Lustvolle Unterwerfung. Arne Hoffmann

Lustvolle Unterwerfung - Arne Hoffmann


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und Eric sind ein verheiratetes Paar in den Dreißigern, die seit 13 Jahren SM praktizieren. Mehr über sie erfährt man auf ihrer Homepage www.sklavin-n.de.

      Patrick Pech, geboren im August 1963 in Hamburg, ist Grafiker, Künstler und Handwerker. 1996 führte ihn sein Weg in die SM-Szene, wo er auf einer seiner ersten Feten seine jetzige Lebensgefährtin kennenlernte. Manche bezeichnen ihn respektvoll als »Bondage-Meister«. RTL Luxemburg strahlte einen Kurzbericht samt Interview über ihn und seine Partnerin aus.

      Sabine lebt seit drei Jahren mit ihrem Partner Armin zusammen. Genauso lange leitete sie mit ihm bei Yahoo eine Diskussionsgruppe mit dem Titel »Bondage und Rollenspiel«, die auf einer eigenen Homepage bald wieder zum Leben erwachen soll. Momentan gestalten Sabine und Armin gemeinsam die Website www.Baumwollseil.de.

      Sara, 44, hat zwei erwachsene Kinder und ist als Diplom-Sozialarbeiterin tätig. Beruflich wie ehrenamtlich engagiert sie sich im Bereich »Gewalt gegen Frauen«. Sie gestaltet ihre Dominanz ebenso wie ihren Sadismus seit über 20 Jahren in verschiedenen en: »Das Spiel mit der Macht war, seit ich denken kann, Teil meines Sexuallebens.«

      Saskia Weißer (ihr Künstlername) lebt seit mehreren Jahren in einer festen Beziehung, die auf Herrschaft und Unterwerfung gegründet ist. Sie ist Co-Autorin des erotischen Erzählbandes »Scipia, Sklavin der Römer« (Marterpfahl Verlag 2002).

      Silke steht auf eher softe Unterwerfungsspiele: »Ich kann mit 24/7 und allein dem Gedanken daran nichts anfangen. Vieles findet bei mir im Kopf statt, denke ich – und in Partnerschaften, in denen ich das Glück habe, dass mein Gegenüber auch Spaß daran hat. Dann mag ich es, mich in Spielsituationen zu unterwerfen, mag dann auch Fesselungen, sicher auch Schmerzen, Klammern – was eben so dazugehört.«

      Stefan beschäftigt sich seit seiner Jugend mit Petplay. Er freut sich darüber, dass es seit der Existenz des Internets möglich ist, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten.

      Susanne E. liebt erotische sowie Fantasy-Rollenspiele und hat durch die phantastische Welt von Gor eine Möglichkeit gefunden, beides miteinander zu vereinen. Fünf Jahre lang konnte sie in einer Partnerschaft entsprechende Spiele erfahren.

      Susanne K. genießt seit etwa 13 Jahren SM mit ihrem Ehemann, wobei sie zu etwa achtzig Prozent die devote Rolle innehat, manchmal aber auch dominant sein kann.

      Sven Dirks, 42, wohnt mit einer Frau und zweien seiner Kinder in Bonn. Seine Partnerschaft stellt eine offene 24/7-Beziehung dar, in der er die devote Rolle inne hat. Seiner dominanten Seite gibt er außerhalb der Beziehung mit Freundinnen Raum. »Ich lebe SM, seit ich 15 Jahre alt bin, seit dem 30. Lebensjahr sehr offen und öffentlich. Ich gründe und leite seit vielen Jahren SM-Gruppen (Flensburg, Bonn, SMart, BVSM, Mayday) oder arbeite bei solchen mit.« Seit einigen Jahren betreut Sven ein Sorgentelefon für Sadomasochisten.

      Vera hat seit 1998 Unterwerfungsspiele in wechselnden Beziehungen und Bekanntschaften kennengelernt. Die Dauer einer solchen Rollenverteilung (in dominant und devot) rangierte dabei zwischen einem Abend und anderthalb Jahren.

      Lady Wanda arbeitet seit knapp drei Jahren als »teilkommerzielle« Domina – das bedeutet, dass sie sich nicht als Berufsdomina bezeichnet und auch nicht vorhat, eine solche zu werden. Einen Teil ihres Lebens nimmt beispielsweise ihr Studium (Germanistik und Philosophie) ein. Als Domina hat sie Erfahrungen mit verschiedensten Devoten und/oder Masochisten sammeln dürfen. Ihre Website findet man unter www.lady-wanda.de.

      Werner, 44, sieht sich als SM-Späteinsteiger (mit 28 Jahren). Unter dem Pseudonym »Aranita« betreibt er eine zentrale Nachrichten-Website der SM-Szene sowie ein Print-Magazin: www.sm-news.de.

