Seewölfe - Piraten der Weltmeere 615. Sean Beaufort

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hören.

      Der Spanier zog bedächtig seine Stiefel an und sagte sich, daß ihm ein Bad in sehr viel warmem Wasser nicht schaden würde. Den anderen Seewölfen, dachte er mit breitem Grinsen, wohl auch nicht.

      Einige Minuten lang schimpfte Sir John, der Papagei, in verschiedenen Sprachen. Er weckte mit einem langen spanischen Fluch, den ihm Don Juan beigebracht hatte, nicht nur den Schimpansen, sondern auch jeden anderen an Bord.

      Die Schiffsglocke ertönte. Zwei Glasen. Eine Stunde war vorbei, und als die Segelcrew die Schebecke wieder auf den anderen Bug brachte, teilten Susan, der Kutscher und Mac die Köstlichkeiten ihrer hochherrschaftlichen Küche aus.

      So nannten sie jedenfalls das Essen, das sie aus den Resten der Vorräte zusammengekratzt hatten.

      Die Schebecke schob sich jetzt auf die „Explorer“ zu. Don Juan hörte aus den Fragen und Antworten der Seewölfe heraus, daß noch immer nicht Land in Sicht war. Er zuckte mit den Schultern und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

      Die Zwillinge begrüßten ihn, als er zu Susan und dem Kutscher trat und gähnte.

      „Hilfst du uns, Don Juan? Wir sind heute die guten Samariter auf der ‚Explorer‘.“

      Don Juan empfing einen Becher voll Kaffee, verbrannte sich daran beinahe die Finger und biß in das fette Brotstück, auf dem eine Scheibe krümeliger Käse lag.

      „Natürlich helfe ich euch“, sagte er. „Haben wir überhaupt noch etwas, das wir den armen Auswanderern bringen können? Und der Crew?“

      „Nicht mehr viel. Aber die beiden haben tatsächlich noch einen kräftigen Tee und eine Suppe aus Brotresten und Fleischbrocken fertiggebracht. Doch dann ist es vorbei mit unseren Spenden“, erklärte Hasard junior.

      Der Kutscher nickte nachdrücklich und sagte hart: „Er hat recht. Die letzten Vorräte, Don Juan.“

      „Bitter“, murmelte der Spanier und freute sich, daß er etwas zwischen den Zähnen hatte. „Das sollten wir ihnen drüben an Bord aber nicht gerade als beste Neuigkeit erzählen.“

      „Nicht beabsichtigt“, entgegnete Philip junior. „Schon gestern war ihr Dank etwas gequält, wenn ich das so sagen darf.“

      „Ich kann’s verstehen“, meinte Susan Fletcher. „Ich weiß ja, wie es bei uns auf der ‚Discoverer‘ war. Jeder beneidet euch. Alles Schlechte ist auf dem eigenen Schiff, und der Himmel auf See, das seid ihr und die Schebecke.“

      „Übertreiben Sie nicht ein wenig, Madam?“ fragte Hasard junior.

      „Im Ernst. Wenn die Aussiedler noch länger hungern, werden sie euch zu hassen anfangen.“

      Don Juan schaute in Susans Augen und erkannte, daß die Frau die Wahrheit sprach. Er seufzte leise und beendete ohne Eile seine erste Mahlzeit. Dann gingen seine Blicke hinüber zu der nassen, ramponierten Bordwand der alten Galeone. Von außen sah man der „Explorer“ nicht an, welcher Zustand in ihren Decks und Laderäumen herrschte.

      Hasard rief vom Achterdeck: „Alle Mann klar zum Aufentern? Wir werden von Kapitän Toolan erwartet. An die Arbeit, Freunde!“

      „Los, gehen wir“, sagte Don Juan.

      David Fletcher half ihnen, die Behälter voller Suppe und die Fäßchen mit Tee in die Kuhl zu schleppen. Die Seewölfe bereiteten sich auf das Manöver vor, das ohne großen Aufwand und blitzschnell vor sich ging.

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