Seewölfe - Piraten der Weltmeere 510. Fred McMason

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 510 - Fred McMason


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      Impressum

      © 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-918-5

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Feuer frei für della Rocca

       Sie hatten das Logbuch der Perlen – die Jagd nach dem Schatz begann …

      Eine Hölle aus Feuer und Rauch schob sich unaufhaltsam näher heran und bedrohte die Hütten der Schnapphähne auf der Insel Cozumel an der Ostküste von Yucatan.

      Die höllische Feuerwalze wurde vom Ostwind langsam und unaufhaltsam westwärts getrieben. Explosionsartig hochstiebender dunkler Qualm wallte immer wieder auf. Funken knisterten, die der Wind vor sich hertrieb, und wieder entstanden neue kleine Brandherde. Es sah so aus, als würde sich der Buschbrand zu einem Inferno der Hölle entwickeln.

       Das Feuer hatte zuerst die in Koben gehaltenen Schweine auf der Insel beunruhigt. Zwei brachen voller Angst und Panik aus ihren Koben und rannten ziellos davon, mitten zwischen die wie erstarrt dastehenden Piraten. Jetzt griff die Panik weiter um sich. Eine Katastrophe schien sich anzubahnen …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Della Rocca – Der Korse stellt fest, daß ihn jemand beklaut hat, und da reagiert er wie ein Amokläufer.

      Philip Hasard Killigrew – Der Seewolf hat sich mit Selbstvorwürfen geplagt, aber er hatte die richtigen Männer für den Coup ausgesucht.

      Der Kutscher – Bekannt für logisches Denken, zeigt er wieder einmal, daß er auch Rätsel lösen kann.

      Dan O’Flynn – Er hilft dem Kutscher beim Enträtseln und beweist dabei ein kluges Köpfchen.

      Zardo – Der Ankerwächter der „Bonifacio“ kann sagen, was er will, man glaubt ihm nicht, und damit hat seine letzte Stunde geschlagen.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       1.

      Der Mann mit dem sichelförmigen Schnauzbart, den schwarzen Kniehosen, blauen Strümpfen, schwarzer Jacke mit Goldknöpfen und dem roten Umhang über der Jacke, starrte aus schmalen Augen in das lodernde Feuer. Er hatte nicht die geringste Erklärung, wie der Brand ausgebrochen oder überhaupt so plötzlich entstanden war.

      Der Mann war della Rocca, der Perlen-Wolf, wie er heimlich von seinen Schnapphähnen genannt wurde. Perlen-Hai traf allerdings eher zu. Diesen Namen hatten ihm die Seewölfe gegeben.

      Della Rocca war Korse, dementsprechend temperamentvoll, aufbrausend, aber auch jähzornig und brutal. Außerdem hatte er den „Perlen-Tick“.

      Zwei der ausgebrochenen Schweine rannten immer noch quiekend und grunzend hin und her und sorgten gleichzeitig für weitere Verwirrung und Angst.

      Der Schein des Feuers wurde greller, wilder und explosiver. Die Nacht war jetzt taghell erleuchtet, und so sah der Korse deutlich die Angst, die sich im Widerschein des Feuers in den Gesichtern seiner Schlagetots spiegelte. Ja, sie hatten Angst, die Kerle, und mit den Huren, die sich in ihrer Gesellschaft auf der Insel Cozumel befanden, stand es noch schlimmer. Einige der Frauenzimmer wollten in ihrer Angst flüchten und kreischten in den hellsten Tönen. Doch es gab keinen Fluchtweg. Das Meer hielt sie auf.

      In der kleinen Ankerbucht lagen jedoch zwei Schiffe. Eine Zweimastschaluppe und die „Bonifacio“, mit der della Rocca seine Beutezüge und Raids unternahm, wenn er die Spanier um Perlen erleichterte.

      Diese beiden Schiffe waren das Ziel einiger nun ebenfalls in Panik geratener Kerle, die ihr Heil nur noch in einer schnellen Flucht sahen. Einer rannte brüllend los, zwei weitere, die das sahen, folgten ihm augenblicklich. Etliche andere standen noch unschlüssig herum, doch die Panik überfiel auch sie. Sie hatten Angst, bei lebendigem Leib geröstet zu werden.

      Das Fauchen der Feuerwalze war bereits zu hören. Es war ein hohl klingendes unheilverkündendes Fauchen wie von einer gereizten Großkatze. Und mit jeder Minute wurde das Geräusch lauter und unheimlicher.

      Ein paar Frauenzimmer waren kreischend bis zum Wasser gelaufen. Dort standen sie jetzt und starrten angstvoll zu den immer größer werdenden Flammen.

      Für della Rocca hatte es den Anschein, als würde dieses Höllenfeuer die ganze Insel versengen.

      Er gab sich einen Ruck, löste den Blick von dem schaurig-schönen Schauspiel und schnappte sich einen Kerl, der gerade wie ein Irrer an ihm vorbeitobte. Sein Ziel war der Strand in der Ankerbucht und damit eins der beiden Schiefe.

      „Hiergeblieben!“ brüllte della Rocca. „Bleib stehen, verdammt!“

      Der Mann, ein geiergesichtiger übler Schnapphahn, hörte ihn nicht. Seine Angst vor dem Feuer war größer als die vor della Rocca. Wie besessen rannte er weiter, keuchend, mit weitaufgerissenen Augen und flackernden Blicken.

      Als er mit dem Korsen auf gleicher Höhe war, stellte der ihm ein Bein und lachte roh.

      Der Geiergesichtige stoppte abrupt, flog in den Sand und überschlug sich ein paarmal bis er benommen liegenblieb.

      Della Rocca hievte ihn am Kragen seines schmierigen Hemdes hoch, drehte es zusammen und hielt den Mann im Würgegriff fest. Die linke Faust landete krachend unter seinem Kinn. Gleichzeitig ließ er los.

      Der dünne Kerl trat seine zweite Reise an und landete so im Sand, daß er einen weiteren Mann gleich mitumriß. Mit einem schnellen Satz war der Korse bei den am Boden liegenden Kerlen. Er griff in seinen Gürtel, holte eine zusammengerollte Peitsche hervor und ließ sie hart über die Kerle sausen.

      „Wer jetzt abhauen will, den bringe ich um“, sagte er keuchend, wobei er immer wieder auf die brüllenden Kerle einhieb. „Ihr Feiglinge verkriecht euch vor dem Feuer, was? Aber da seid ihr an der falschen Adresse. Hier läuft niemand weg, dafür werde ich sorgen!“

      Die beiden schrien sich die Kehlen heiser, denn della Rocca drosch in seiner unberechenbaren Wut immer wieder auf sie ein. Ein paar andere, die das sahen und ebenfalls schon die Beine in die Hand genommen hatten, blieben stehen.

      „Keiner geht zu den Schiffen!“ schrie der Korse wild. „Auch die Weiber nicht! Ribas und Moleta – her zu mir!“

      Zwei Männer erschienen,


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