Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551. Burt Frederick

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 551 - Burt Frederick


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Seine angestrengten Gedanken waren ihm an der Nasenspitze anzusehen. Nahmen sie ihn nun auf den Arm? Oder nahmen sie ihn ernst? Er beschloß, das letztere als gegeben anzunehmen, denn dabei konnte er am besten sein Gesicht wahren.

      Ben Brighton meldete sich zu Wort.

      „Ich bin dafür, daß wir umkehren“, sagte der Erste Offizier. „Wir verschaffen uns ein brauchbares Schiff und segeln durch den Indischen Ozean und den Pazifik zurück zum Stützpunkt.“

      Hasard sah, daß etliche der Männer beipflichtend nickten. Bens Vorschlag war keineswegs von der Hand zu weisen.

      „Ich bin anderer Meinung“, sagte Hasard trotzdem. „Denken wir daran, was uns die Geschichte lehrt. Was die großen Entdecker fanden, wäre niemals gefunden worden, wenn sie bei jedem kleinen Sturm aufgegeben hätten. Und die wichtigen neuen Schiffahrtsrouten wurden auch nicht von Männern entdeckt, die die Hände in den Schoß legten und sich von lauen Lüften tragen ließen. Ist es etwa das erste Mal, daß wir ein Schiff verlieren? Haben wir nicht Gold und Perlen genug gerettet? Sollten wir also nicht an der Aufgabe festhalten, die wir uns selbst gestellt haben?“

      „Ich bin dafür“, sagte Dan O’Flynn. „Wie ich das Kartenmaterial einschätze, könnten wir kurz vor dem Ziel sein. Ich halte es für unsinnig, jetzt abzubrechen.“

      „Betrachten wir es doch einmal nüchtern“, fügte Don Juan de Alcazar hinzu. „Mit der ‚Santa Barbara‘ hätten wir die Fahrt auf dem Tigris wohl ohnehin nicht fortsetzen können. Ich will damit nicht sagen, daß der Verlust so ohne weiteres zu verschmerzen ist. Aber wir sollten auch die Tatsachen angemessen berücksichtigen.“

      Hasard nickte Big Old Shane zu, der die Hand erhoben hatte.

      „Mir gefällt es nicht“, sagte der Schmied von Arwenack, „daß Mister Brighton als Miesmacher hingestellt werden könnte. Seine Überlegungen sind durchaus angebracht. Bevor wir auch das letzte verlieren, was wir noch haben, sollten wir wirklich gründlich nachdenken, ob sich die ganze Sache lohnt.“

      „Richtig!“ rief Luke Morgan, nachdem er sich gemeldet hatte. „Ich schlage vor, die Dinge nüchtern zu betrachten: Ist dieser Fluß, dieser Tigris, etwa ein brauchbarer Schiffahrtsweg? Wir haben es doch wohl am eigenen Leib zu spüren gekriegt, was davon zu halten ist.“

      Ben Brighton lächelte gerührt.

      Beifälliges Nicken war ebenso zu sehen wie verständnisloses Kopfschütteln.

      „Darf ich auch etwas sagen?“ rief Philip Killigrew. Zwischen ihm und seinem Zwillingsbruder Hasard lag wie üblich die Wolfshündin. Plymmie hatte voller Behagen den Kopf auf die ausgestreckten Vorderläufe gebettet.

      „Natürlich“, sagte der Seewolf und lächelte seinen Söhnen zu. „Ich denke, keiner hält euch für halbwertige Crewmitglieder.“

      In den Mienen der Männer war unumwundene Zustimmung zu lesen.

      „Ich möchte an das Material erinnern, das wir gefunden haben“, sagte Philip. „Die unbekannten Kaufleute, die da ihre Beobachtungen niedergeschrieben haben, können keine Dummköpfe gewesen sein. Die Art und Weise, wie sie geschrieben und gezeichnet haben, läßt vermuten, daß es sich um kluge Menschen handelte Sollten sie einen Grund haben, Phantastereien nachzugehen?“

      Die Worte des jungen Killigrew blieben nicht ohne Wirkung. Der Seewolf erkannte es deutlich. Er verbarg seine Freude tief in seinem Inneren. Doch er nahm zur Kenntnis, daß seine Söhne – Philip ebenso wie Hasard – brillant zu argumentieren und zu formulieren verstanden. Sie waren in der Lage, einen Sachverhalt nüchtern abzuwägen und mit wenigen Worten die entscheidenden Kernpunkte bloßzulegen.

      „Knüpfen wir da an“, sagte der Seewolf. „Es sind in der Tat keine Phantastereien, denen wir auf den Grund gehen wollen. Wir suchen nicht etwa den Jungbrunnen oder El Dorado. Was wir suchen, könnte real sein, denn es ist mit realem Material belegt.“

      „Soll das heißen“, rief Old Donegal aufgebracht, „daß der Jungbrunnen Phantasterei sei?“

      „Ja“, sagte der Seewolf trocken.

      „Was?“

      „Ja!“

      Der alte O’Flynn schien in sich zusammenzusinken. Er schüttelte den Kopf und murmelte Unverständliches vor sich hin. Es veranschaulichte, daß er keine Hoffnung mehr hatte, jemals richtig verstanden zu werden. Der Jungbrunnen, eines seiner Lieblingsthemen, war zugleich sein wundester Punkt.

      Nach kurzer Fortsetzung der Diskussion einigten sich die Männer auf einen Kompromiß. Sie wollten in Ninive weitere Nachforschungen anstellen und die Erfolgsaussichten ihres Plans gründlich überprüfen. Gab es den geringsten Hinweis, daß ein Erfolg möglich war, dann würden sie ihren Weg fortsetzen.

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