Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten. Mara Laue

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erreichen.

      Die Funk-Z.

      Die Gardisten folgten Kurt einen Korridor entlang.

      Hinter der nächsten Biegung griffen zwei überraschte Kelradan zu ihren Strahlenpistolen. Noch ehe sie damit irgendwelchen Schaden anrichten konnten, wurden sie durch Paralysatoren niedergestreckt.

      Kurt nahm beide Strahlenpistolen an sich. Eine warf er André Souan zu, der sie sicher mit der Linken fing.

      "Weiter!", forderte Kurt.

      Sie erreichten einen Antigravschacht, mit dem sie sich in das nächst höhere Deck tragen ließen.

      Alarmsirenen schrillten längst durch den Doppelkugelraumer.

      Aber offensichtlich befanden sich nicht mehr genügend bewaffnete Verteidiger an Bord, um einen vernünftigen Widerstand zu organisieren.

      Kurts Trupp erreichte die Zugangstür zur Funk-Z.

      Die Öffnungsautomatik war abgeschaltet.

      Konzentriertes Strahlfeuer aus Cabezas' Pistole setzte das elektronische Schloss außer Gefecht. Die Tür ließ sich nun zur Seite schieben.

      Die ersten Gardisten stürzten in die Funk-Z.

      Unter ihnen André Souan und Nick Gonglor.

      Vier Kelradan befanden sich in der Funk-Z. Sie waren mit Strahlpistolen bewaffnet. Aber eher einer von ihnen in der Lage war, seine Waffe einzusetzen, wurden sie allesamt durch Paralysator-Feuer betäubt.

      Kurt wandte sich Roy Cabezas.

      "Jetzt sind Sie dran."

      Cabezas lächelte. "Von den Kelradan können wir jedenfalls niemanden mehr fragen, wie man in die Rechnersysteme des Schiffes hineinkommt", stellte er mit einem kurzen Blick auf die Bewusstlosen fest.

      *

      Cabezas' Blick glitt kurz über die Anzeigen und Displays auf den Konsolen. Er wandte sich einem der Terminals zu, ließ die Finger darüber gleiten. Projektionen erschienen.

      Kurt Farmoon sah dem ersten Mann auf dem Mars mit Erstaunen zu.

      Offenbar erfasste Cabezas die Funktionen des Bordrechners der Kelradan innerhalb weniger Augenblicke intuitiv.

      Ein Ruck ging durch seinen Körper. Er wandte sich an den ihm am nächsten stehenden Gardisten. Das war Nick Gonglor.

      "Die Phase des Hypersenders ist offen. Jagen Sie die Warnung an die CALLISTO hinaus!"

      "Ja, Sir!", murmelte Gonglor und gehorchte. "Hier spricht Schütze Nick Gonglor vom Manöverzug unter Fähnrich Farmoon. Auf Eldorado hat eine Invasion durch ein 400-m- Raumschiff der Kelradan stattgefunden. Der Vorposten und die Sternschnuppe SPECTRAL sind vernichtet..."

      Cabezas wandte sich inzwischen einer anderen Konsolen zu.

      Wieder tanzten seine Finger in atemberaubendem Tempo über das Terminal. Für jeden, der sich nicht eingehend mit der Raumfahrt- und Computertechnologie der Kelradan beschäftigt hatte, wäre das Auffinden der einzelnen Rechnerfunktionen normalerweise mit einer langwierigen Suche verbunden gewesen.

      Für Cabezas galt das nicht.

      Während seiner Jahre in der Gefangenschaft des Marsrechners hatte er eine Art intuitiver Verbindung zu dessen künstlicher Intelligenz aufbauen können, die sich offensichtlich auch auf andere Rechnersysteme übertragen ließ.

      Einige der Anzeigen flackerten plötzlich.

      Projektionen begannen zu flimmern, lösten sich teilweise auf.

      "Was ist los?", fragte Kurt.

      "Keine Panik", erwiderte Cabezas. "Da versucht uns gerade jemand die Energie abzudrehen, aber sie waren nicht schnell genug."

      Die Projektionen stabilisierten sich wieder.

