Kolloidales Silber. Josef Pies

Kolloidales Silber - Josef Pies


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Mikrometer) Rotes Blutkörperchen 7 500 nm (= 7,5 Mikrometer) Haardurchmesser (Mensch) 40 000–100 000 nm (= 40–100 Mikrometer) Menschliche Eizelle 150 000 nm (= 150 Mikrometer)

      Nachfolgend eine Übersicht, in der einige Maße in Beziehung zueinander gesetzt sind:

1 m ein Meter
= 1 000 mm = eintausend Millimeter
= 1 000 000 m m = eine Million Mikrometer
= 1 000 000 000 nm = eine Milliarde Nanometer
= 10 000 000 000 Å = zehn Milliarden Ångström

      Nachdem wir uns nun den Unterschied zwischen Kolloiden und Lösungen, zwischen elementarem Silber und Silbersalz, vergegenwärtigt haben, müssen wir wieder etwas relativieren. Bei der Herstellung von kolloidalem Silber mittels Silbergenerator entsteht leider nicht nur reines Silber, wie es wünschenswert wäre. Davon lassen sich bei diesem Prozess nur 10 % bis höchstens 25 % gewinnen. Der Rest besteht tatsächlich aus ungefährlichen Silberionen (Ag+). Nun werden Sie sich fragen, weshalb es denn dann überhaupt so wichtig ist, bei der Herstellung von kolloidalem Silber auf reines, destilliertes Wasser zu achten? Ganz einfach: Wenn sich Verunreinigungen in dem verwendeten Wasser befinden, bildet sich nur eine große Menge Silbersalz, aber kein elementares Silber.

      Eine umfassende Einführung in die Hintergründe von und die Erfahrungen mit kolloidalem Silber gibt das Buch Immun mit kolloidalem Silber. Deshalb soll hier ein kurzer geschichtlicher Abriss genügen; denn das vorliegende Buch hat seinen Schwerpunkt im praktischen Einsatz von kolloidalem Silber.

      Neben Gold und Platin ist Silber eines der begehrtesten Edelmetalle. Das weiß glänzende, weiche Silber ist das Element mit der besten elektrischen und thermischen (Wärme-) Leitfähigkeit und kommt zwanzigmal häufiger vor als Gold. Es wurde schon sehr früh zur Herstellung von Schmuck, Tafelgeschirr und Münzen verwendet.

      In der chinesischen Akupunktur wurden schon früh Silbernadeln benutzt und seit ungefähr dreitausend Jahren ist bekannt, dass Wasser länger trinkbar bleibt, wenn es in Silbergefäßen aufbewahrt wird. In fast allen Medizinrichtungen finden sich seit Jahrhunderten Hinweise auf die Bedeutung von Silber und Silberverbindungen. Selbstverständlich fehlen sie auch nicht in der Alchemie und der christlich geprägten Medizin, zum Beispiel bei Hildegard von Bingen.

      Die Tatsache, dass Silber schon in kleinster Dosierung wirksam ist, würdigte Carl von Nägeli (1817–1891) mit dem Wort „oligodynamisch“ (= „mit wenig aktiv sein“). Die Wasseraufbereitung mittels Silber (Katadyn-Verfahren) ist heute aus der Raum- und Schifffahrt, sowie dem Hotelgewerbe nicht mehr wegzudenken.

      In der Chirurgie hat Silber seinen Stellenwert zum Beispiel beim Abklemmen von Hirngefäßen oder zum Verschließen von Schädeldachdefekten (Heidenhain-Plastik).

      1881 empfahl der Leipziger Gynäkologe Carl Sigmund Franz Credé (1819–1892), dem weit verbreiteten Augentripper Neugeborener durch Einträufeln von Silbernitrat vorzubeugen. Diese Bindehautentzündung wurde häufig durch eine während der Geburt übertragene Gonorrhoe der Mutter verursacht und konnte durch die neue Methode schlagartig beseitigt werden. Deshalb war diese „Credé-Prophylaxe” sogar lange Zeit gesetzlich vorgeschrieben. Auch heute gibt es noch silbernitrathaltige Augentropfen als apothekenpflichtige Arzneimittel, die bei dieser Indikation zugelassen sind.

      Neben Silbernitrat verwendete man weitere Silberverbindungen zur Desinfektion und Entzündungshemmung. Heute muss man wegen eventueller Nebenwirkungen allerdings von der Verwendung von Silbersalzen zu Heilzwecken abraten. Eine sichere Alternative ist kolloidales Silber.

