Integrative Medizin und Gesundheit. Группа авторов

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stehen zu lassen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass die Leitung einer Behandlungsgruppe immer einer Person zugeordnet ist, die durchaus je nach Gruppe auch variieren kann (Psychologin, Ärztin, oder Pflege). Wichtige Voraussetzungen sind, dass die Leitungsperson in Mind Body Medicine ausgebildet ist und eine Gruppe kompetent führen kann. Dies entspricht interprofessionellen Ansätzen aus der Palliativmedizin, wo die Fallführung auch von unterschiedlichen Professionen übernommen werden kann.

      6.3.2 Interprofessionelle Lehre zur Komplementärmedizin – eine Zusammenarbeit zweier Universitäten in Zürich

      Derzeit entstehen an einigen Universitäten interprofessionelle Lehrmodule zu integrativmedizinischen Themen, wie beispielsweise an den Medizinischen Fakultäten Heidelberg und Lübeck. Im Herbstsemester 2019 haben das Institut für komplementäre und Integrative Medizin, Universitätsspital Zürich an der Universität Zürich und das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH Zürich, erstmalig ein gemeinsam entwickeltes Modul zur Komplementärmedizin als interprofessionelle Lehre durchgeführt. In diesem Modul besuchten Masterstudierende der Pharmazie und Studierende der Medizin gemeinsam acht Lerneinheiten. Damit wurden gleich zwei wichtige Lerninhalte abgedeckt: Zum einen wurden Grundlagen der komplementärmedizinischen Therapie und komplementärmedizinische Medikamente vermittelt, das sind Themen, die im Gesundheitswesen einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Zum anderen wurde die interprofessionelle Zusammenarbeit, welche im Lernzielkatalog beider Studiengänge verankert ist, gestärkt.

      Damit sollen eine gemeinsame Sprache und das Vertrauen in die gegenseitigen Kompetenzen bereits im Studium etabliert werden. Durch den Einsatz moderner Lehrmethoden, wie z.B. flipped classroom, tandem teaching, buzz groups und mobile voting, wurden die Studierenden aktiv zum Austausch und zur Zusammenarbeit in interprofessionellen Kleingruppen angeregt. Die für die Lerneinheiten ausgewählten Themen umfassten Phytotherapie, Anthroposophische Medizin und Chinesische Medizin. Diese wurden jeweils aus pharmazeutischer und medizinischer Sicht betrachtet. Die im interprofessionellen Team lehrenden Dozierenden legten besonderen Wert auf die Vermittlung von Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen komplementärmedizinischen Methoden sowie deren Evidenz. Dieses neue Lehr- und Lernsetting soll zur Kenntnis und Wertschätzung der Kompetenzen anderer Health Professionals beitragen. Das wiederum schärft das eigene Rollenprofil in der Grundversorgung beider Professionen zum Thema Komplementärmedizin und gewährleistet eine bessere Versorgung der zukünftigen Patientinnen und Patienten.

       Literatur

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      IPEC Interprofessional Education Collaborative (2011) Core competencies for interprofessional collaborative practice: Report of an expert panel. Washington DC

      IPCE Interprofessional Education Collaborative (2016) Core competencies for interprofessional collaborative practice: 2016 Update. Washington DC

      Johnson TJ (1972) Professions and power. Studies in sociology. London: Macmillan

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      Reeves S, Boet S, Zierler B, Kitto S (2015) Interprofessional Education and Practice Guide No. 3: Evaluating interprofessional education. J Interprof Care 29(4), 305–312

      Reeves S, Zwarenstein M, Goldman J, Barr H, Freeth D, Koppel I, Hammick M (2010) The effectiveness of inter-professional education: key findings from a new systematic review. J Interprof Care 24(3), 230–241

      Sackett DL, Rosenberg WMC, Gray JA, Haynes RB, Richardson WS (1996) Evidence based medicine: what it is and what it isn’t. BMJ 312(7023), 71–72

      Schot E, Tummers L, Noordegraaf M (2019) Working on working together. A systematic review on how healthcare professionals contribute to interprofessional collaboration. J Interprof Care, 1–11.

      WHO World Health Organization (1988) Learning together to work together for health. Report of a WHO Study Group on Multiprofessional Education of Health Personnel: the Team Approach. World Health Organ Tech Rep Ser 769, 1–72

      WHO World Health Organization (2010) Framework for Action on Interprofessional Education & Collaborative Practice. Geneva World Health Organization

      World health statistics (2018) Monitoring health for the SDGs, sustainable development goals. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO. Geneva World Health Organization

      Witt CM, Perard M, Berman B, Berman S, Birdsall TC, Defren H, Schweiger D (2015) Using the framework of corporate culture in “mergers” to support the development of a cultural basis for integrative medicine – guidance for building an integrative medicine department or service. Patient Prefer Adherence 9, 113–120

      Zwarenstein M, Goldman J, Reeves S (2009) Interprofessional collaboration: effects of practice-based interventions on professional practice and healthcare outcomes. Cochrane Database Syst Rev (3) CD000072

       Angelika Homberg, Dipl.-Med.-Päd.

      Geboren 1966 in Sinsheim an der Elsenz. Nach Beendigung ihres Medizinpädagogikstudiums an der Charité Berlin arbeitete sie seit 2014 in unterschiedlichen interprofessionellen und innovativen Lehrprojekten an den Medizinischen Fakultäten Heidelberg und Mannheim. Sie ist maßgeblich für die Entwicklung und Implementierung des interprofessionellen komplementär- und integrativmedizinischen Lehrmoduls InterKIM an der Medizinischen Fakultät Heidelberg verantwortlich. Aktuell promoviert sie zum Thema interprofessionelle Curriculumsentwicklung für komplementäre Medizin.

       Prof. Dr. med. Claudia M. Witt, MBA

      Prof. Dr. med. Claudia M. Witt ist Lehrstuhlinhaberin für komplementäre und integrative Medizin an der Universität Zürich und Direktorin des gleichnamigen Instituts am Universitätsspital Zürich. Als Prodekanin für Interprofessionalität vertritt sie dieses Thema seit 2018 an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. Seit 2019 ist sie zudem Co-Direktorin der Digital Society Initiative der Universität Zürich und setzt sich für einen interdisziplinären reflektierten Umgang mit der Digitalisierung ein. Seit 2011 forscht sie zu Digital Health Interventions für Mind & Body.


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