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Dramatischer Herbst bei Planten un Blomen.
1 Das Sierichsche Gehölz im Stadtpark
Forsthaus in Citylage
Wer glaubt, dass früher alles besser war, hat garantiert nicht Mitte des 19. Jahrhunderts das Sierichsche Gehölz besucht. Damals mussten Bürgerinnen und Bürger nämlich noch ein Billet lösen, wenn sie die Wälder von Winterhude durchstreifen wollten.
Tourencharakter
Kurzer Waldspaziergang auf einfachen Wegen, gerade richtig für zwischendurch
Ausgangs-/Endpunkt
Trinkhalle am Stadtpark, Südring 1
Anfahrt
Auto: Nach Feierabend, am Wochenende und an Feiertagen ist die Suche nach einem Parkplatz rund um den Stadtpark nervtötend. Besser mit den Öffentlichen kommen.
Bus & Bahn: U3 Borgweg
Beste Jahreszeit
Sommer, Herbst
Einkehr
Die Rotunde der Trinkhalle am Start- und Endpunkt sowie das winzige Café Cloudette etwa zur Halbzeit lohnen schon allein wegen der typischen Fritz-Schumacher-Architektur die Einkehr.
Aufbruch zur Jagd Beim Eintritt in den Stadtpark an der Trinkhalle gelangt man in den ehemaligen Kurgarten des Hamburger Stadtparks. Architekt und Baudirektor Fritz Schumacher verfolgte hier die Idee, eine Kurmöglichkeit mitten in der Stadt zu schaffen. Heute werden statt Heilwasser Bier und Brause ausgeschenkt, aber die Gartenanlage hat nichts von ihrer beruhigenden Wirkung verloren. Bunt leuchten Blumen und Rabatten, wie beschützt von hohen Bäumen, die sich hinter der Skulptur »Diana mit Hunden – Aufbruch zur Jagd« erheben. Die Bronze von Arthur Bock aus dem Jahr 1911 passt gut in diesen meist ruhigeren Teil des Stadtparks, der zugleich seine Urzelle ist. Einst streiften hier Hirsche und Rehe durchs Gelände.
Die Skulptur »Diana mit den Hunden« im alten Kurgarten gegenüber dem Brunnenhaus
Vogelperspektive
Von der Aussichtsplattform des Planetariums reicht der Blick weit über das kleine Sierichsche Gehölz hinaus – bei guter Sicht bis zu den weiten Wäldern draußen vor der Stadt. Der Eintritt von zwei Euro inkludiert auch den Besuch einer Fotoausstellung im ersten Rang des Foyers (Infos unter www.planetarium-hamburg.de).
Im Sierichschen Gehölz Linker Hand leitet ein Wegweiser zum Amphitheater. Hinter der von Hecken umgebenen kleinen Waldbühne geht es weiter in Richtung Jahnkampfbahn. Im grün-schummrigen Licht der altehrwürdigen Bäume kann man sich leicht in die Zeit von Adolph Sierich versetzt fühlen. Der Goldschmied, dem anno dazumal beinahe halb Winterhude gehörte, ließ um 1880 gut 36 Hektar offene Landschaft aufforsten. Einen Teil des Privatwalds öffnete er gegen Gebühr als Wildpark für die Allgemeinheit. Lange lief das Geschäft jedoch nicht. Sierichs Erben verkauften den Grund 1901 an die Stadt, die die Fläche in den neuen Stadtpark einbezog. Dafür mussten einige Bauten des Privatforsts weichen, so auch der hölzerne Aussichtsturm. Der hätte sich neben dem neuen Wasserturm aber ohnehin zwergenhaft ausgenommen. 64,5 Meter ragt der Gigant in die Höhe. Als Wasserturm erwies er sich zwar als Fehlkonstruktion, die Umnutzung in ein Planetarium erfreut die Hamburger aber bis heute. Beim Café Cloudette führt rechter Hand ein ausgeschilderter Pfad direkt auf den Prachtbau zu.
Zum Forsthaus Ein Weg verläuft im Halbrund um das Planetarium. Es lohnt sich auch eine ganze Runde, um das imposante Bauwerk und die Brunnenanlage zur Gänze zu bestaunen. Danach geht es weiter Richtung Sierichsches Forsthaus, errichtet 1886 für den Waldhüter. Heute nutzt es der Stadtpark Verein als Sitz, Archiv und Infozentrum. Regelmäßig bietet Revierleiterin Marieke Schulz-Gerlach einen Gehölzrundgang an und erklärt den Wert und die Gefahren für den zum Teil sehr alten Baumbestand des Stadtparks. Zwei Stunden dauert die Führung. Das ist weit mehr Zeit als dieser Spaziergang in Anspruch nimmt. Die verbleibenden 800 Meter parallel zur Otto-Wels-Straße führen schnell zur Trinkhalle zurück.
2 Auf dem Friedhof Ohlsdorf
Der Stille Weg und die Waldzeugen
Er ist nicht nur Hamburgs größte Grünanlage, sondern zudem auch der größte Parkfriedhof der Welt. Auf 389 Hektar bietet der Friedhof Ohlsdorf ausreichend Raum für Trauernde und Ruhesuchende, Naturerlebnisse und Stadtgeschichte(n) sowie für 450 Laub- und Nadelgehölzarten.
Tourencharakter
Eine anregende und zugleich beruhigende Strecke führt über die stillen, leicht zu gehenden Wege des Ohlsdorfer Friedhofs.
Ausgangs-/Endpunkt
Haupteingang
Anfahrt
Auto: Den kostenpflichtigen P+RParkplatz am Bahnhof Ohlsdorf spart sich, wer mit der Bahn kommt.
Bus & Bahn: S1, S11, U1 Ohlsdorf
Beste Jahreszeit
Herbst
Einkehr
Dass das Café Fritz sich direkt an das Krematorium anschließt, klingt seltsam. Der Kuchen schmeckt aber dennoch köstlich, und auf der Terrasse spielt das Leben die Hauptrolle.
Ruhe und Erholung Wer zu dieser Tour mit der U- oder S-Bahn anreist, geht vom Bahnhof genau geradeaus, um auf der anderen Straßenseite durch den Haupteingang den größten Parkfriedhof der Welt zu betreten. Das war schon 1880 so, als die neue Pferdebahn endlich die offenen Pferdeomnibusse ablöste. Mit ihnen hatte man Stunden von der Innenstadt zum neuen Zentralfriedhof gebraucht. Er war drei Jahre zuvor weit vor den Toren der Stadt angelegt worden, wo Grund und Boden billig waren. Von Beginn an nicht nur als letzte Ruhestätte, sondern auch als Erholungsraum gedacht, entwickelte sich der Friedhof Ohlsdorf durch die bessere Verkehrsanbindung zum beliebten Ausflugsziel. Auch das ist bis heute so. Während die Toten viele Jahrzehnte lang aufgrund von Epidemien und Kriegen immer mehr Platz benötigten, übernehmen seit einiger Zeit zunehmend die Lebendigen das Areal wegen seiner Naherholungsqualitäten.