Seewölfe - Piraten der Weltmeere 428. Fred McMason

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 428 - Fred McMason


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ihr die etwa allein totgeschlagen?“

      „Ich habe sie heimlich an Bord gebracht“, bölkte der Profos, „weil ich die Tiere so gern habe, du Torfkopp, und weil sie Hunger hatten. Und totgeschlagen haben sie sich gegenseitig, weil sie uns noch etwas übrig lassen wollten.“

      „Oh, mit dem ist aber heute nicht gut Salz lecken“, sagte Mac grämlich. „Der Rattenkönig ist in Braßfahrt.“

      Mit dem Profos war heute wirklich nicht zu spaßen, der vertrug kaum noch die leiseste Andeutung. Er hatte sich noch lange nicht beruhigt und spie angewidert auf die matschigen Planken.

      „Jedenfalls verschwindet diese Sauerei noch heute!“ brüllte er. „Und wenn der gesamte Schlaf dabei draufgeht!“

      „Streitet euch jetzt nicht“, sagte Hasard, „das ist ein sehr ernstes Problem. Ratten sind keine harmlosen Tiere, und sehr appetitlich sieht das auch nicht mehr aus, was sie angefressen haben. An der Hartwurst oder dem Schinken da drüben müssen ja ganze Trauben gehangen haben. Widerlich ist das! Wir sind aber auf die Nahrungsmittel angewiesen. Wir stauen den Proviant um. Alles, was von dem Viehzeug angefressen oder angerissen wurde, geht sofort über Bord. Auch der Schinken und die Wurst da. Du wirst entscheiden, Kutscher, was wir noch brauchen können, ich verlasse mich auf dich und Mac. Sortiert den Kram aus, und dann …“

      „Wird hier aufgeräumt“, sagte der Profos, „geschrubbt und gewaschen – bis in die allerletzte Ritze. Und danach wird der Rest von dem Rattenvolk ausgerottet, und wenn ich das Schiff umkrempeln muß.“

      „Ja, wir müssen auch die letzte noch erwischen“, sagte der Seewolf, „damit wir nicht wieder so eine höllische Überraschung erleben. Seht auch nach den Fässern mit Trinkwasser, ob da nicht welche angenagt sind.“

      Mac Pellew ging mit traurigen Blicken von einer Ecke zur anderen. Dabei schüttelte er immer wieder vor Entsetzen den Kopf.

      „Ohgottchen“, murmelte er, „die haben hier ja wahre Freßorgien abgehalten, so ein verdammter Schweinkram. Haben schlimmer gehaust als die Knechte im alten Rom.“

      „Was haben die abgehalten?“ fragte Ed mißtrauisch.

      Mac Pellew zog es vor, zu schweigen und einen großen Bogen um den Profos zu schlagen. Der kriegte womöglich wieder ein Wort in den falschen Hals und ging dann hoch wie Schießpulver.

      „Nur gut, daß du es gleich gemerkt hast“, sagte er dann doch versöhnlich zum Profos. Aber selbst so lobende Worte zogen bei dem erbitterten Profos heute nicht, denn er blaffte gleich zurück: „Klar! Du hättest das ja erst gemerkt, wenn die Ratten dich gefressen hätten. Und dann hättest du noch geglaubt, deine Jungfer aus Gotland – oder wo die Ziege her war – hätte dich gekitzelt.“

      „Hört jetzt mit eurer Motzerei auf“, sagte Hasard scharf. „Ich will davon kein Wort mehr hören. Holt die anderen und beginnt mit dem Umstauen, damit diese Schweinerei endlich ein Ende findet.“

      Plymmie war schon wieder in einer Ecke verschwunden, schob die Nase durch eine Ritze und sog die Luft scharf ein. Unter den Planken quietschte es leise.

