Seewölfe - Piraten der Weltmeere 137. Fred McMason

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 137 - Fred McMason


Скачать книгу
mit einem hellwachen, aufmerksamen Blick auf den schlanken schwarzhaarigen Jungen und den hochgewachsenen schwarzhaarigen Mann, die beide die gleichen eisblauen Augen, das gleiche energische Kinn, die gleichen kühngeschnittenen Züge hatten.

      Im nächsten Moment entspann sich zwischen den Zwillingen eine heftige, erregte Unterhaltung, von der niemand ein Wort verstand.

      Immer wieder sahen sie zu dem verblüfften Seewolf hinüber. Und schließlich zerrte Hasard junior seinen Bruder am Ärmel zum Niedergang – in der eindeutigen Absicht, sich wieder in die Kammer im Achterschiff zurückzuziehen.

      Ihr Vater hörte sie immer noch eifrig debattieren, als er vorsichtshalber die Tür wieder abschloß.

      Und dabei überlegte er, ob Batuti nicht vielleicht doch die einzig richtige Idee gehabt hatte, als er vorschlug, „einen Türken klauen“ zu gehen.

      Um dieselbe Zeit hatten Dan O’Flynn und Smoky wieder den Platz erreicht, auf dem die Gaukler ihr großes, buntes Zelt aufgeschlagen hatten.

      Jetzt bei Tageslicht wirkte es etwas verblichen. Drinnen klapperte Geschirr, und irgendwo summte eine liebliche Frauenstimme. Dan und Smoky duckten sich in den Schatten eines Mauerbogens und betrachteten die Gruppe der Männer vor dem Zelt, die mit Händen und Füßen aufeinander einredeten.

      In dem ziegenbärtigen Burnusträger erkannten sie den Zauberer, der sein Publikum so überzeugend mit dem Zwillings-Trick verblüfft hatte. Jetzt wirkte er sehr erbittert und fuchtelte mit einem glitzernden Bündel, seinem zusammengerollten Zaubermantel. Auch Achmed Ali, der Messerwerfer, und der greisenhafte Liliputaner hatten sich zu der Versammlung gesellt, außerdem ein halbes Dutzend muskulöser Kraftmenschen und der Bursche mit dem Vollmond-Gesicht, der sich als Feuerschlucker betätigte. Die restlichen Männer schienen Einheimische zu sein – und Dan O’Flynn hatte den Eindruck, daß sie den Gauklern irgendeine wichtige Neuigkeit erzählten.

      Er konnte sich auch denken, welcher Art sie war.

      Die Turnvorführung der Zwillinge in den Wanten hatte Zuschauer gefunden. Zumindest einer der beiden war vom Kai aus deutlich zu sehen gewesen – und es mochte leicht sein, daß die Leute den Jungen in ihm erkannt hatten, den der Zauberer während der Vorstellung in der Erde versinken und wieder vom Himmel fallen ließ.

      Auf jeden Fall steigerte sich die Erregung der Gaukler zum Spektakel.

      Sie palaverten noch eine Weile, dann warf sich der Zauberer mit großer Geste seinen Umhang um die Schultern. Auf seinen Wink hin setzten sich zwei Muskelmänner und der Feuerschlucker in Bewegung. Die ganze Gruppe marschierte ab – und es gab keinen Zweifel daran, daß sie den Weg zum Hafen einschlugen.

      „He!“ brummte Smoky überrascht. „Die wollen doch wohl nicht die alte ‚Isabella‘ angreifen?“

      „Zu viert? Dir ist wohl ein Koffeynagel auf die Rübe gefallen.“

      „Aber zum Hafen gehen sie, oder?“ beharrte Smoky.

      „Na und? Wahrscheinlich wollen sie herumschnüffeln. Wenn sie den verdammten Messerwerfer mitgenommen hätten, würde ich ja auch sagen, Vorsicht ist die Mutter der heilen Rumflasche. Aber so …“

      „Und wenn – eh, ich meine, wenn dieses komische Rübenschwein nun wirklich so was wie’n Zauberer ist?“

      „Dir ist wohl die Sonne nicht bekommen, was?“

      Dan widmete dem Kameraden einen vernichtenden Blick und wandte sich wieder der Beobachtung des Gaukler-Lagers zu. Im Innern des großen Zeltes klapperte immer noch Geschirr. Dan ignorierte Smokys beleidigtes Gebrummel und schnupperte, weil der Duft des kräftigen aromatischen Gebräus durch die Luft zog, das sie hierzulande Kaffee nannten.

      Wenig später roch es auch noch nach Hammelpastete, und Dan gelangte zu der Erkenntnis, daß sein eigenes Frühstück schon reichlich lange zurücklag.