      Seit der Entdeckung des Penizillins im Jahre 1928 sah die moderne Medizin in Antibiotika eine Wunderwaffe gegen alle Bakterien. Während man sich enthusiastisch dieser Neuentwicklung zuwandte, wurde kolloidales Silber zunehmend vergessen. Erst seit sich immer mehr resistente Bakterienstämme entwickelten, denen auch mit modernsten Antibiotika nicht mehr beizukommen ist, besinnt man sich allmählich wieder auf die Vorteile kolloidalen Silbers. Und trotzdem wird auch heute noch allzu oft vorschnell ein Antibiotikum verordnet und damit unüberlegt der Bildung resistenter Bakterienstämme kräftig Vorschub geleistet.

      Die keimtötende Eigenschaft von Silber bzw. kolloidalem Silber ist also schon von alters her bekannt und in den beiden letzten Jahrhunderten beschäftigte man sich immer stärker wissenschaftlich damit. In den vergangenen zehn Jahren wurde diese Beschäftigung intensiviert und auf seriöse Beine gestellt. Interessanterweise stellen selbst Skeptiker, wenn sie sich denn dazu herablassen, sich ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen, erstaunt fest, dass etwas an der seit Langem bekannten Tatsache dran sein muss, dass kolloidales Silber mehrere hundert unterschiedliche Krankheitskeime tötet. „Wir haben schon einmal eine ähnliche Studie durchgeführt und waren erstaunt, wie gut die Ergebnisse waren.“ Das war die spontane Antwort eines Wissenschaftlers eines renommierten neutralen Forschungsinstituts auf die Frage, ob man dort eine Studie mit kolloidalem Silber durchführen könne und ob man in dieser Richtung bereits Erfahrung habe.

      Würden sich internationale Pharmakonzerne mit der Entwicklung und Vermarktung von silberhaltigen Wundauflagen und Wundpflastern befassen, wenn Sie nicht hundertprozentig von deren Wirksamkeit überzeugt wären und diese nicht auch wissenschaftlich belegen könnten? Vermutlich nicht. Genau das ist aber in den letzten Jahren geschehen. Die Tatsache, dass es sich teilweise um Medizinprodukte handelt, die strengen europäischen Qualitätskriterien unterliegen, spricht für die Ernsthaftigkeit der Forschung.

      Andere Unternehmen beschäftigen sich mit der Entwicklung sogenannter Nanotechnologien, um Werkstoffe mit kleinsten Silberpartikeln zu beschichten und auf diese Weise gegen Bakterienbefall zu schützen. Einsatzgebiete für solche Materialien in der Medizin sind beispielsweise Herzkatheter, um dem häufigen Tod durch Verkeimungen vorzubeugen. Wahrscheinlich haben auch Sie schon von „Silberkleidung“ gehört, deren überzeugende Wirkung bei Neurodermitis oder gegen die Folgen von zu viel Fußschweiß

      wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Nur am Rande seien silberhaltige Wundauflagen und -pflaster, mit Silber beschichtete Waschmaschinen, Kühlschränke und WC-Brillen erwähnt.

      All diese „neuen” Technologien verwenden Nanosilber. Ihnen liegt das gleiche Prinzip wie dem kolloidalen Silber zugrunde, das ja lediglich eine spezielle Darreichungsform von Nanosilber ist: In feuchter Umgebung werden aus elementarem Silber nach und nach Silberionen herausgelöst, die Bakterien, Viren und Pilze abzutöten vermögen. Aber auch die Silberpartikel selbst sind bioaktiv.

      Während man also in der Vergangenheit vorwiegend auf die tradierte Erfahrung baute – was in der Wissenschaft so gut wie nicht ernst genommen wird –, kann man sich heute mit Fug und Recht darauf berufen, dass die dem kolloidalen Silber zugrunde liegenden Wirkprinzipien mehr und mehr wissenschaftlich abgesichert werden. Aber was nützt die hehre Wissenschaft, wenn es an Erfahrungen und an konkreten Einsatzmöglichkeiten mangelt? Betroffene erwarten zu Recht Anwendungsbeispiele und Erfahrungsberichte. Beides finden Sie in den folgenden Kapiteln.

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      Nachweis der antibakteriellen Wirksamkeit von kolloidalem Silber. Die linke Agarschale wurde mit destilliertem Wasser, die rechte mit kolloidalem Silber befeuchtet, dann 10 Minuten lang offen stehen gelassen. Anschließend wurden die Schalen abgedeckt und bei hochsommerlichen Temperaturen „bebrütet“. Nach vier Tagen haben sich links Bakterienkolonien gebildet, rechts keine. Nach einigen weiteren Tagen war die linke Schale vollkommen überwuchert, während sich


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