Abgesoffen - Die Milliardenlüge. Hajo Maier
Ein IT-Leiter bedient sich am Anlegervermögen
Kapitel 14
Kleinanleger-Schutzgesetz. Die Schlinge zieht sich zu
Drei Schwindel-Gesellschaften stellen den Vertrieb ein. Feldkamp verstirbt überraschend
Kapitel 15
Scheingeschäfte. Fehlende Millionen. Abgang über Nacht
Stömmer wird Konzernboss und verlässt fluchtartig P&R. Das Phantom übernimmt
Kapitel 16
Suche nach einem Dummen. Ein Mitarbeiter wird Konzern-Boss
Roth braucht einen Nachfolger, den er manipulieren und steuern kann
Kapitel 17
Die BaFin gibt grünes Licht. Die Legalisierung des Schneeballs
P&R erfüllt die Prospektpflicht. Alles ist plausibel, vollständig, widerspruchsfrei
Kapitel 18
P&R Schweiz. Roth verliert Geschäftsführer Nummer vier
Neun Monate vor Entdeckung des Betrugs ist die gesamte Konzern-Führung ausgetauscht
Kapitel 19
Private Placements ab 200.000 Euro. Abzocken unter dem BaFin-Radar
Keine Prospektpflicht. Eine Schwindelgesellschaft wird als Emittentin reaktiviert
Kapitel 20
Massive Zahlungsprobleme. P&R vertreibt weiter
Mieten und Rückkäufe nicht gedeckt. Die Vorboten des Exodus
Kapitel 22
Verzweiflung. 550 Millionen Vertriebsziel 2017
Wie man 900 Mio. an Anlegerforderungen bedienen will
Kapitel 21
Container-Leaks. 800.000 Stahlboxen fehlen in den Büchern
Eine geheime Liste sickert durch. Nur ein Datenbankproblem. Sagt der Konzernchef
Kapitel 23
Exodus. Milliardengrab. Ende eines Jahrhundertbetruges
450 Mio. Neugeschäft sind zu wenig. Der Schneeball explodiert zur Lawine
Kapitel 24
Fatale Pressemeldung: P&R weiter in einem positiven Marktumfeld
Eine Meldung, nachdem der Vertrieb 12 Tage zuvor eingestellt wurde
Kapitel 25
Das unschuldige Phantom. Die Parallelwelt des Heinz Roth
Psychogramm eines Milliarden-Betrügers
Kapitel 26
Bilanz eines Jahrhundertbetrugs
50.0 Anleger. 4 Milliarden im Feuer. 10 Jahre Schneeball
Epilog
Warum ein Milliardenbetrug zehn Jahre funktionieren kann
Quellen-Übersicht thematisch geordnet
Prolog
Die Geschichte des größten deutschen Anlegerbetrugs
März 2021. Dies ist die Geschichte des wohl größten, brutalsten Anlegerbetruges der deutschen, wohl europäischen Nachkriegsgeschichte. Mit über 50.000 gutgläubigen Anlegern, die um dreieinhalb Milliarden Euro, möglicherweise 5 Milliarden, betrogen wurden. Die meisten von ihnen sind über 60 Jahre alt, viele haben ihre Altersabsicherung und damit ihre Existenz verloren. Es ist eine Geschichte über unaussprechliche Gier, Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Betrüger. Eine Geschichte, die eine Schattenwelt der Finanzbranche zeigt, wie sie tatsächlich existiert.
Sie werden bedauerlicherweise einige Beispiele für Finanz- und Spekulationsbetrug der jüngsten Geschichte kennen oder finden – nennen wir nur einige wenige in der bedauerlicherweise langen Liste:
JÜRGEN SCHNEIDER, 1995: Erschlich durch gefälschte Zahlen Kredite über insgesamt sechs Milliarden Bank- und sonstige Verbindlichkeiten. Legendär in seiner Unanständigkeit aber war die Aussage des damaligen Deutsche Bank Chefs Hilmar Kopper über nicht mehr bezahlte Handwerkerrechnungen in Höhe von 50 Millionen: »Peanuts«.
JORDAN BELFORT, 1999: Besser bekannt als Wolf of Wallstreet. Belfort betrog mit seinem Investment-Unternehmen Stratton Oakmond rund 1500 Anleger um rund 200 Millionen Dollar. Moral: Heute gilt Belfort als Legende, der als Motivationsredner Millionen verdient.
MANFRED SCHMIDER, 1999: Verkaufte zusammen mit weiteren verurteilten Beteiligten über seine Firma FlowTex Technologie GmbH insgesamt 3.240 sogenannte Horizontalbohrmaschinen, Stückpreis 1,5 Millionen Mark, von denen nur 270 Maschinen real existierten. Gesamtschaden des einem Schneeball vergleichbaren Betruges 5 Milliarden DM. Bekannt geworden als sympathisch inszenierter Big Manni im gleichnamigen Fernsehfilm 2018.
JÜRGEN HARKSEN, 2002: Betrog 300 Anleger um 150 Mio. DM. Romantisch verklärt durch den Dieter-Wedel-Film Gier (2010).
JEROME KERVIEL, 2008: Tätig für die Société General, verzockte er 4,9 Mrd. durch nicht autorisierte Spekulationsgeschäfte, allerdings ohne sich selbst zu bereichern.
BERNARD L. MADOFF, 2008: Wall-Street-Star und Ex-Nasdaq-Chef. Schaden durch ein langjähriges Schneeballsystem über mindestens 60 Milliarden Dollar mit fast 8000 Geschädigten weltweit. Jahrhundertbetrug USA. Es traf vorwiegend wohlhabende, reiche Anleger.
JONAS KÖLLER, STEPHAN SCHÄFER, 2013: Boten