Das triadische Prinzip. Gabriela von Witzleben
4.5.1Die stete Wechselbeziehung der Kernbedürfnisse im Alltag
4.5.2Die Dramaturgie der Paarberatung
4.6Transgenerationale Kontexte
5Fraktalität – Selbstähnlichkeit in der Triade
6.2Vorgehensweise in der Triade
6.2.2Das Anliegen kommt ins Bild, Personalisierung der Zentren
6.2.3Die Kommunikation zwischen den drei Kompetenzzentren
6.2.7Die drei Kernbedürfnisse als Ressourcen nutzen
6.3.1Jedes Zentrum hat ein Anliegen
6.3.2Ein Zentrum hat eine Triade
6.3.3Ein Anteil hat eine Triade
6.4Triadenarbeit mit drei Fragen
7Überlegungen zum Geschehen in der Triade
Geleitwort von Michael Bohne
Wenn es unter den vorhandenen psychotherapeutischen Schulen und Vertretern jemanden gibt, der bzw. die mich in den letzten Jahren am meisten inspiriert hat, so ist dies mit Sicherheit Gabriela von Witzleben und ihr triadisches Prinzip. Gabriela von Witzleben hat auf das Eleganteste die Wirkelemente einiger wesentlicher innovativer Psychotherapiemethoden kombiniert, verdichtet und so klar dargestellt, dass daraus eine Methode entstanden ist, die sich gleichermaßen durch elegante Einfachheit wie durch hohe Vielschichtigkeit auszeichnet. Als ich Gabriela von Witzleben vor einigen Jahren auf der Teile-Therapie-Tagung das erste Mal mit ihrem System habe arbeiten sehen, war ich fasziniert von der Leichtigkeit, der Zuversicht und dem Humor ihrer Arbeit – drei Elemente, die mir in der psychotherapeutischen Arbeit als unabdingbar erscheinen. Danach habe ich sie immer wieder bei ihrer Arbeit beobachten dürfen, und ich muss sagen, dass ich jedes Mal wieder aufs Neue beeindruckt und fasziniert bin, wie sich gerade bei großen und komplexen Themen durch die vom Klienten körperlich erlebten und somit evidenten Perspektiven von Bauch, Herz und Kopf vorhandene Ressourcenräume erschließen lassen und wie die Handlungsräume der Klienten sich spielerisch erweitern lassen.
Der Untertitel Minimal invasive Psychologie beschreibt recht gut das, was man in ihrer Arbeit beobachten kann. Und natürlich freut es mich sehr, dass PEP, die von mir entwickelte Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie, geholfen hat, die Schönheit und Ästhetik des triadischen Prinzips noch besser sichtbar zu machen.
Ich wünsche dem Buch, dass es viele interessierte und offene Leser findet; den Lesern wünsche ich, dass sie beim Gehen über die Bodenanker Bauch, Herz und Kopf Freude daran finden werden, die Weisheit ihres eigenen Körpers zu nutzen; und Gabriela von Witzleben wünsche ich, dass sie im psychotherapeutischen Feld die Anerkennung bekommt, die ihr zweifelsfrei zusteht.
Dr. Michael Bohne
Hannover, im März 2019
Einleitung
Das Wort Triade entstammt der altgriechischen Sprache und kann mit »Dreiheit« übersetzt werden.
Es ist eine Metapher für etwas dreifach Strukturiertes, wie wir es in allen Bereichen der Wirklichkeit antreffen:
Tab. 1: Dreifache Strukturierung
Diese kleine Auswahl zeigt, wie eine triadische Ordnung auf vielfältige Weise Relevanz hat.
So ist auch die Betrachtung des Körpers als Triade der drei Wahrnehmungs- und Reaktionszentren Bauch, Herz und Kopf fest im allgemeinen Sprachgebrauch verankert. Das demonstriert die folgende Auswahl entsprechender Redewendungen:
Herz
•Seinem Herzen folgen
•Ein Herz aus Stein haben
•Jemanden ins Herz schließen
•Das Herz am rechten Fleck haben
•Etwas kommt von Herzen
Kopf
•Einen kühlen Kopf bewahren
•Eine reine Kopfentscheidung
•Einem schwirrt der Kopf
•Ein Brett vor dem Kopf haben
•Eine kopflose Entscheidung
Bauch
•Aus dem Bauch heraus handeln
•Eine reine Bauchentscheidung
•Eine Bauchlandung
•Schmetterlinge im Bauch haben
•Frei von der Leber weg reden
Es ist offensichtlich, dass dem Herzen, dem Kopf und dem Bauch unterschiedliche Kompetenzen zugeschrieben