Jonathan Auf Null. Aristidis Selalmazidis
Reset & Play again: Eines Morgens ist unser Finanzsystem tatsächlich zusammengebrochen. Mit Jonathan erleben wir hautnah, was in der Krise geschieht und wie wir überleben werden, wenn die Finanzwelt wie eine Blase endgültig geplatzt ist und unser Geld plötzlich nichts mehr wert ist. Der Welt widerfährt viel Schlimmes und auch Schönes. Jonathans Geschichte ist ein realistischer Thriller, mörderisch und menschlich. In der schlimmsten Krise offenbart sich ein geheimer Plan, die Welt zu erneuern. Wir werden niemals aufgeben. Träume sind stärker als Krisen.
Dieser Episoden-Thriller ist interaktiv! Möchten Sie Ihre Meinung zur Geschichte oder Anregungen für die zweite Episode geben?
Website und Blog zum Buch:
JonathanAufNull.wordpress.com Facebook: Jonathan Auf Null.
Der Autor
Aristidis Selalmazidis
geb. 1968
Aristidis Selalmazidis wurde 1968 als Sohn griechischer Eltern in Neuss am Rhein geboren. Er hat Biochemie, internationale Betriebswirtschaftslehre, Philosophie und Psychologie studiert. Der überzeugte Humanist berät als Wirtschaftsprofi internationale Unternehmen und Persönlichkeiten in ganzheitlicher Entwicklung bzw. Vermarktung. Sein Leitbild ist das produktive Verbinden von Mensch, Wirtschaft und Werten. Er lebt seine positive Philosophie – als Berater, Redner, Coach und Autor.
Jonathan Auf Null
Herausgegeben von Aristidis Selalmazidis
ASTERI Edition
Gestaltung: Bernd Ackermann, ackermanndesign
Copyright © 2011 Aristidis Selalmazidis
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN(epub) 978-3-95422-004-5
Jede Form der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe, Archivierung, Speicherung sowie der auszugsweise Nachdruck setzen die schriftliche Erlaubnis des Autors oder Herausgebers voraus.
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
Kontakt zum Autor Aristidis Selalmazidis
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Für die besondere Unterstützung in ganz unterschiedlicher Form danke ich Sabine Selalmazidis, Sabine Janßen, Rainer Groothuis, Saskia Martin, Bernd Ackermann, Dagmar Kamp und einigen anderen.
Jonathan Auf Null
Laß mich Davids Glück erleben:
Gib mir einen Jonathan,
Der mir sein Herz möge geben,
Der auch, wenn nun jedermann
Mir nichts Gutes mehr will gönnen,
Sich nicht lasse von mir trennen,
Sondern fest in Wohl und Weh
Als ein Felsen bei mir steh.
Gerhardt, Paul
Episode 1
Jonathan wacht auf und blinzelt in die Sonne, die durch die großen Fenster scheint. Ein wohliges Gefühl durchströmt ihn, angestrahlt und gewärmt von den Sonnenstrahlen. Er atmet glücklich ein und aus, als er sie nebenan hört. Ihm wird bewusst, dass er im Süden an der Küste aufwacht und dass sie bei ihm ist. Das sind zwei gute Gründe, Glück zu empfinden, und der Tag ist noch jung. Stella hat die Vorhänge im Schlafzimmer etwas geöffnet, damit die Sonne ihn begrüßt, bevor sie ihn küsst. Sie mag es, wenn er sie morgens richtig wahrnimmt und ansieht. Schließlich braucht er morgens etwas mehr Zeit als sie, bis er ganz da ist. Ganz bei ihr ist. Gestern Abend sind sie zusammen ausgegangen und haben sich mit Freunden zum Lieblingsgericht in das Hafenrestaurant Pizzaiole eingefunden. Es gab Muscheln in der sagenhaften Frische, vom Koch mit Safran im Sud verfeinert und begleitet vom Roséwein der Domaine Chaussee. Danach haben sie noch einen Drink in der Strandbar von Jean-Luc eingenommen. Die Cocktails hatten verführerisch leicht geschmeckt, und doch entfalteten sie – wenn auch langsam – ihre anregende Wirkung. Die leichte Jazzmusik entspannte, sorgte für ein Gefühl von Zeitlosigkeit und fesselte so alle magisch an die Bar am Strand von Cavalaire-sur-Mer. Die Gespräche drehten sich nur beim Essen ein wenig um die Arbeit und die nunmehr seit Jahren diskutierten Finanznöte der Staaten, dann aber gingen sie humorvoll dazu über, sich in Leichtigkeit und Flirt gegenseitig zu necken, und so blieb es in der Bar. Alle waren gelöster Stimmung gewesen und genossen die gemeinsame Zeit. →→Es gibt nichts zu verbessern←←, dachte Jonathan und schaute Stella in die stählern grünblauen Augen, bevor er austrank und sie alle gemeinsam die Bar verließen.
Der Gedanke geht ihm durch den Kopf, als er jetzt wach wird, und dahinter schiebt sich der Impuls, dass es Zeit für einen guten frischen Kaffee ist. Stella ist schon in den Tag gestartet, weshalb der Duft von frischem Espresso schon durch die Räume schwebt. Sie steht in der großen offenen Küche an der Bar und genießt regungslos den Blick auf die weite Bucht. Die Küstenpromenade reiht die Palmen auf wie eine Perlenkette. Beide lieben diesen eher ruhigen Küstenteil von Südfrankreich. Die Häuser mit ihren kupferroten Dächern ragen zwischen den Palmen auf. Dann bewegt sich Stella und wendet sich mit schneller Drehung dem aufgeregten Geschehen auf dem TV-Monitor zu. Sie sieht sich normalerweise keine Nachrichten an. Diese Sendung scheint sie aber ganz in ihren Bann gezogen zu haben.
Jonathan liebt es, ihre anmutigen Bewegungen zu beobachten, und beobachtet sie durch die halb geöffnete Schlafzimmertür, setzt sich kurz entschlossen auf. Da ist etwas Neues, eine nervöse Spannung in der Luft. Irgendetwas stimmt nicht. Seine Sensitivität ist so ausgeprägt, dass Stella ihn gelegentlich neckt, er hätte geradezu weibliche Instinkte. →→Was geht da vor?←←, fragt er mit besorgtem Unterton. Sie antwortet, indem sie ihren eleganten Kimono etwas glatt streicht und ihn zu sich winkt. Als er hinter ihr steht, erfasst er auf dem Bildschirm die Unruhe der Nachrichtensprecherin. Im perfekt geplanten Outfit lässt die anmutige französische Moderatorin ihre Worte und Sätze völlig ungeplant, wie eine Naturquelle einen frischen Strom von Wasser, aus sich heraussprudeln. Sie spricht noch schneller als sonst, mal überholen ihre Gedanken scheinbar ihre Worte und umgekehrt. Im Hintergrund sind in kleinen eingeblendeten Fenstern Korrespondenten von den großen Finanzzentren der Erde zu sehen.
Der Mann des Senders CNN aus New York ist der Nächste, der zu Wort kommt. Die Grafik der Kurse braucht im Grunde keine Erläuterung. Jonathan ist schlagartig hellwach. Die Linie ist rot und fällt steil ab wie ein Pfeil, der in den Boden geschossen wird. Alle Aktien, ohne Ausnahme, sind nahezu auf null gefallen – an allen Börsen der Welt, zur selben Zeit. Alle Währungen, Rohstoffe, Edelmetalle, Aktien, Fonds, Unternehmens- wie auch die Staatsanleihen sind auf einen Schlag im Prinzip wertlos. Als direkte Konsequenz