Süffiger Single Malt für MacDonald. Frank Winter

Süffiger Single Malt für MacDonald - Frank Winter


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Sie sicher?« Regelmäßig wurden illegale Wodka-Fabriken gestürmt und Menschen erblindeten oder starben qualvoll, weil sie Fusel tranken. Warum sollte gefälschter Scotch eine Ausnahme sein? »Wie erfahren Sie von Fälschungen?«

      »Unser Team besteht aus fünf Anwälten, einer Anwaltsgehilfin und weiteren Angestellten. In Übersee arbeiten wir mit externen Anwälten zusammen. Auch gibt es immer wieder Mitglieder und Konsumenten, denen Verdächtiges auffällt.« Rossie blickte demonstrativ zu MacDonalds Tasche, aus der eine Flasche Auchentoshan ragte. »Wir dachten, dass Ihr Besuch heute damit zu tun hat.«

      MacDonald erlitt einen kapitalen Hustenanfall. »Wie kommen Sie darauf?«

      »Mrs Murphy machte eine Andeutung.«

      »Ich, äh, recherchiere ganz allgemein.«

      »Für einen Zeitungsartikel?«

      »Jawohl, das sagte ich Heather auch.«

      »Hat die Flasche Auchentoshan mit Ihrem Artikel zu tun?«

      »Insofern ich davon getrunken habe, ja, haha.« Das war zumindest nicht gelogen. »Sind Destillerien gut bei der Sache, wenn es um das Melden von Fälschungen geht?«

      »Das liegt in ihrem Interesse.«

      »Wie gehen Sie gegen Fälscher vor?«

      »Gegenwärtig arbeiten wir über den Globus verteilt an siebzig Fällen und Hunderten von administrativen Vorgängen. Für gewöhnlich können wir die Gangster stoppen, bevor die Sache zu Gericht geht.«

      »Kommt es vor, dass Fälscher sich ein bestimmtes Produkt vornehmen, um einem Unternehmen gezielt zu schaden?«

      »Ist eindeutig ein Punkt. Aber alle Produzenten sind außerordentlich daran interessiert, ihre Produkte zu schützen, wie auch die der gesamten Industrie.«

      »Haben Sie gegenwärtig einen großen Fisch an der Angel?«

      »Sie verstehen sicher, dass ich darüber nicht sprechen könnte …«

      Gut gepasst hätte noch, wenn Rossie die Hand auf die Brust gelegt hätte.

      »Hier spricht Alastair Carnegie«, sagte sein Freund in einer Tonlage, die manchen Schauspieler neidisch machen würde.

      »Hallo, Alastair, ich bin es, Angus.«

      Pause. »Schön, deine Stimme zu hören, mein Freund.«

      »Kannst du gerade reden?«

      »Im Prinzip ja, aber lieber wäre es mir in fünf Minuten. Darf ich dich zurückrufen?«

      »Natürlich, überhaupt kein Problem. Ist mit deiner Nase alles in Ordnung?«, fragte MacDonald.

      Carnegie lachte. »Ja, Angus. Seit der Episode in Pitlochry hat es mich glücklicherweise nicht mehr erwischt. Toi, toi, toi. Bis gleich, mein Lieber.«

      Aus den fünf Minuten wurden zehn, fünfzehn, schließlich zwanzig.

      »Tut mir leid, dass ich dich so lange habe warten lassen. Geht es dir gut, Angus?«

      »Blendend, ja, sieht man von dem falschen Whisky ab, der in Umlauf ist.«

      »Äh, wie bitte?«

      »Ich habe in meinem Hotelzimmer zwei Flaschen Auchentoshan und eine Flasche Glen Garioch, jeweils als Imitat, stehen.«

      »Bist du auf Reisen?«

      »Schöne Vorstellung. Doch war es ein Wasserrohrbruch, der mich ins Braid Hills führte. Einer der drei Whiskys, von Auchentoshan, ist 24 Jahre alt. Die Verbrecher sind also in beiden Segmenten tätig.«

      »Woher weißt du, dass es dieselben Personen sind?«

      »Es ist nur eine Vermutung, Alastair. Warum ich dich anrufe: Hattet ihr bei McVicar and Whitelaw in der letzten Zeit Probleme mit gefälschtem Whisky?«

      »Angus, unsere Produkte verlassen das Haus nur nach strengsten Qualitätsprüfungen.«

      »Also nein? Das ist schön.«

      »Wo hast du die Flaschen gekauft?«

      »Die jungen Tropfen bei Kevin Wordie auf der High Street und den alten Auchentoshan in der Destillerie. Kannst du mir etwas Sachdienliches mitteilen, Alastair?«

      »Mit Imperial Whiskys kennst du dich als Edinburgher besser aus.«

      »Auchentoshan? «

      »Eigentlich dürfte ich es dir nicht sagen. Auchentoshan erwarb ein großes Kontingent an raren Whiskys. Solche, die sie selbst nicht mehr besaßen. Die


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