      „Verdammte Satansbrut!“ schimpfte Ribault. „Ich werde gleich ein paar von meinen Männern mit nach vorn schicken.“

      „Und ich gieße mir erst mal eine Pütz Wasser über den Schädel“, sagte der Profos. „Muß mir die Sauerei abwischen.“

      Das taten er und Smoky dann lange und gründlich. Inzwischen wurde der Proviant umgestaut und alles das, was von den Ratten angefressen war, kurzerhand über Bord geworfen. Der dickliche Paddy Rogers sah dem entschwindenden Schinken, den Hartwürsten und dem anderen ungenießbaren Proviant fast weinerlich nach.

      „Da hätte man doch noch ’ne schöne Suppe draus kochen können“, nörgelte er. „Dann sieht man ja nicht mehr, was die Ratten angefressen haben und was nicht.“

      „Kannst dir ja von den Ratten ’ne schöne Rattenbrühe kochen“, sagte Mac, „dann sieht man auch nicht mehr, was es vorher mal war.“

      „Aber der schöne fette Speck!“ jammerte Paddy.

      „Ist weg – hinterm Heck, das sagt dir Mac. Und jetzt hau ab nach unten, du Freßbeutel!“

      Etwas später ging unten die „Große Sauerei“ los, wie der Profos das Aufräumen nannte. Die Ratten flogen pützweise über Bord, dann wurde Wasser auf die Planken gegossen, bis die „Esperanza“ fast kopflastig wurde. Danach bestand der Profos darauf, sämtliche Planken noch in der Nacht mit den Holys zu bearbeiten. Dazu wurde auf die gewässerten Planken Sand gestreut, und als das alles nach Stunden beendet war, wurde die Last mit Essigwasser noch einmal ausgewaschen. Ein paar andere scheuchte der Profos an die Pumpen, damit die Bilge gelenzt wurde.

      „Und daß mir ja kein Sand liegenbleibt“, kündigte er noch an. „Wir segeln ja schließlich nicht auf einer Wanderdüne.“

      Spät in der Nacht war alles wieder in Ordnung. Ferris Tucker und Mulligan durchsuchten jeden Winkel im Proviantraum nach Löchern und Durchschlüpfen, und sie fanden eine ganze Menge. Jedes entdeckte Loch wurde sorgfältig mit Holzpropfen dichtgekeilt. Danach wurde der Proviant wieder umgestaut, wobei das Thema eins an Bord die Rattenplage war und wie man ihrer Herr werden könne, denn etliche Ratten waren ja entwischt. Die würden allerdings schon bald wieder zu nagen anfangen, sobald sie Hunger verspürten.

      Unterdessen gingen Ferris Tucker und Shane daran, ein paar Rattenfallen zu bauen, solide Schnappfallen, die den Viechern gleich die Köpfe zu Brei schlugen, sobald sie an den Köder gingen. Davon wurden noch ein paar aufgestellt – für den Fall – daß sich doch noch Ratten unbemerkt durchfressen sollten.

      Zusätzlich ließ der Profos noch einen „Ratten-Posten“ aufziehen, der mit einer Handspake bewaffnet war. Den Ratten-Posten übernahm Bill für den Rest der Nacht.

      „Plymmie könnte eigentlich auch gleich hierbleiben“, schlug Bill vor, „die riecht die Ratten noch eher, als ich sie höre.“

      „Gute Idee“, sagte der Profos. „Dann bleibt sie heute nacht hier unten. Sie hat ja bewiesen, was sie kann. Und wenn du einen Müller siehst, dann schlage gleich zu und zögere nicht, sonst hockt er schneller im Mehl, als du gucken kannst.“

      „Morgen früh geht’s weiter“, verkündete Bill. „Dann wird der Kahn endgültig gesäubert, bis auch der letzte Vogel ausgeflogen ist. Der Kapitän will sie ausräuchern lassen.“

      „Wird bestimmt wieder lustig“, knurrte Ed. Dann ging er nach oben. Es war schon weit nach Mitternacht.

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