      Er lenkte sich ab, indem er die bunten Wagen betrachtete, die den Gauklern gehörten. Ein paar davon schienen als Unterkünfte zu dienen, andere waren mit massiven Eisengittern ausgestattet und wurden als Käfige benutzt. Ein ausgewachsener Braunbär blinzelte träge in die Sonne. Tauben gurrten, und Dan fragte sich, wo sie versteckt waren, bevor der Zauberer sie aus dem Hut holte. Natürlich gab es auch Pferde, Kamele, Esel – und ein Riesenexemplar von Pythonschlange, das sich träge im heißen Staub ringelte, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt.

      „Verrückt“, brummte Dan. „Ich kann mich nicht erinnern, daß bei der Vorstellung ein Schlangenbeschwörer mitgewirkt hätte.“

      Smoky schwieg.

      Dan beobachtete die Python. „Ganz schönes Biest, was?“

      Smoky schwieg.

      „He! Hat es dir die Sprache verschlagen?“

      Smoky schwieg immer noch, und Dan fand es verdammt übertrieben, sich wegen des bißchen Flachses wie eine beleidigte Jungfrau aufzuführen.

      Er holte tief Atem, drehte sich um – und schnitt ein Gesicht, das fatal an den berühmten Ochsen vor dem neuen Scheunentor erinnerte.

      Nur, daß ihn Smoky nicht deswegen aufziehen konnte.

      Der war nämlich verschwunden, als hätte der Erdboden ihn verschluckt.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4QAYRXhpZgAASUkqAAgAAAAAAAAAAAAAAP/sABFEdWNreQABAAQAAAAeAAD/4QN6aHR0cDov L25zLmFkb2JlLmNvbS94YXAvMS4wLwA8P3hwYWNrZXQgYmVnaW49Iu+7vyIgaWQ9Ilc1TTBNcENl aGlIenJlU3pOVGN6a2M5ZCI/PiA8eDp4bXBtZXRhIHhtbG5zOng9ImFkb2JlOm5zOm1ldGEvIiB4 OnhtcHRrPSJBZG9iZSBYTVAgQ29yZSA1LjAtYzA2MCA2MS4xMzQ3NzcsIDIwMTAvMDIvMTItMTc6 MzI6MDAgICAgICAgICI+IDxyZGY6UkRGIHhtbG5zOnJkZj0iaHR0cDovL3d3dy53My5vcmcvMTk5 OS8wMi8yMi1yZGYtc3ludGF4LW5zIyI+IDxyZGY6RGVzY3JpcHRpb24gcmRmOmFib3V0PSIiIHht bG5zOnhtcE1NPSJodHRwOi8vbnMuYWRvYmUuY29tL3hhcC8xLjAvbW0vIiB4bWxuczpzdFJlZj0i aHR0cDovL25zLmFkb2JlLmNvbS94YXAvMS4wL3NUeXBlL1Jlc291cmNlUmVmIyIgeG1sbnM6eG1w PSJodHRwOi8vbnMuYWRvYmUuY29tL3hhcC8xLjAvIiB4bXBNTTpPcmlnaW5hbERvY3VtZW50SUQ9 ImFkb2JlOmRvY2lkOmluZGQ6YWU1NjY3NmQtNjVkYS0xMWUxLWI2MmMtZjZlMDgyMGQ2MTBlIiB4 bXBNTTpEb2N1bWVudElEPSJ4bXAuZGlkOjk0Q0E5QzI3MjMwNjExRTU4RTc5OTQxRUU0QzYwRjYy IiB4bXBNTTpJbnN0YW5jZUlEPSJ4bXAuaWlkOjk0Q0E5QzI2MjMwNjExRTU4RTc5OTQxRUU0QzYw RjYyIiB4bXA6Q3JlYXRvclRvb2w9IkFkb2JlIEluRGVzaWduIENTNSAoNy4wLjQpIj4gPHhtcE1N OkRlcml2ZWRGcm9tIHN0UmVmOmluc3RhbmNlSUQ9InV1aWQ6NGU1MzYyMTctNjM4My1iOTQ1LTk4 NTktOGRiOWUwODcxMWYxIiBzdFJlZjpkb2N1bWVudElEPSJ4bXAuZGlkOkYyODY0NEUyNDQyMDY4 MTE4MDgzRjc4NEU1MEQ3RDVDIi8+IDwvcmRmOkRlc2NyaXB0aW9uPiA8L3JkZjpSREY+IDwveDp4 bXBtZXRhPiA8P3hwYWNrZXQgZW5kPSJyIj8+/+4ADkFkb2JlAGTAAAAAAf/bAIQAEAsLCwwLEAwM EBcPDQ8XGxQQEBQbHxcXFxcXHx4XGhoaGhceHiMlJyUjHi8vMzMv

Скачать книгу