BWL für Dummies. Tobias Amely

BWL für Dummies - Tobias Amely


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Materialposten auch eine genaue Überwachung und Steuerung der Lieferzeiten und der Lagerung der Materialien zu erwägen. Die Materialien M4 und M5 machen dagegen zwar 80 Prozent der gesamten benötigten Menge aus. Ihr Anteil am Gesamtwert der Materialbeschaffung beträgt zusammengenommen aber lediglich 16 Prozent, weswegen sie der Klasse C mit dem geringsten Wertanteil zugeordnet worden sind. Für diese Materialien müssen deshalb auch keine speziellen und genaueren Analysen durchgeführt werden, denn das wäre im Vergleich zu den A-Materialien ein wenig effizientes Vorgehen. Einfachere Bestellvorgänge (zum Beispiel Sammelbestellungen) oder eine einfachere Lagerführung (zum Beispiel bei der Bestandskontrolle) sind für die C-Klasse angesagt. Im Hinblick auf die mittlere B-Klasse ist jeweils abzuwägen, was die wirtschaftlichste Lösung im Einzelfall ist, oder eine mittlere Lösung anzustreben.

Materialart M2 M6 M1 M3 M4 M5 Summen
Mengenbedarf 500 300 800 400 6.000 2.500 10.500
Prozentanteil bzgl. Menge 5% 3% 8% 4% 57% 23% 100%
nachMengenanteil 4. 6. 3. 5. 1. 2.
Stückpreis 120,– 140,– 40,– 60,– 3,– 5,–
Gesamtpreis 60.000,– 42.000,– 32.000,– 24.000,– 18.000,– 12.500,– 188.500,–
Prozentanteil am gesamten Materialwert 32% 22% 17% 13% 9% 7% 100%
Rang nach Materialwert 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Materialgruppe A B C

      XYZ-Analyse

      Mithilfe der XYZ-Analyse lassen sich wie mit der ABC-Analyse Entscheidungen über die Beschaffung von unterschiedlichen Materialarten treffen. Entscheidend ist bei der XYZ-Analyse aber nicht der Anteil am Gesamtwert, sondern die Regelmäßigkeit des Bedarfsanfalls.

      Die XYZ-Analyse unterstellt, dass der Bedarf an bestimmten Materialien mehr oder weniger über den Zeitablauf schwanken kann:

       So gibt es Materialien, deren Bedarf relativ regelmäßig anfällt (das sind die X-Materialien, zum Beispiel bei einem Textilhersteller bestimmte Garnsorten).

       Andere Materialien unterliegen hinsichtlich des Bedarfs regelmäßigen Schwankungen (zum Beispiel aufgrund saisonaler Einflüsse; hier handelt es sich um Y-Materialien, zum Beispiel erhöhter Baumwollbedarf für die Sommerkollektion und erhöhter Schurwollbedarf für die Wintersaison).

       Außerdem gibt es Materialien, die völlig unregelmäßig benötigt werden und deren Bedarf daher kaum genau prognostiziert werden kann (das sind die Z-Materialien, zum Beispiel individuelle Wünsche von Abnehmern für ganz bestimmte Knöpfe). Da X-Materialien aufgrund der Stabilität des Bedarfs hinsichtlich der benötigten Mengen recht gut vorhergesagt werden können, würde eine fertigungsnahe Bestellung beziehungsweise Beschaffung dieser Materialien die wirtschaftlichste Lösung bieten. Für Y-Güter erscheint demgegenüber eine gewisse Vorratshaltung angemessen, während Z-Güter, bedingt durch ihre niedrige Vorhersagbarkeit, nur im Bedarfsfall bestellt werden sollten.

      Come together: Kombination der ABC- und der XYZ-Analyse

Materialwert:
Vorhersagegenauigkeit: hoch A mittel B niedrig C
hoch X AX BX CX
mittel Y AY BY CY
niedrig Z AZ BZ CZ

      


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