      "Ich habe mich in das Rechnernetz des Raumschiffs eingeklinkt und habe jetzt den alleinigen Zugriff auf die gesamte Energieversorgung", erklärte Cabezas. Ein dünnes Lächeln umspielte seine Lippen. Leise fügte er noch hinzu: "Aber das werde ich erst ausnutzen, wenn ich weiß, wo die Gefangenen sind..."

      Wieder bediente der Kommandant der SPECTRAL das Terminal mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit. Erstaunlich, wie sicher er schon nach wenigen Augenblicken mit dem Rechnersystem umzugehen weiß, ging es Kurt voller Bewunderung durch den Kopf. Andere könnten das selbst nach monatelangem Training nicht so gut!

      Roy Cabezas aktivierte eine schematische Drei-D-Darstellung des Schiffs.

      Anschließend ließ er das Innere des 400-m-Raumers nach Bio-Impulsen von Terranern durchsuchen.

      Binnen Sekunden wurde er fündig.

      "Das ist Deck 12, Sektion 3", erkannte Kurt. "Wir müssen ein Stück abwärts."

      "Prägen Sie sich gut ein, wo die Gefangenen sich befinden, Fähnrich Farmoon."

      "Schon gesehen."

      "Ich werde jetzt sämtliche noch im Einsatz befindlichen Roboter der Kelradan deaktivieren und den Rechner anschließend zum Absturz bringen. Dann läuft hier gar nichts mehr."

      "Hauptsache, die Energieversorgung der Antigravschächte wird nicht in Mitleidenschaft gezogen", sagte Kurt. "Die brauchen wir nämlich noch."

      "Keine Sorge, Fähnrich."

      Wieder glitten Cabezas' Finger über das Terminal. Die Projektionen verschwanden. Auf den Displays erschienen wirre Zeichen.

      "Schätze, Karalaitis und sein Trupp werden es von nun an da draußen etwas leichter haben", kommentierte Nick Gonglor das Vorgehen des Computergenies.

      Roy Cabezas atmete tief durch.

      "Geschafft!", stellte er fest.

      "Dann nichts wie los!", meinte Kurt.

      Doch im nächsten Moment blieben sowohl der Fähnrich als auch seine Männer wie erstarrt stehen.

      Eine Lautsprecher-Stimme schallte durch die Funk-Z.

      Roy Cabezas schaltete den Translator ein, den er neben seiner Strahlenpistole am Gürtel trug.

      "Selbstzerstörungssequenz aktiviert! Achtung! Selbstzerstörungssequenz aktiviert!"

      Cabezas trat noch einmal zu dem Terminal, von dem aus er den Bordrechner zum Absturz gebracht hatte.

      Er blickte auf die Displays...

      "Verdammt...", murmelte er.

      "Was ist los?", fragte Kurt.

      "Offenbar existiert ein autarkes Selbstzerstörungssystem, das über den Bordrechner nicht zu beeinflussen ist", stellte Cabezas fest. "Ich nehme an, dass es automatisch in der Sekunde aktiviert wurde, als das Schiff durch den Ausfall des Bordrechners wehrlos wurde."

      Die Lautsprecheransage wiederholte ihre Warnung monoton.

      "Selbstzerstörungssequenz aktiviert", schnarrte es auf Standard-Sprech aus dem Translator an Cabezas' Gürtel. "Selbstzerstörung erfolgt in genau... 15 Minuten."

      Mit minimaler Verzögerung hatte der Translator die Zeitangabe in die auf Terra übliche Maßeinheit umgerechnet.

      Kurt wandte sich Cabezas zu.

      "Keinerlei Zugriffsmöglichkeit?", vergewisserte er sich noch einmal.

      Cabezas schüttelte den Kopf.

      Wenn ein Mann mit seinen Fähigkeiten keinen Weg sieht, um die Selbstzerstörungssequenz zu stoppen, dann gibt es auch keine, durchzuckte es den Fähnrich.

      Über Communicator Phone stellte er eine Verbindung zu Wladimir Krylenko her.

      "Wlad, ihr startet den X-Space JUMPER


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