NLP - das WorkBook. Joseph O'Connor
Hier sind einige Definitionen von NLP; alle zusammen vermitteln eine ganz gutes Bild.
„NLP untersucht die Struktur subjektiver Erfahrung.“
„NLP ist eine Turbo-Lernstrategie, um in der Welt Muster oder Modelle zu entdecken und zu nutzen.“ (John Grinder)
„NLP ist die Erkenntnistheorie davon, wie wir in den Zustand zurückkehren können, den wir verloren haben, nämlich den Zustand der Gnade.“ (John Grinder)
„NLP ist alles, was funktioniert.“ (Robert Dilts)
„NLP ist eine Einstellung und eine Methodologie, die zahlreiche Techniken hinter sich herziehen.“ (Richard Bandler)
„NLP ist der Einfluss der Sprache auf unser Denken und das daraus resultierende Verhalten.“
„NLP ist das systematische Studium menschlicher Kommunikation.“ (Alix von Uhde)
„NLP ist die Methode, mit der man Bestleistungen modellieren kann, damit sie wiederholbar werden.“
Nun noch zwei Geschichten, die immer mehr aussagen als bloße Definitionen …
Die erste Geschichte: Ein Junge fragte seine Mutter: „Was ist NLP?“ Die Mutter antwortete: „Das sage ich dir gleich; erst musst du noch etwas tun, damit du es verstehst. Siehst du dort deinen Opa im Sessel sitzen?“
„Klar“, antwortete der Junge.
„Frage ihn doch, wie es seiner Arthritis heute geht!“
Der Junge ging zu seinem Großvater und erkundigte sich: „Opa, wie geht es deiner Arthritis heute?“
„Ach, sie ist heute schlimmer“, erwiderte der alte Mann. „Bei feuchtem Wetter ist sie immer schlimmer. Heute kann ich kaum meine Finger bewegen.“ Schmerz durchzuckte sein Gesicht.
Der Junge ging wieder zu seiner Mutter. „Er sagte, es gehe ihm schlecht. Ich glaube, er hat Schmerzen. Sagst du mir jetzt, was NLP ist?“
„Warte noch einen Moment“, antwortete die Mutter. „Geh noch einmal zu deinem Großvater und frage ihn, was der lustigste Streich war, den du als ganz kleiner Junge ausgeführt hast.“
Der Junge lief wieder zu seinem Opa. „Opa, was war das Lustigste, was ich gemacht habe, als ich ganz klein war?“
Der alte Mann begann über das ganze Gesicht zu strahlen. „Das war eine ganze Menge: Einmal spieltest du mit deinem Freund Weihnachtsmann und ihr habt im ganzen Badezimmer Puder ausgestreut – als ‚Schnee‘. Da habe ich vielleicht gelacht – aber ich musste das Bad ja auch nicht sauber machen.“ Er blickte lächelnd in die Ferne.
„Ein andermal ging ich mit dir spazieren. Es war ein schöner Tag und du sangst ein Kinderlied, das du kurz zuvor gelernt hattest. Du sangst recht laut. Ein Passant blickte uns giftig an. Seinem Geschmack nach warst du zu laut. Ich solle dich zur Ruhe ermahnen, forderte er mich auf. Du drehtest dich um und sagtest zu ihm: ‚Wenn Ihnen mein Singen nicht gefällt, dann können Sie ja gehen und sich schwarz ärgern.‘ Und dann sangst du noch lauter …“ Der Greis gluckste.
Der Junge ging wieder zu seiner Mutter. „Hast du gehört, was Opa erzählte?“, wollte er wissen.
„Ja“, entgegnete die Mutter. „Mit ein paar Worten hast du seine Stimmung verändert. Das ist NLP.“
Die zweite Geschichte: Ein Weiser ritt eines Abends bei Sonnenuntergang in ein Wüstendorf. Er stieg von seinem Kamel ab und bat einen Dorfbewohner um ein Glas Wasser. Der Dörfler reichte es ihm. Der Reisende trank das ganze Glas leer. „Danke“, sagte er, „kann ich Ihnen auch irgendwie behilflich sein, bevor ich weiterreise?“
„Durchaus“, erwiderte der junge Mann. „In unserer Familie herrscht Streit. Ich bin der jüngste von drei Brüdern. Unser Vater verstarb kürzlich, Gott habe ihn selig, und sein ganzer Besitz war eine kleine Kamelherde. Siebzehn Kamele, um genau zu sein. Er bestimmte in seinem Testament, dass mein ältester Bruder die Hälfte der Herde bekommen solle, mein mittlerer Bruder ein Drittel und ich ein Neuntel. Aber wie können wir siebzehn Kamele so aufteilen? Wir wollen ja kein Kamel schlachten, denn lebendig sind sie viel wertvoller.“
„Bring mich zu dir nach Hause“, antwortete der Weise.
