Perry Rhodan 1037: Gefangene der SOL. Peter Terrid

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       Nr. 1037

       Gefangene der SOL

       Der Kampf um die SOL – und um das Leben der Buhrlos

      von PETER TERRID

       Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.

       In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

       Dennoch ist der Hanse selbst im Jahr 424 NGZ nichts über das Herzogtum von Krandhor und auch nichts über die Betschiden bekannt, die ihre Herkunft von dem legendär gewordenen Generationenschiff SOL ableiten.

       Um drei dieser Betschiden geht es nun! Seitdem sie für die Flotte von Krandhor rekrutiert wurden, führen sie ein gefährliches Leben, reich an Abenteuern und Komplikationen.

       Gegenwärtig halten sich Mallagan, Faddon und Scoutie auf dem Spoodie-Schiff auf, das nichts anderes als die SOL ist, das legendäre Raumschiff ihrer Ahnen. Mallagan, der nach dem posthypnotischen Befehl der Bruderschaft handelt, findet in SENECA, dem Bordgehirn, einen Verbündeten und macht aus der Besatzung GEFANGENE DER SOL ...

       Die Hauptpersonen des Romans

      Surfo Mallagan – Der Mann mit den vier Spoodies bekämpft seine Freunde.

      Scoutie und Brether Faddon – Die Betschiden versuchen, die Pläne ihres Gefährten zu durchkreuzen.

      Tomason – Kommandant der SOL.

      Tanwalzen – High Sideryt der SOL.

      Douc Langur – Der ehemalige Forscher der Kaiserin von Therm ist wieder mit von der Partie.

       1.

       Lass dir sagen: wer sein Leben verachtet, hat das deine in der Hand. Aus: Briefe an Lucilius, Brief 4, Abschnitt 8, von Lucius Anneus Seneca, stoischer Philosoph zu Zeiten des Nero Claudius Caesar Augustus.

      *

      »Eines steht fest, so bleiben wie jetzt darf die Lage nicht. Es muss etwas geschehen.«

      Tanwalzen, High Sideryt der SOL, lächelte zurückhaltend. Was der Betschide gesagt hatte, traf zwar zweifelsfrei zu, war aber nicht mehr als ein Gemeinplatz. Und zu Gemeinplätzen war eigentlich keine Zeit mehr. Jede Minute war zur Kostbarkeit geworden.

      Der Besatzung des Spoodie-Schiffes tickte die Zeit gleichsam unter den Fingern weg. In jedem Augenblick kam das Riesenschiff seinem Bestimmungsort näher; jeder Augenblick, der ungenutzt verstrich, minderte die Chancen, sich des fremden Meuterers erfolgreich zu entledigen.

      Irgendwo an Bord der SOL saß in einer Nebenzentrale ein Mann, von dem bekannt war, dass er Surfo Mallagan hieß, Jäger auf dem Planeten Chircool gewesen war, zum Volk der Betschiden gehörte – und vier Spoodies trug.

      Diese Tatsache vor allem hatte in der Besatzung erhebliche Aufregung hervorgerufen, soweit der Kommandant die Besatzung über diesen Umstand überhaupt informiert hatte.

      Große Teile der Besatzung waren nämlich noch immer isoliert und abgeschnitten. Surfo Mallagan, dem es auf sehr geheimnisvolle Weise gelungen war, sich mit der Positronik SENECA zusammenzutun, hatte Teile der SOL dem Vakuum preisgegeben und auf diese Weise die SOL in größere und kleinere Luftblasen aufgespalten.

      Eine dieser Blasen war die Zentrale, in der das Schiff gesteuert wurde, wenn Surfo Mallagan es nicht vorzog, seine Anweisungen über SENECA auch gegen den Willen der Stammbesatzung ausführen zu lassen.

      In einem der Räume in der Nähe dieser Zentrale saß das Einsatzkommando der SOL beieinander. Dabei handelte es sich um den Kommandanten des Spoodie-Schiffes und seinen Stellvertreter, die Kranen Tomason und Hyhldon. Als Vertreter der Techniker an Bord, die von den früheren Solanern abstammten, saßen Tanwalzen und dessen Stellvertreter im Raum: Kars Zedder und Zia Brandström.

