Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika. David Livingstone
Über den Author
David Livingstone (1813 – 1873) wurde in Blantyre, Schottland geboren. Seine Familie war arm, und so musste er sich schon früh als Baumwollspinner verdingen. Zu Beginn der 30er-Jahre hatte er genügend Geld gespart, um in Glasgow die Universität zu besuchen. Hier widmete sich der Schotte neben dem Medizinstudium seinem bereits in der Kindheit geweckten theologischen Interesse. Tief beeindruckt von der Bekanntschaft mit dem Missionar Robert Moffat entschloss er sich, als Glaubensbote nach Afrika zu gehen, nachdem sich sein Traum, in China zu arbeiten, wegen des ersten Opiumkrieges zerstreut hatte.
Dr. Heinrich Pleticha (1924 – 2010) lebte und arbeitete in Würzburg als Lehrer und später als Honorarprofessor. Als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Entdeckungs- und Reiseliteratur war er Autor und Herausgeber zahlreicher Sachbücher. In der Edition Erdmann ist er u.a. Herausgeber von Mungo Parks Reisen ins innerste Afrika und von Henry Morton Stanleys Wie ich Livingstone fand.
Zum Buch
Eine schmucklose Platte im Boden der Westminster-Abtei in London kennzeichnet das Grab von David Livingstone. Was zunächst unspektakulär anmutet, ist in Wahrheit die höchste Auszeichnung, die außer Kolumbus keinem anderen Entdecker der Weltgeschichte zuteilwurde. Der furchtlose Schotte hat sie sich hart erarbeitet. Sohn eines Baumwollspinners, eignete er sich im Selbststudium medizinische und theologische Kenntnisse an und ging 1840 als Missionar nach Südafrika. In drei abenteuerlich-strapaziösen Reisen gelang ihm, was noch keinem Forscher vor ihm geglückt war: Er entdeckte den Ngamisee im Norden des ehemaligen Betschuanalandes, erforschte in einem 4000 Kilometer langen Marsch bis nach Luanda den oberen Sambesi, brach von dort zu einer Expedition quer durch den Kontinent zur Ostküste auf und stieß schließlich auf die nach Queen Victoria benannten Victoriafälle.
Was ursprünglich als missionarischer Aufenthalt gedacht war, legte rückblickend das Fundament für den Werdegang zu einem der bedeutendsten abendländischen Afrikaforscher überhaupt: 1840 gründet der junge abenteuerlustige Livingstone im Kapland eine Missionsstation, die er jedoch schon bald zugunsten eines reinen Forscherdaseins wieder aufgibt. Der Erfolg gibt ihm Recht. Von einem leidenschaftlichen Entdeckergeist und einer nie nachlassenden Bereitschaft getrieben, sich auf unwägbare Lebenssituationen einzulassen, spürte er in den Jahren 1849 bis 1856 den an der Nordgrenze der Wüste Kalahari gelegenen Ngamisee sowie die Victoriafälle auf, und durchquert so zu Fuß, zu Pferd und mit Booten der Eingeborenen mehrere tausend Kilometer südafrikanisches Land.
DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
David Livingstone
David Livingstone
Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika
Von der Kalahari zu den Victoria-Fällen
1849 – 1856
Herausgegeben von Heinrich Pleticha
Mit 27 Abbildungen
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Der Text wurde behutsam revidiert
nach der Ausgabe Edition Erdmann Stuttgart, 1985
Lektorat: Dietmar Urmes, Bottrop
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
nach der Gestaltung von Nele Schütz Design, München
Bildnachweis: akg-images GmbH, Berlin
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0313-7
www.marixverlag.de/Edition_Erdmann
INHALT
David Livingstone – Leben und Werk
REISEN UND ENTDECKUNGEN IM SÜDLICHEN AFRIKA VON DER KALAHARI ZU DEN VICTORIA-FÄLLEN
DAVID LIVINGSTONE – LEBEN UND WERK
Nur eine schmucklose Platte im Boden der Westminster-Abtei in London kennzeichnet das Grab des Afrikaforschers David Livingstone. Und doch hat Großbritannien ihm damit höchste Ehren erwiesen; denn er ruht hier im Pantheon des Britischen Reiches an der Seite seiner Könige. Eine solche Auszeichnung wurde – bis auf Kolumbus – keinem anderen Entdecker zuteil. Livingstone hat sie verdient. Wenn er als der bedeutendste Afrikaforscher und als einer der größten Entdecker überhaupt bezeichnet wird, so sind solche Superlative durchaus berechtigt. Merkwürdigerweise sind seine Leistungen aber keineswegs allgemein bekannt, erreichten seine Reisewerke bei Weitem nicht die Auflagen und den Popularitätsgrad anderer Klassiker der Entdeckungsliteratur