       Die ersten Schritte im Kerker der Lust – was jeder Anfänger wissen sollte

       Für dieses Kapitel habe ich meine Gesprächspartner erst einmal ganz allgemein gefragt, was sie denn jemandem sagen würden, der an sich erstmals devote Neigungen entdeckt und den das verunsichert.

      Julia: Gehen wir mal davon aus, dass derjenige wirklich interessiert ist, obwohl es ihn/sie verunsichert, und er mit mir reden möchte. Wahrscheinlich würde ich zuerst eine Tasse Kaffee kochen und erklären, dass diese Neigung absolut nicht selten ist, nichts mit Missbrauch in der Kindheit zu tun hat und auch keine Krankheit ist. Wer devot ist, muss nicht zwangsläufig zu wenig Liebe in der Kindheit gekriegt haben oder zu viel oder zu wenig Schläge. Das kann zwar vorkommen, das wäre aber meiner Ansicht nach nur Zufall. Danach würde ich wohl versuchen, dieser Person klarzumachen, dass man auch eine gleichberechtigte Partnerschaft innerhalb einer SM-Beziehung haben kann … und auch haben muss. Ich könnte mich nie einem Partner hingeben, dem ich nicht gleichgestellt bin. Dann würde ich noch auf allgemeine Sicherheitssachen hinweisen: nur mit jemandem spielen, wenn man ihm/ihr absolut vertraut, nichts tun, was man nicht will, niemals zu etwas überreden lassen oder etwas nur tun, weil der Partner das gerne möchte, vor einer Session abklären, was man will, Tabus feststecken und gaaanz langsam anfangen. Und als letzten Rat: ausprobieren – weil es in der Phantasie immer anders ist als in der Realität.

      Deidra: Mit dem heutigen Wissen würde ich ihn erst mal ins Netz schicken. Auf Seiten wie »Datenschlag« (www.datenschlag.org), die heute leider verstummte Seite von »Zarthart« (www.zarthart.de, meine erste gefundene Seite dazu im Netz) oder die Lustschmerz-Seite (www.lustschmerz.de), in deren Community ich mich mittlerweile tummle. Es sind unverfängliche Möglichkeiten, sich erst mal kundig zu machen, ohne dass man sich offenbart – etwas, was viele ja (aus vielfachen und verständlichen Gründen) scheuen. Gerade bei Lustschmerz finde ich es gut, dass man sich in der Community einen Nick geben kann, der keinerlei Rückschlüsse auf einen als Person zulässt, dass dieser Nick aber an die Person gekoppelt ist. Eine, wenn auch kostenpflichtige, (Netz-)Welt ohne Fakes. Dort kann man sich dann auch bedenkenlos als Newbie outen und um Rat fragen. Der Ton ist freundlich, Hilfe kommt schnell, man wird nicht ausgelacht. Ich würd dringend davon abraten, irgendwelche Pseudoratgeber und Frauenstellen (falls es eine Frau ist) zu besuchen. Im günstigsten Falle wird man belächelt, im schlechtesten als krank und pervers beschimpft. Sofern ein Partner da ist und es möglich ist, mit ihm darüber zu reden (mal einfach mit einfachen Seidentuchfesseln anfangen/anfragen und schaun, wie er reagiert), sollte man dies so früh wie möglich tun.

      Günter: Eigentlich kann ich nur raten, dass er sich gut informieren sollte, was er tut bzw. was er mit sich tun lässt. Ich rate ihm, gute Internetseiten (zum Beispiel www.domantik.de) und Bücher (zum Beispiel »Die Wahl der Qual«) zu lesen und am besten auch viele Kontakte durch Chat oder Stammtisch zu Gleichgesinnten zu knüpfen. Ebenfalls rate ich jedem, sich bei seinem ersten Spiel (oder auch nur Date) mit Unbekannten oder kaum Bekannten covern zu lassen, was ich hin und wieder auch schon selbst übernommen habe. Und manchmal gebe ich noch den Tipp, dass man seine Erwartungen nicht allzu hoch schrauben sollte, da die Wirklichkeit doch meistens nicht mit den Phantasien mithalten kann, die man sich vielleicht in vielen Jahren aufgebaut hat. Und dass ein Absturz nicht das Ende der SM-Welt ist, sondern etwas ganz »Normales«, was praktisch jedem von uns – insbesondere am Anfang und/oder mit einem neuen Partner – schon einmal widerfahren ist. Männern, die gerade erst ihr Coming-Out hatten und nun verzweifelt nach einer Partnerin suchen, rate ich obendrein zu Geduld und dazu, nicht auf Teufel komm raus zu baggern, da sie sich damit allenfalls überall unbeliebt machen.

      Andrea: Menschen, die im Begriff sind, ihre sadomasochistischen Neigungen zu entdecken, rate ich, darüber zu sprechen, oder zumindest in irgendeiner Form ihre Stimmungen zu artikulieren. Das hilft ihnen dabei, sich selbst klar darüber


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