      Auslöser des ganzen Theaters waren die an Bord gekommenen Betschiden gewesen – vertreten durch Scoutie und Brether Faddon.

      Zusätzlich an Bord gekommen, gleichsam als Retter in höchster Not, war Douc Langur, der frühere Forscher der Kaiserin von Therm.

      »Erster wichtiger Punkt«, sagte Tomason. »Wir müssen den Flug stoppen oder verlangsamen. Wenn Mallagan, und daran ist nun nicht länger zu zweifeln, ein Attentat auf das Orakel plant, dann müssen wir ihn daran hindern, dieses Schiff nach Kran zu bringen.«

      »Wie sollen wir das anfangen?«, fragte Tanwalzen. »Habt ihr Vorschläge?«

      Die Frage galt seinen Begleitern. Zia Brandströms dunkle Augen schienen ins Leere zu blicken.

      »Vielleicht ...«, sagte sie langsam, dann konzentrierte sie sich und fixierte Tomason. »Wir sollten ein paar Raumanzüge auftreiben und damit einen Stoßtrupp ausrüsten. Wenn wir an sorgsam ausgewählten Stellen für Schäden sorgen, wird Mallagan den Flug unterbrechen müssen.«

      Tanwalzen verzog das Gesicht.

      »Dafür wird sich kaum jemand melden«, sagte er. »Dieses Schiff ist von ungeheurer Wichtigkeit für die Versorgung des Herzogtums mit Spoodies. Es ist obendrein gleichsam der Heimatplanet der Techniker – sie werden das nicht zulassen.«

      »Dann sollten die Sabotageversuche von Kranen oder Hilfsvölkern unternommen werden«, sagte Douc Langur. »Ich halte den Vorschlag für nicht sehr gut – aber er hat den offenkundigen Vorzug, dass er uns wie Mallagan Zeit kosten wird. Und Zeit ist in diesem Spiel der entscheidende Faktor.«

      »Gut, wir hindern Mallagan an der Ausführung seiner Pläne«, sagte Brether Faddon rau. »Und was dann?«

      »Ihr solltet euren Freund besser kennen«, erwiderte Hyhldon vorwurfsvoll. »Was ist er für ein Mensch, was für einen Charakter hat er? Würde er ein Blutbad anrichten? Oder gibt er dann vielleicht auf?«

      »Ich weiß es nicht«, sagte Scoutie betroffen. »Mallagans Charakter hat sich durch die vier Spoodies völlig verändert – früher wäre er nie auf den Gedanken gekommen, solche Pläne zu schmieden und gar in die Tat umzusetzen.«

      »Scoutie hat recht«, warf Douc Langur ein. »Wir müssen Mallagans Verhalten künftig als Imponderabilie betrachten.«

      »Als was?«

      »Unwägbarkeit«, erklärte Langur. »Wir können nicht vorhersehen, was er tun wird. Sein Verhalten entzieht sich dem Zugriff der Vernunft.«

      Scoutie meldete sich.

      »Ich kann nicht verhehlen«, sagte sie leise, »dass ich schon den Gedanken gehabt habe, Mallagan könnte im Dienst der Bruderschaft stehen.«

      »Möglich«, sagte Langur. »Man kann es nicht mit letzter Sicherheit sagen. Und es ist im Grunde auch für unser Vorgehen ziemlich belanglos, ob er so handelt, weil er den Verstand verloren hat, oder ob er im Dienst der Bruderschaft steht. Wir müssen ihm das Handwerk legen, das ist unser Ziel.«

      »Und wie soll das vonstatten gehen?«, fragte Hyhldon. »Was können wir noch tun? Er hat fast die ganze Besatzung als Geiseln genommen, er kontrolliert über SENECA fast die gesamte Technik des Schiffes – was können wir noch tun?«

      »Weiß Mallagan, dass ich an Bord bin?«

      »Er weiß, dass jemand gekommen ist«,


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