Beim Eintreten sah er die beiden anderen Brüder und die Witwe am Feuer sitzen und diskutieren. Der jüngste Bruder unterbrach sie und stellte ihnen den Reisenden vor.
„Warten Sie“, sagte der weise Mann, „ich glaube, ich kann Ihnen helfen. Hier, ich schenke Ihnen mein Kamel. Jetzt haben Sie achtzehn Kamele. Eine Hälfte bekommt der älteste Sohn, das sind neun Kamele. Ein Drittel bekommt der mittlere Sohn, das sind sechs Kamele. Und ein Neuntel bekommt mein Freund hier, der jüngste Sohn. Das sind zwei Kamele.“
„Das sind insgesamt nur siebzehn Kamele“, meint der jüngste Sohn.
„Ja, durch einen glücklichen Zufall ist das übrige Kamel dasjenige, das ich Ihnen gab. Wenn Sie es mir freundlicherweise zurückgeben könnten, dann setze ich meine Reise fort.“
Und das tat er.
Inwiefern ist NLP wie das achtzehnte Kamel? – Es könnte sein, dass ein Weiser NLP in eine Problemsituation einbringt, dass sich das Problem dann rasch löst und dass NLP dann wieder verschwindet, als ob es nie da gewesen wäre.
Die Säulen des NLP
NLP beruht auf sechs Grundprinzipien. Sie werden als die „Säulen des NLP“ bezeichnet.
1.Sie – Ihr emotionaler Zustand und Ihre Fertigkeiten
Sie sind der wichtigste Bestandteil jeder NLP-Intervention. Durch Ihr Tun erwecken Sie NLP zum Leben. Wie man mit einem Werkzeug sowohl ein wunderbares Kunstwerk erschaffen als auch Schrott produzieren kann, so kann man auch NLP gut oder schlecht anwenden. Ihr Erfolg hängt von Ihren Ressourcen und Fertigkeiten ab. Je kongruenter Sie sind, desto erfolgreicher werden Sie sein. Kongruenz bedeutet, dass Ihre Ziele, Überzeugungen und Werte mit Ihrem Handeln und Ihren Worten übereinstimmen, dass Sie also auch tun, was Sie predigen, und predigen, was Sie tun.
2.Die Vorannahmen – die Prinzipien des NLP
Die Vorannahmen des NLP sind seine Leitlinien, die Ideen oder Überzeugungen, die vorausgesetzt, das heißt als selbstverständlich angesehen werden und an denen sich das Handeln orientiert.
3.Rapport – die Qualität von Beziehungen
Rapport beschreibt die Qualität von Beziehungen, die zu gegenseitigem Vertrauen und Verständnis führt. Wir stellen Rapport her, indem wir die Art und Weise, wie unser Gegenüber die Welt sieht, verstehen und respektieren. Das ist so, wie seine oder ihre Sprache zu sprechen. Für gute Kommunikation ist Rapport von ausschlaggebender Bedeutung. Wenn Sie Rapport haben, fühlen sich die anderen anerkannt und reagieren sofort aufgeschlossener. Rapport kann man auf vielen Ebenen herstellen, immer jedoch geht es um die Aufmerksamkeit und den Respekt anderen gegenüber. Man kann Rapport sofort aufbauen und er kann sich im Laufe der Zeit in Vertrauen verwandeln.
4.Ziele – wissen, was Sie wollen
Eine grundlegende Fertigkeit des NLP ist es, sich über seine eigenen Ziele im Klaren zu sein und die Ziele anderer erfragen zu können. Im NLP geht es darum, in allen Situationen zielorientiert zu denken, damit wir immer absichtsvoll handeln. Ein Ziel ist der Zustand, den Sie erreichen wollen; eine Aufgabe ist das, was Sie tun, um Ihr Ziel zu erreichen.
Zielorientiertes Denken besteht aus drei Komponenten:
•Erkennen Sie Ihre momentane Situation – Ihren gegenwärtigen Zustand.
•Erkennen Sie Ihre erwünschte Situation – den Zustand, den Sie erreichen möchten.
•Planen Sie Ihre Strategie – wie Sie von dem einen zu dem anderen Zustand kommen, indem Sie Ihre vorhandenen Ressourcen nutzen oder sich neue verschaffen.
5.Feedback – Woran