Briefe aus dem Gefängnis. Rosa Luxemburg
Rosa Luxemburg
Briefe aus dem Gefängnis
Mit einem einleitenden Essay und historischen Fotografien
Impressum
ISBN 978-3-86408-021-0 (epub) // 978-3-86408-022-7 (pdf)
Digitalisat basiert auf der Ausgabe von 1927 aus der Bibliothek des Vergangenheitsverlags; bibliografische Angaben:
Rosa Luxemburg, Briefe aus dem Gefängnis, Berlin 1927, hg. vom Exekutiv-Komitee der Kommunistischen Jugendinternationale
Digitalisierung: Vergangenheitsverlag. Bearbeitung: Wolf-Rüdiger Knoll
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© Vergangenheitsverlag, 2011 – www.vergangenheitsverlag.de
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
Inhalt
Einleitendes Essay: Rosa Luxemburg – Ein Leben für die Freiheit
Wronke, den 23. 5. 17
Wronke, den 1. 6. 1917
Breslau, den 2. 8. 1917
Einleitendes Essay: Rosa Luxemburg – Ein Leben für die Freiheit
„Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern“. Kaum eines der Zitate von Rosa Luxemburg ist so oft zitiert worden und trifft so sehr auf sie selbst und ihr Wirken zu, wie dieses. Fast dreieinhalb Jahre verbrachte sie während des Ersten Weltkrieges aufgrund despektierlicher Äußerungen über den Kaiser und gegen den Krieg im Gefängnis. Doch auch während dieser Zeit und nach ihrer Freilassung hörte sie nicht auf, für die Dinge einzutreten, die ihr am Herzen lagen. Militarismus und Krieg verurteilte sie. Stattdessen kämpfte Luxemburg für die Ideale des Sozialismus und die Vereinigung der Arbeiterklasse. Bezahlen musste sie ihren Kampf schließlich mit dem Leben, als sie im Januar 1919 zusammen mit Karl Liebknecht von rechtsgerichteten Freikorpssoldaten ermordet wurde. Bis dahin hatte sich Rosa Luxemburg als einer der wichtigsten Köpfe in der sozialistischen Bewegung etabliert.
Rosa Luxemburg, führende linke Sozialdemokratin, Mitbegründerin der KPD, geb. 5.3.1871 in Zemosé, ermordet am 15.1.1919 in Berlin; Fotoaufnahme von 1915 (Bundesarchiv, Bild 183-14077-006 / unbekannt / CC-BY-SA)
Bereits seit frühester Jugend engagierte sie sich für die Sache der Arbeiter. Als Tochter eines jüdischen Holzhändlers hatte sie eine schwere Kindheit: Im Alter von fünf Jahren erkrankte sie an einem schweren Hüftleiden. In der Folge musste sie monatelang das Bett hüten. Das Hüftleiden begleitete sie danach allerdings Zeit ihres Lebens.
Während ihrer Schulzeit auf einem Warschauer Mädchengymnasium kam sie mit sozialistischen Zirkeln in Kontakt und tritt der Arbeiterpartei „Proletariat“ bei. Nach ihrem Abitur begann sie ein Studium der Philosophie, Geschichte und Staatswissenschaften in der Schweiz, denn nur dort war es Frauen zu der Zeit erlaubt zu studieren. Fortan war sie auch journalistisch tätig und sorgte so für die Verbreitung sozialistischer Thesen.
Zusammen mit Leo Jogiches und Julian Marchlewski gründete sie 1893 die Partei „Sozialdemokratie des Königreiches Polen“. Mit Jogiches verband sie mehr als nur eine Freundschaft, eine wirklich feste Bindung kam jedoch nie zustande. Luxemburg entschied sich schließlich nach Berlin zu gehen, um dort mit den führenden deutschen Sozialdemokraten zusammenzuarbeiten. Eine Scheinehe verschaffte ihr die deutsche Staatsbürgerschaft. Schnell übernahm sie Verantwortung und bestimmte die Geschicke der Partei mit. Es waren vor allem ihre Reden, die die Menschen mitrissen und selbst Lenin dazu veranlasste, Rosa Luxemburg als „Adler der Revolution“ zu bezeichnen. 1904 musste