Shannon und der Falke von Chihuahua: Shannon 20. John F. Beck

Shannon und der Falke von Chihuahua: Shannon 20 - John F. Beck


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höre er nichts. Er tauchte die Hände in den Tümpel.

      »Bleib so liegen, Hombre! Das Schnappen von Gewehrschlössern folgte dem scharfen Befehl.

      Shannon zuckte zusammen, bewegte sich nicht mehr. Schritte kamen hinter ihm durch die Senke. Zwei Männer. Das beklemmende Gefühl, dass zwei Gewehre auf seinen Rücken zielten! Shannons Muskeln spannten sich. Gleich musste er schneller als der Tod sein!

      Eine kehlige Stimme rief: „He, Carranza, zum Teufel, wo steckst du? Schläfst du? Siehst du nicht, dass wir ihn haben?“

      Shannon schnellte herum. Sein Revolver flog hoch. Die beiden verblüfften Soldados waren acht Schritte vor ihm. Nahe genug für Shannon, zwei Meisterschüsse zu riskieren. Schüsse, die so rasch hintereinander blitzten, dass ihr Knall verschmolz. Die Kugeln prellten den Mexikanern die Karabiner aus den Händen. Fassungslos starrten sie den Gringo an, der sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit erhob und sie angrinste.

      „Buenas Dias. Señores! Nun seid mal so nett und schnallt eure Gürtelkanonen ab! Wartet nicht auf euren Freund Carranza. Der schläft tief und fest.“

      Zähneknirschend gehorchten sie.

      „Bring die Pferde her!“, befahl Shannon dem Mann, der eine Messernarbe über dem rechten Auge hatte. Vergiss das Wiederkommen nicht! Ich hab deinen Amigo als Faustpfand.“

      Der Kerl spuckte Shannon vor die Füße, tauschte einen Blick mit seinem Gefährten und wandte sich achselzuckend ab. Der andere schwitzte. Shannons Waffe zielte auf ihn, aber sein flackernder Blick folgte dem Narbigen. Seine Mundwinkel begannen immer heftiger zu zucken, je weiter sich der andere Mexikaner entfernte. Dann blickte er ängstlich auf Shannons Revolver.

      „Bei der heiligen Mutter von Guadalupe, schießen Sie nicht, Señor!“, flüsterte er atemlos. Er wird keine Rücksicht auf mich nehmen, sondern versuchen Sie zu töten, um nicht selbst von Capitan Ortega an die Wand gestellt zu ...“

      Er kam mit dem Satz nicht zu Ende. Wenige Schritte vor den Felsen am Senkenrand wirbelte der mit der Messernarbe herum und hatte plötzlich wie durch Zauberei einen Revolver in der Faust, der unter seiner Uniformjacke versteckt gewesen sein musste. Shannon schleuderte sich zur Seite, stieß den Six-Shooter hoch.

      Da krachte ein Gewehr, Der Narbige krümmte sich wie unter einem Peitschenschlag. Der Revolver entfiel ihm. Er brach über der Waffe zusammen.

      Shannon rollte über den Sand, hörte nochmals das Schmettern des Gewehrs und sah auch den zweiten Mexikaner fallen, ebenfalls mit einem Revolver in der Faust, den er blitzschnell unter der Uniform hervorgebracht hatte. Ein deutlicher Beweis dafür, wie hartgesotten und gerissen die Kerle waren, die Ortega in seine Rebellenjäger-Truppe versammelt hatte. Aber Shannon fühlte keinen Groll mehr gegen diese wilden Burschen. Bitterkeit schnürte seine Kehle zu, als er die weit aufgerissenen Augen sah, die blicklos in den allmählich verblassenden Himmel Mexikos starrten.

      Hufe klapperten zwischen den Felsen über der Senke. Müde wandte sich Shannon dem Reiter zu, der mit einem zweiten Pferd im Schlepp den steinigen Hang herabkam. Ein großer, sehniger Mann, dessen Kleidung den Nordamerikaner verriet. Ein scharfgeschnittenes, von einem blonden Bart umrahmtes Gesicht mit durchdringenden blauen Augen. Augen, in denen es keinen Schimmer Bedauern gab. Die beiden Toten in der Senke schienen für den lässig Heranreitenden schon nicht mehr zu existieren. Der Fremde stützte den Kolben einer siebenschüssigen Spencer auf den rechten Oberschenkel, als er beide Pferde vor Shannon zum Stehen brachte.

      Shannon brauchte gar nicht erst auf den tiefhängenden Colt des Sehnigen zu blicken, um zu erkennen, dass er einen gefährlichen Gunman vor sich hatte. Die kalten blauen Augen, die ihn abschätzend musterten, verrieten genug. Der Blondbärtige schob mit dem Gewehrlauf lässig den Stetson aus der Stirn.

      „Lew Ryman“, stellte er sich vor.

      „Schätze, ich bin da gerade zur rechten Zeit gekommen. Da steht ein Gaul für dich, Amigo. Steig auf. Verschwinden wir lieber, bevor noch mehr von Ortegas Leuten kommen.“

      Shannons Gedanken wirbelten, aber seine Miene war ausdruckslos.

      „Das ist keines von den Pferden der Soldados“, sagte er ruhig.

      Der Blonde grinste.

      „Ich hab den Gaul extra für dich mitgebracht, sozusagen als Geschenk von meinem Boss, Elam Franklin.“

      Shannon runzelte die Stirn. „Bist du sicher, dass ich der richtige Mann dafür bin? Mein Name ist Shannon. Ich kenne niemand, der ...“

      „Red nicht lange! Glaub mir, du bist der richtige Mann, egal, wie du heißt, wer du bist, wo du herkommst. Wir haben beobachtet, wie du mit Santillo vor den Soldados geflohen bist, das genügt.“

      Shannon kniff die Augen zusammen.

      „Das heißt also, du treibst dich schon die ganze Zeit in meiner Nähe herum, ohne es für nötig zu halten, mir dieses Pferd als Geschenk deines Bosses zu überlassen.“

      Ryman lachte hart. „Na und.“ Ich wollte sehen, wie du mit den Soldados fertig wirst.“

      „Du wolltest, dass sie sterben, damit es kein Zurück mehr für mich gibt! Du meinst, nun hab ich keine andere Wahl, als mit dir zu deinem Boss zu reiten.“

      „Ist es nicht so? Aber keine Sorge, ich rechne nicht auf deine Dankbarkeit. Ich bin auch sicher, dass du ohne mich mit ihnen fertig geworden wärst. Ich sagte ja, du bist genau der richtige Mann.“

      „Was will dein Boss von mir?“

      „Er will dich reich machen“, grinste der blondbärtige Revolvermann spöttisch. „Natürlich musst du auch ein bisschen was dazu tun. Aber das wird dir Franklin selbst sagen. Er wartet im Camp auf dich.“

      „Von mir aus kann er Warten.“

      „Das klingt nun wirklich nicht sehr nach Dankbarkeit“, meinte Lew Ryman schleppend.

      Shannon lächelte grimmig.

      „Ob du’s glaubst oder nicht, Ryman, ich hab gar nicht den Wunsch, reich zu werden, zumindest nicht auf die Weise, wie sich dein Boss das sicherlich vorstellt.“

      „Ich führe nur Befehle aus. Und mein Befehl lautet, dich zu ihm zu bringen. Ich lasse dir keine Wahl, Shannon. Steig auf!“

      Die Mündung des Spencergewehrs zielte auf Shannons Herz.

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