Perry Rhodan Neo 191: Pilgerzug der Posbis. Oliver Plaschka

Perry Rhodan Neo 191: Pilgerzug der Posbis - Oliver Plaschka


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      Sie glaubte es nicht.

      Aber sie wusste es auch nicht.

      »Ich brauche eine Verbindung zur Erde!«, sagte sie. »Kriegen Sie das hin? Bitte sagen Sie mir, dass der Hyperfunk funktioniert.« Mit normalen, lichtschnellen Funksignalen würde es mehrere Stunden dauern, um auf der Erde gehört zu werden.

      »Wir versuchen gerade, einen Satelliten als Relais zu nutzen«, wich der Funker aus. »Alternativ könnten wir vielleicht ein Schiff in der näheren Umgebung ...«

      Kerpen schlug die Hand vors Gesicht.

      »Ich glaube, ich habe hier was«, meldete die Kollegin des unglücklichen Funkers, die vor der Ortung saß. »Die ersten Systeme nehmen nach und nach wieder den Betrieb auf, und es sieht ganz danach aus, als ob wir es nicht mit einem, sondern mehreren Objekten zu tun haben.«

      Kerpens Kehle schnürte sich zusammen. »Wie viele genau?«

      Die jüngere Frau kniff die Augen zusammen und begann Lichtpunkte in einem grünen Holo zu zählen, das wie mit einem groben Pinsel hingekleckst vor ihr in der Luft schwebte.

      »Sagen Sie den Technikern, Sie sollen sich um die Antennen kümmern!«, flehte Kerpen.

      »Einundzwanzig«, verkündete die Orterin.

      »Einundzwanzig?«, schnappte Kerpen.

      »Einundzwanzig Schiffe«, bestätigte Gallagher, der sich nun ebenfalls über das Holo beugte und über ein individuelles Akustikfeld Rücksprache mit mehreren Mitarbeitern hielt.

      »Sehr große Schiffe«, ergänzte die Kollegin.

      »Was tun sie?«

      »Momentan nichts ... Sie sitzen praktisch direkt über uns. Abstand etwa fünfzigtausend Kilometer.«

      Kerpen ballte die Hände. Das war nahe. Näher als Kerberus und Hydra. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht den Kopf zu heben. Fast war ihr, als könnte sie den Schatten der fremden Raumschiffe auf sich spüren wie ein Hase den Hauch von Adlerschwingen.

      »Wir haben Kontakt zum Leichten Kreuzer IMPALA«, meldete der Funk. »Sollen wir ...?«

      »Geben Sie Alarm!«, entschied Kerpen. »Schicken Sie alles, was wir wissen, mit der Bitte um sofortige Weiterleitung an die Flotte und alle militärischen Stellen, die für die Systemsicherheit zuständig sind. Dann die wissenschaftlichen Gremien ...«

      Der Funker erbleichte, befolgte ihre Anweisungen aber ohne Zögern.

      Sie merken, dass dies der Tag ist, vor dem wir uns seit der Invasion der Sitarakh gefürchtet, mit dem wir aber nie wirklich gerechnet haben, dachte Kerpen. Ich hätte ja selbst nicht geglaubt, dass ...

      »Jemand ruft uns«, sagte der Funker.

      Kerpen stutzte. »Wer hat denn so schnell ...?«

      »Der Mond«, antwortete der Funker. »Die Lunar Research Area. Es ist Oxley.«

      Gallagher tauschte einen Blick mit ihr. »Warum wundert es mich nicht, dass der Mond schneller Bescheid weiß als irgendwer sonst?«

      Er musste nicht aussprechen, wen genau er damit meinte. Es wäre nicht das erste Mal, dass NATHAN über mehr im Bilde war, als er zugab.

      »Professor Oxley?«, rief Kerpen hoffnungsvoll in die leere Luft. »Können Sie mich hören?«

      »... Lunar ... Area. Kerpen, sind Sie das?«

      »Haben wir auch Bild?«, fragte sie.

      Der Funker erbat sich einen Moment Geduld. Dann baute sich das zittrige Hologramm eines älteren, kahlköpfigen Manns von beleibter Statur und wilder Gesichtsbehaarung vor ihnen auf: Professor Ephraim Oxley, der führende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Hyperphysik und Kopf jenes kleinen Kreises Auserwählter, den die Mondintelligenz NATHAN in ihrer unmittelbaren Nähe duldete.

      »Professor«, begrüßte ihn Kerpen knapp. »Danke für Ihre Kontaktaufnahme. Sie haben die Warnung erhalten?«

      Oxley warf einen flüchtigen Blick über die Schulter, als vergewissere er sich der Zuhörer oder Vorgänge außerhalb des Erfassungsbereichs seiner Holokamera. »... wohl sagen. Eine Menge ... außerordentlich ... näherer Auskunft.«

      »Die Verbindung ist immer noch sehr instabil, deshalb weiß ich nicht, wie viel bei Ihnen ankommt. Wir haben einundzwanzig Raumschiffe über Pluto gezählt. Wiederhole: einundzwanzig Fremdraumer. Bisher verhalten sie sich ruhig ...« Sie warf einen Blick in die Runde, doch keiner ihrer Mitarbeiter widersprach. »Noch können wir nicht sagen, um was für Schiffe es sich handelt, da wir mit schweren Systemausfällen zu kämpfen haben. Wiederhole: Absicht der Fremden unbekannt, Ortungsanlage ausgefallen, Plutobesatzung wohlauf.«

      Oxleys Hologramm flackerte wie eine unruhige Kerze. »... Sie mir ... wie möglich ... was Sie haben. Wir werden ...«

      Kerpen wandte sich an Funk und Ortung. »Leiten Sie alles, was wir haben, an ihn weiter. Alle Daten, alle Logs.«

      »Wir sind nach wie vor so gut wie blind«, schränkte die Kollegin von der Ortung ein.

      »Die Techniker melden sich«, unterbrach Gallagher und betätigte einige Sensorfelder auf seinem Positronikpult. »Wir haben gleich wieder Hyperfunk.«

      »Die Systeme melden Betriebsbereitschaft«, bestätigte der Funker.

      »Öffnen Sie eine Verbindung zu ...«

      Da brach sich ein hochfrequentes Rauschen aus sämtlichen Akustikfeldern der Zentrale Bahn. Es klang wie ein schriller Wasserfall widerstreitender Signale von enorm schneller Abfolge und war so laut, dass alle Männer und Frauen gequält die Hände auf die Ohren pressten. Selbst Oxleys Holo zuckte zusammen – die Verbindung zum Mond stand also, immerhin.

      »Regeln Sie das herunter!«, schrie Kerpen.

      Hektisch kämpfte der Funker mit seiner Anlage, bis er das infernalische Toben wieder im Griff hatte.

      »Die nächste Störung?«, fragte Gallagher besorgt und studierte eine visuelle Darstellung des Datenchaos, das gerade ihre Kanäle flutete.

      Edwina Kerpen ahnte die Antwort, noch ehe der Funker das nächste Mal den Mund aufmachte. Es war der Moment, den jeder Wissenschaftler ihres Fachgebiets von Kindesbeinen an gleichermaßen ersehnte wie fürchtete.

      Der Erstkontakt.

      »Keine Störung«, sagte der Funker. Er wirkte noch ein wenig blasser als zuvor. »Wir werden gerufen!«

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