ist eine markante Erscheinung und bietet tolle Ausblicke aufs südsteirische Hügelland. Wer den Fußweg scheut, nimmt die Bergbahn.
Demmerkogel: Es müssen nicht immer die Alpen sein. Im Naturpark Südsteiermark ist die Aussicht vom 671 m hohen Demmerkogel ebenfalls sehr beeindruckend.
Schluchtensteige
Palfauer Wasserlochklamm: Die spektakuläre Schlucht liegt im UNESCO-Geopark Steirische Eisenwurzen und endet oben an einer riesigen Karstquelle.
Wörschachklamm: Das herrliche Naturjuwel in den Nördlichen Kalkalpen ist bequem vom Oberen Ennstal zu erreichen. Hoch über der Schlucht thront die Wolkenburg.
Bärenschützklamm: Die „Königin der Schluchten“ liegt im Großraum Graz und verbindet das mittlere Murtal mit der Teichalm. Trittsicherheit ist für den Schluchtensteig allerdings Voraussetzung!
Altenbachklamm: